Kunst

Schau im Dreiländermuseum in Lörrach über Johann Peter Hebels Schweizerreise

Schau im Dreiländermuseum in Lörrach über Johann Peter Hebels Schweizerreise.

Gegen Ende seiner Laufbahn, mit 59 Jahren, wurde Johann Peter Hebel 1819 auch noch zum Prälaten der lutherischen Landeskirche befördert; damit war er automatisch auch Mitglied der ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung. Dabei war es sein Herzenswunsch gewesen, als einfacher Landpfarrer im Wiesental zu wirken. Stattdessen aber hatte ihn "eine unsichtbare Hand immer höher hinan" gezogen, wie er einmal schrieb. Die lutherische Pfarrei in Freiburg, die ihm 1805 angeboten wurde, lehnte er auf Wunsch des Großherzogs Karl Friedrich ab.

Im selben Jahr reiste Hebel als Mentor mit zwei jungen Baronen in die Schweiz. Seine Eindrücke sowie den Reiseverlauf hielt er in einem Reisetagebuch fest. Bislang unveröffentlicht, gibt das Reisetagebuch Einblicke in ein Land, das in der Ära Napoleons als Hort von Freiheit in ganz Europa bewundert wurde. In derselben Zeit avancierte die Schweiz zu einem frühen Ziel des erst allmählich sich entwickelnden Alpentourismus.

Die Ausstellung "Schweizerreise. Johann Peter Hebel unterwegs als Aufklärer" im Dreiländermuseum Lörrach hat zu Hebels Schweizerreise eine Wanderausstellung konzipiert; erste Station ist der Hebelsaal des Museums. Die Ausstellung stellt Hebels Reise in Text und Bild vor. Highlight der Schau ist das bislang unveröffentlichte Reisetagebuch, das im Original ausgestellt ist. Zu der Ausstellung ist Band 26 der "Lörracher Hefte" erschienen. Er enthält ausführliche Erläuterungen des Pforzheimer Hebel-Kenners Franz Littmann. In dem mehr als 150 Seiten starken Buch befinden sich auch Abbildungen von Objekten aus der Sammlung des Dreiländermuseums, die in einem Zusammenhang mit Hebel stehen.

Termine: Dreiländermuseum, Basler Str. 143, Lörrach. Bis 2. Sept., Di bis So 11–18 Uhr
von Hans-Dieter Fronz
am Fr, 27. April 2018

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