Sinfoniekonzert des Philharmonischen Orchesters Freiburg im Konzerthaus

Im heutigen Musikbetrieb ist Mahlers Schaffen zur Selbstverständlichkeit geworden. Das war nicht immer so. Der 1860 geborene und 1911 in Wien gestorbene Komponist, der in seiner Musik das Schöne, aber auch das weniger Schöne und die Brüche dieser Welt benennt, war – aus welchen Gründen auch immer – ins Abseits geraten. Es bedurfte einer Mahler-Renaissance, woran der amerikanische Dirigent Leonard Bernstein mit seinem Mahler-Engagement (auch auf Schallplatte) erheblichen Anteil hat. Womöglich trug überdies Luchino Viscontis "Tod in Venedig" dazu bei, jener Film von 1971, mit dem das berühmte Adagietto aus Mahlers fünfter Sinfonie verwoben ist.

In unseren Tagen wird Mahler gespielt. Man benötigt fraglos einen großen Apparat – der jedoch im Fall der vierten Sinfonie vergleichsweise überschaubar ist. In Sachen Orchester war Mahler Praktiker. Und er war ein Komponist, der das Kunstlied in den orchestralen Kontext seiner Sinfonien integrierte.

So verhält es sich auch bei der Sinfonie Nr. 4, die jetzt beim Philharmonischen Orchester zu hören ist. Thematisch sind die vier Sätze des 1901 unter Leitung des Komponisten in München uraufgeführten Werks miteinander verwandt. Die Musik zielt aufs Finale hin, in welches das Wunderhorn-Lied "Das himmlische Leben" einbezogen ist. Die Sopranpartie wird von Irma Mihelic gesungen. Außerdem stehen die 1901 entstandenen Rumänischen Rhapsodien Nr. 1 und 2 von George Enescu auf dem Programm.

Termin: Freiburg, Sinfoniekonzert, Konzerthaus, Di, 18. Okt., 20 Uhr; Info: BZ-Kartenservice Tel. 0761/4968888
sowie im Netz unter bz-ticket.de

von Johannes Adam