Konzert

Sinfonieorchester Basel entführt im Basler Münster mit Dirigent Mario Venzago und Cellist Nicolas Altstaedt in entfernte Traumwelten

Das Sinfonieorchester Basel feiert sein 20-jähriges Bestehen mit dem Dirigenten der ersten Stunde.

Das Sinfonieorchester Basel (SOB) hat im Stillen sein 20-jähriges Jubiläum gefeiert – kein Zufall also, wenn im kommenden Sinfoniekonzert am 7. und 8. Februar im Basler Münster der Dirigent der ersten Stunde, Mario Venzago, das Orchester leitet. Neben Bruckners 3. Sinfonie kommt Henri Dutilleux" "Tout un monde lointain" zur Aufführung, eines der faszinierendsten Cello-Konzerte des 20. Jahrhunderts. Als Solist steht der junge deutsch-französische Cellist Nicolas Altstaedt auf der Bühne, der bereits zahlreiche wichtige Preise gewonnen hat.
Vor rund zwanzig Jahren fusionierte das Basler Sinfonie-Orchester mit dem Radio Sinfonieorchester Basel – die Stiftung Sinfonieorchester Basel wurde gegründet. Zum Jubiläum freut sich das SOB über einen besonderen Ehrengast: Mario Venzago, der erste Chefdirigent in der neuen Trägerschaft, kehrt ans SOB-Dirigentenpult zurück. Venzago hat mit dem Orchester einige CD-Aufnahmen realisiert, darunter auch die Einspielung der 4. und 7. Sinfonien Bruckners. Im kommenden Sinfoniekonzert dirigiert er Anton Bruckners dritte Sinfonie.
Bruckner war zeitlebens ein begeisterter Wagnerianer. Seine 3. Sinfonie enthielt in ihrer Erstfassung nicht nur zahlreiche Wagner-Zitate, sondern war diesem auch gewidmet. Und obwohl Bruckner in vielen Überarbeitungen und zwei weiteren Fassungen fast sämtliche Anklänge an sein Idol tilgte, trägt die Dritte auch heute noch ihren Beinamen "Wagner-Sinfonie".
Das SOB begibt sich mit Mario Venzago aber nicht nur auf eine Reise in die Vergangenheit. Der junge Cellist Nicolas Altstaedt entführt mit Henri Dutilleux" "Tout un monde lointain" in weit entfernte Traumwelten. Das Werk, welches Dutilleux 1970 dem russischen Cellisten und Dirigenten Mstislaw Rostropowitsch auf den Leib schrieb, ist eine Auseinandersetzung mit der Dichtung "Les Fleurs du Mal" von Charles Baudelaire. Jedem der fünf stimmungsgeladenen musikalischen Sätze ist ein fragmentarischer Vers, ein poetisches Bild des französischen Lyrikers vorangestellt.
Nicolas Altstaedt (Jahrgang 1982), in dieser Saison "Artist in Spotlight" am Concertgebouw und in der kommenden Saison "Artist in Residence" an der NDR Elbphilharmonie, sagt im Interview über Dutilleux" Werk: "Das ganze Konzert ist wie ein Traum." Und er freut sich auf die Rückkehr nach Basel: "Mit der Stadt verbindet mich mein Studium. Ich habe Basel lieben gelernt. Die erste Studienstadt prägt – das werde ich nie vergessen. Ich bin immer sehr gerne zur Akademie den Berg hochgelaufen. Zu meinem Abschied nach zwei Jahren habe ich mit dem Sinfonieorchester Basel das Lutosławski-Konzert aufgeführt."

Sinfoniekonzert "Bruckner + Dutilleux":Mittwoch, 7., und Donnerstag, 8. Februar, jeweils 19.30 Uhr, Basler Münster

Einführung: mit Hans-Georg Hofmann und Janice DiBiase, 18.30 Uhr, Allgemeine Lesegesellschaft am Münsterplatz 8
von BZ/Foto: Matthias Willi
am Di, 06. Februar 2018

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