Tipps

So können Kinder am Herd und in der Küche helfen

Je häuslicher das Leben gerät, umso mehr Kreativität ist gefragt, damit auch der Spaß nicht zu kurz kommt. Wie lassen sich Pflichten mit Angenehmen verbinden? Wir haben Tipps!

Putzlosglück
Zugegeben: Hausarbeit ist lästig. Warum also nicht einfach ein Spiel draus machen? Man lasse den Familienrat tagen, schreibe kleine und große Pflichten, die im Laufe des Tages – oder auch der Woche – anfallen, auf viele kleine Zettel, nehme ein Weckglas oder eine hübsche Schüssel und los geht"s, zuerst mit dem Beschriften: Frühstückstisch decken, Geschirrspülmaschine einräumen, Küchenboden wischen, Wohnzimmer saugen, Müll runterbringen und, und, und
Dann die einzelnen Zettel knicken und falten, die Enden zu einem Bonbon drehen, damit das Los nicht mehr aufklappen kann und von beiden Seiten mit dem grünen "Pflicht"-Punkt markieren. Denn die Losschüssel bekommt noch mehr Futter, nämlich die positiven, die "Belohnungszettel", auf die nach dem Falten ein roter Punkt gemalt wird.
Die Rotgepunkteten enthalten ausschließlich Positives, etwa die Lieblingsgeschichte vor dem Zubettgehen hören oder nach getaner Arbeit einen Belohnungssnack aussuchen dürfen. Rote Punkte können auch Uno, Mensch ärgere dich nicht, Activity sein oder das ganz persönliche Lieblingsspiel, mit dem der Spieleabend eingeläutet wird. Für mehr Spannung kann auch ein "Freischein" daruntergemischt werden, so dass der oder die Glückliche einen Dienst abgeben kann. Im Gegenzug hat derjenige Pech, der einen grünen "Zusatzdienst" zieht.
Ist die Schüssel nun mit allen zu vergebenden Pflichten- und Belohnungslosen gefüllt, geht es ans Ziehen. Hier kann je nach Alter der Kinder festgelegt werden, ob die Erwachsenen einen Pflichten-Zettel mehr ziehen müssen oder das Nesthäkchen bei seinem Dienst unterstützen. Ist der Lostopf leer, sind alle Tages- oder auch Wochenpflichten vergeben – und alle Belohnungen abkassiert.

Koch-Challenge
"Wetten, ich kann besser kochen als du Mama?", fragte das Söhnchen einst kess – und traf mittenhinein ins Mutterherz, verletzte die zartbesaitete Bei-Mama-schmeckt's-am-Besten-Ehre. Aus dieser spielerischen Kampfansage ist mittlerweile ein Kochlöffelrasseln geworden, eines, das alle rund um den Tisch genießen, im besten Wortsinn. Die Koch-Challenge ist seither schon fast zur Familientradition geworden und lässt sich nun mit mehr Zeit auch öfter in die ohnehin sehr häuslich gewordene Woche integrieren. Und das Praktische: Je mehr Kinder und Familienmitglieder, umso abwechslungsreicher gerät das Ganze.
So könnte etwa ein Kochkalender entstehen, bei dem an zwei Tagen in der Woche ein anderer am Herd steht oder der Koch sogar täglich wechselt. Schon Kinder ab vier können – das sagt selbst die Verbraucherzentrale – am Herd mitmischen, dann natürlich von Mama oder Papa unterstützt. Das Gericht darf der Koch selbst bestimmen,
Vorschläge und Hilfestellungen geben das gute alte Rezeptbuch von Oma, das erste Kochbuch, bis hin zu Rezepten im Internet oder Rezepte von Youtubern. Ebenfalls im Vorfeld wird der Bewertungsbogen gebastelt. Dabei sind jeweils Sterne von eins bis fünf zu vergeben von "nicht lecker" bis "bin im Gourmethimmel".
In einem Extra-Feld für Bemerkungen kann die Familienjury aufschreiben, was besonders gelungen war und dafür Extra-Sterne vergeben – und schließlich den Kochkönig der Woche wählen.
Kochbuchtipps:
  • Kochen und backen mit der Maus, 2017, ZS-Verlag, 192 Seiten, 12,99 Euro, Ebook 8,99 Euro
  • Chrispy Robs: Meine Top 50 Feel Good Rezepte, 160 Seiten, 2019 Fischer Verlag, 18 Euro, Ebook 16,99 Euro.

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von Anita Fertl
am Sa, 11. April 2020 um 07:00 Uhr

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