Finissage im Markgräfler Museum

Sonderausstellung "Stein-Zeiten. Vom Fausteil bis zum Mühlstein" in Müllheim endet

Finissage am Sonntag, 26. März, mit besonderen Aktionen.

MÜLLHEIM. Die gut besuchte Sonderausstellung "Stein-Zeiten. Vom Faustkeil bis zum Mühlstein" im Markgräfler Museum in Müllheim endet am Sonntag, 26. März.

Die Ausstellung wurde vom engagierten Arbeitskreis Archäologie im Museumsverein in Kooperation mit dem Museumsteam erarbeitet.

Die Schau hat mit dem Versuch, einen Einblick in die Technikgeschichte der Steinbearbeitung zu geben, einen besonderen Akzent gesetzt. Fast ein halbes Jahr lang lockte der Einblick in eine Urtätigkeit des Menschen. Dass dabei die Vorgeschichte besonders gut vertreten war, liegt auch an den besonders günstigen Fundumständen im Markgräflerland und im Stadtbereich Müllheim, wo selbst der Neandertaler schon seine Werkzeuge hinterlassen hat.

Die Ausstellung spannt insgesamt einen weiten zeitlichen Bogen vom hunderttausend Jahre alten Faustkeil über Mühlsteine, ohne die es noch vor hundert Jahren kein Brot gegeben hätte, bis zu den aktuellen Solarpaneelen mit ihren Siliciumzellen. Was ist nicht alles aus Stein hergestellt oder ohne die Verwendung von Stein nicht gebrauchsfähig? Pfeilspitzen, Streitäxte, Kanonenkugeln und Gussformen für Bleikugeln, Stempelsiegel, Grenz- , Klang- und Wetzsteine, Steindruckplatten, Rosenkränze, die Gangwerke von Uhren, und nicht zuletzt die Pyramiden oder die Venus von Milo.

Ein Schwerpunkt der Fundschau ist der prähistorischen Steinzeit gewidmet: Ein kleiner Film, extra für die Ausstellung konzipiert, zeigt die experimentelle Herstellung einer 25 000 Jahre alten Waffenspitze, wie sie erst kürzlich in Feldberg gefunden wurde.

Zur Finissage am 26. März, ab 15 Uhr zeigt ein Meister der Schlagtechnik, wie in grauen Vorzeiten Werkzeuge aus Stein hergestellt wurden: Marek Thomanek von der "Steinzeitwerkstatt" führt an diesem Nachmittag seine Fertigkeit vor. Ebenfalls am letzten Öffnungsnachmittag wird ermittelt und belohnt, wer in dem archäologischen Ratespiel, das die Ausstellung begleitete, alle Fragen richtig beantwortet hat. An diesem Spiel haben sich besonders viele Jugendliche beteiligt - und so wird sich früh zeigen, wer ein Meister der technischen Beobachtung ist.

In der Ausstellung sind neben Beständen des Markgräfler Museums wertvolle Stücke aus privaten Sammlungen und zahlreiche Leihgaben aus Spezialmuseen aus ganz Baden-Württemberg zu sehen. Diese ausgeliehenen Objekte werden nach ihrer ästhetisch gelungenen Zusammenstellung wieder in die ursprünglichen Sammlungen zurückkehren, aber die Anregungen aus dieser besonderen Ausstellung werden bei den Besuchern sicher in lebendiger Erinnerung bleiben.

Öffnungszeiten des Markgräfler Museums: Täglich außer montags von 14 bis 18 Uhr, http://www.markgraefler-museum.de
von bz
am Mi, 22. März 2017

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