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Brooklyn Rider
Streichquartett Mit »The 4 Elements« bringt Brooklyn Rider in dieser Saison ein Thema auf die Konzertbühnen, das aktueller nicht sein könnte: die globale Erwärmung und die Zerstörung unseres Planeten. Neben vier bestehenden Werken aus der Streichquartettliteratur der vergangenen 100 Jahre - die symbolisch für die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft stehen - kommen vier neue Werke von Akshaya Avril Tucker, Conrad Tao, Dan Trueman und Andreia Pinto Correia, hinzu, die die aktuelle Realität widerspiegeln werden. Vom amerikanischen Strings Magazine zur »Zukunft der Kammermusik« ausgerufen, präsentiert das Streichquartett Brooklyn Rider ein eklektisches Repertoire und mitreißende Aufführungen, die begeisterte Rezensionen von Kritikern der klassischen Musik, der World-Music sowie der Rockmusik nach sich ziehen. National Public Radio (NPR) bescheinigt Brooklyn Rider »die 300 Jahre alte Gattung des Streichquartetts als ein lebendiges, schöpferisches Ensemble des 21. Jahrhunderts neu geschaffen zu haben.« JOHNNY GANDELSMAN, Violine COLIN JACOBSEN, Violine NICHOLAS CORDS, Viola MICHAEL NICOLAS, Violoncello Programm »The 4 Elements« Colin Jacobsen: A Short While To Be Here Akshaya Tucker: Hollow Flame Andreia Pinto Correia: Aere senza stelle Henri Dutilleux: Streichquartett »Ainsi la nuit« Dmitri Schostakovitsch: Streichquartett Nr. 8 c-Moll op. 110 Osvaldo Golijov: Tenebrae
Gauting | bosco Bürger- und Kulturhaus
Do 18.04.24Ticket
20 Uhr -
MARCO GIANNI - LIVE 2024
Er macht sie alle nackt ,,Ich weiß nicht mal, was auf der Welt abgeht», gibt Marco Gianni zu und spricht damit seinemPublikum aus dem Herzen, entlastet es, gönnt ihm ein inneres ,,ich auch nicht!« mit gutem Gewissen. ,,Ich gucke keine Tagesschau», fährt er fort, lässt die Sprechpause genau lang genug stehen und droppt schließlich die Pointe: ,,Keine Ahnung, bei welcher Staffel wir gerade sind.« Der junge Mann mit italienischen Wurzeln spielt seine Betrachtungen über die Conditio humana vor einem großen Publikum mit einer solch lässigen Präzision, wie sie üblicherweise nur bei älteren Hasen des Kabaretts zu erleben ist. Dabei ist die Bühne erst seit kurzem sein neues Metier, bekannt wurde er den Menschen auf Instagram, YouTube und TikTok mit einem Ansatz, den keine Agenturschmiede für Influencer sich ausdenken kann. Ein Twist, der auf dem Sofa entstand, während der Pandemie, das Smartphone in der Hand und angestachelt von der affektierten Dämlichkeit der Posen und der gekünstelten Art, in der vor allem Influencerinnen ihr vermeintliches Leben inszenieren. Die gespielte Begeisterung für gesponserte Produkte, aber auch die Unterstellung, das Publikum müsse durch alltägliche Plot Points im Leben der Influencer ähnlich geflasht sein wie durch Cliffhanger in einer spannenden Serie - das alles empfand Marco Gianni so peinlich und cringe wie das Verhalten der Mitmenschen des armen Truman Burbank in der Truman Show. Also begann er, sich als Reactor darüber lustig zu machen und die gewünschten Reaktionen der Fans jener Influencer, die kein Mensch allen Ernstes haben kann, zugespitzt vorzuspielen. Die Formel, die keine war, sondern nur das Feuer eines amüsierten Ärgers, zündete. Rund zwei Millionen Follower regen sich in den sozialen Medien zusammen mit ihm über die Scheinwelt auf. In seinen Bühnenprogrammen wiederum legt er den Finger in die Wunden des realen Lebens, indem Menschen sich ganz ähnlich auf die Bühne stellen und den anderen wie sich selbst etwas vormachen. Niemand, so Marco, gehe zu Brettspielabenden wegen der Brettspiele, sondern nur wegen des Alkohols. Eltern denken über ihre Kinder in Wahrheit, sie seien undankbares Pack und erwarten selbstverständlich eine Gegenleistung für mindestens zwei Jahrzehnte der Aufopferung. Und schon ein Mittzwanziger wie er fühlt sich alt, wenn er eine Filiale von Snipes betritt und dort eine Hipster-Fremdsprache erlebt, die als Mischung aus Silicon-Valley-Englisch, MDMA-Restwirkung und sanftem Klingonisch gut beschrieben wäre. Für seine messerscharfen Überzeichnungen des Alltags greift der in Berlin lebende Comedian auch auf eigene Erfahrungen zurück. Man sieht den kleinen Gianni förmlich im Jugendzimmer eines biodeutschen Freundes, wie er sich verwirrt die Augen darüber reibt, dass dieser seine Mutter wie eine Praktikantin durch die Gegend scheuchen kann. Das hätte es bei Mama Gianni nicht gegeben. Er beleuchtet die eigenen Eitelkeiten, wenn man extra zehn Sekunden lang den Weg zur Tür verzögert, als hätte man nicht schon längst dahinter auf den desillusionierten Pizzaboten gewartet. Ohne Politik, ohne Diskurs, ganz tief im alltäglichen Leben, geht es bei Marco Gianni somit durchaus um etwas. Ob bei seinen Videos im Netz oder beim Storytelling auf der Live-Bühne - dieser junge Mann führt vor, wie wir mit unseren verletzten Egos ständig ein Bild von uns zeichnen, das für alle dermaßen viel zu hoch hängt, dass unsere Seele Dehnungsschäden bekommt. Er zeigt nicht bloß, wie nackt der Kaiser ist, sondern auch all seine Untertanen. (Oliver Uschmann)
Fulda | Kulturzentrum Kreuz
Mi 24.04.24Ticket
20 Uhr -
MARCO GIANNI - LIVE 2024
MARCO GIANNI »Ich weiß nicht mal, was auf der Welt abgeht«, gibt Marco Gianni zu und spricht damit seinem Publikum aus dem Herzen, entlastet es, gönnt ihm ein inneres ,,ich auch nicht!» mit gutem Gewissen. ,,Ich gucke keine Tagesschau«, fährt er fort, lässt die Sprechpause genau lang genug stehen und droppt schließlich die Pointe: ,,Keine Ahnung, bei welcher Staffel wir gerade sind.» Der junge Mann mit italienischen Wurzeln spielt seine Betrachtungen über die Conditio humana vor einem großen Publikum mit einer solch lässigen Präzision, wie sie üblicherweise nur bei älteren Hasen des Kabaretts zu erleben ist. Dabei ist die Bühne erst seit kurzem sein neues Metier, bekannt wurde er den Menschen auf Instagram, YouTube und TikTok mit einem Ansatz, den keine Agenturschmiede für Influencer sich ausdenken kann. Ein Twist, der auf dem Sofa entstand, während der Pandemie, das Smartphone in der Hand und angestachelt von der affektierten Dämlichkeit der Posen und der gekünstelten Art, in der vor allem Influencerinnen ihr vermeintliches Leben inszenieren. Die gespielte Begeisterung für gesponserte Produkte, aber auch die Unterstellung, das Publikum müsse durch alltägliche Plot Points im Leben der Influencer ähnlich geflasht sein wie durch Cliffhanger in einer spannenden Serie - das alles empfand Marco Gianni so peinlich und cringe wie das Verhalten der Mitmenschen des armen Truman Burbank in der Truman Show. Also begann er, sich als Reactor darüber lustig zu machen und die gewünschten Reaktionen der Fans jener Influencer, die kein Mensch allen Ernstes haben kann, zugespitzt vorzuspielen. Die Formel, die keine war, sondern nur das Feuer eines amüsierten Ärgers, zündete. Rund zwei Millionen Follower regen sich in den sozialen Medien zusammen mit ihm über die Scheinwelt auf. In seinen Bühnenprogrammen wiederum legt er den Finger in die Wunden des realen Lebens, indem Menschen sich ganz ähnlich auf die Bühne stellen und den anderen wie sich selbst etwas vormachen. Niemand, so Marco, gehe zu Brettspielabenden wegen der Brettspiele, sondern nur wegen des Alkohols. Eltern denken über ihre Kinder in Wahrheit, sie seien undankbares Pack und erwarten selbstverständlich eine Gegenleistung für mindestens zwei Jahrzehnte der Aufopferung. Und schon ein Mittzwanziger wie er fühlt sich alt, wenn er eine Filiale von Snipes betritt und dort eine Hipster-Fremdsprache erlebt, die als Mischung aus Silicon-Valley-Englisch, MDMA-Restwirkung und sanftem Klingonisch gut beschrieben wäre. Für seine messerscharfen Überzeichnungen des Alltags greift der in Berlin lebende Comedian auch auf eigene Erfahrungen zurück. Man sieht den kleinen Gianni förmlich im Jugendzimmer eines biodeutschen Freundes, wie er sich verwirrt die Augen darüber reibt, dass dieser seine Mutter wie eine Praktikantin durch die Gegend scheuchen kann. Das hätte es bei Mama Gianni nicht gegeben. Er beleuchtet die eigenen Eitelkeiten, wenn man extra zehn Sekunden lang den Weg zur Tür verzögert, als hätte man nicht schon längst dahinter auf den desillusionierten Pizzaboten gewartet. Ohne Politik, ohne Diskurs, ganz tief im alltäglichen Leben, geht es bei Marco Gianni somit durchaus um etwas. Ob bei seinen Videos im Netz oder beim Storytelling auf der Live-Bühne - dieser junge Mann führt vor, wie wir mit unseren verletzten Egos ständig ein Bild von uns zeichnen, das für alle dermaßen viel zu hoch hängt, dass unsere Seele Dehnungsschäden bekommt. Er zeigt nicht bloß, wie nackt der Kaiser ist, sondern auch all seine Untertanen
Ulm | ROXY
Do 30.05.24Ticket
20 Uhr -
Ballett - Illusionen - Wie Schwanensee
Für mich als einen Choreografen, der nicht unbedingt revolutionär sein will, ist es unsinnig, das, was bisher geschaffen wurde und sich erhalten hat, zu verneinen. Andererseits erscheint es mir ebenso sinnlos, es manieristisch nachzuahmen, ohne den Geist der Choreografie und der sie prägenden Tanzkunst zu erfassen. Um das zu bewahren, müssen wir, glaube ich, in einer modernen Compagnie wie der unseren nach einer Alternative suchen, die den historischen Hintergrund und den zeitlichen Abstand in die Interpretation mit einbezieht. Eine Schwanensee & Konzeption für unsere Compagnie kann sich nicht auf die naive Nacherzählung eines Märchens mit den uns fremden Mitteln des vorigen Jahrhunderts beschränken. Sie findet ihren Sinn nur, wenn sie das überzeitliche Thema unverwirklichbare Liebe und seine Interpretation, die es durch das 19. Jahrhundert erfahren hat, mit heutigen Mitteln darstellt. Anzustreben ist dabei die ideale Vereinigung von möglichst originalgetreuer Wiedergabe der choreografisch oder thematisch wichtigen Teile und historisch distanzierter Sicht. Aus dieser Perspektive relativieren sich bestimmte Traditionen, ohne dass am zeitlos gültigen Kern des Werks gezweifelt würde. Aufgrund unserer klassischen Erziehung fühlen wir uns den rein tänzerisch durchkomponierten Passagen, vor allem dem II. Akt und dem Grand Pas de deux des III. Aktes verpflichtet, in denen Tanztechnik und choreografische Aussage identisch anmuten. Die pantomimisch-erzählenden Partien dagegen erscheinen an ihre Entstehungszeit gebunden, und ich habe sie deswegen bewusst verwendet, um diese Zeit zu charakterisieren. Bei der Suche nach der Essenz des Balletts ist natürlich die Musik von wesentlicher Bedeutung. Als erster Komponist seines Jahrhunderts hat sich Tschaikowsky nicht damit begnügt, eine effektvoll begleitende Untermalung des Szenariums zu schreiben. Grundlegende Ideen und Motive sind musikalisch eigenständig neu formuliert: Die Suche nach wahrem Glück und Liebe als Ausweg aus verzweifeltem innerem Kampf. Und dieser Inhalt scheint mir verbindlicher als einzelne Details der Balletthandlung. Der Schritt vom Märchenmythos des Librettos zu einem anderen Schwanenmythos desselben Jahrhunderts, in dem sich die psychologische Struktur stärker offenbart als im ursprünglichen Ballettszenarium, liegt nahe, zumal von beiden Mythen bis heute die gleiche Zauberwirkung und eine ähnliche magische Aura ausgehen. Überraschender als die offensichtlichen Parallelen zu Ludwig II., dem bayrischen Märchenkönig, der sich in Neuschwanstein ein Schwanenritterschloss und eine mystische Scheinwelt erbaute, sind die inneren Analogien im Schicksal und in der psychischen Situation Tschaikowskys, Ludwigs II. und Siegfrieds, des Schwanensee & Prinzen - eine unerwartete Verwandtschaft. John Neumeier Musik: Peter I. Tschaikowsky Choreografie und Inszenierung: John Neumeier Choreografie der Zweite Erinnerung nach Lew Ivanow, rekonstruiert unter Beratung von Alexandra Danilova Choreografie des Grand Pas de deux in der Dritte Erinnerung nach Marius Petipa und Lew Ivanow Bühnenbild und Kostüme: Jürgen Rose 2 Stunden 50 Minuten | 1 Pause 1. Teil: 80 Minuten, 2. Teil: 55 Minuten URAUFFÜHRUNG: Hamburg Ballett, Hamburg, 2. Mai 1976 ORIGINALBESETZUNG: Der König: Max Midinet Prinzessin Natalia: Persephone Samaropoulo Der Mann im Schatten: Fred Howald Odette: Magali Messac Prinzessin Claire: Marianne Kruuse Graf Alexander: Truman Finney Prinz Siegfried: Eugen Ivanics Die Königinmutter: Beatrice Cordua Prinz Leopold: Victor Hughes GASTSPIELE: 1978 München 2000 Paris 1994 Nagoya, Osaka, Tokio, Yokohama IM REPERTOIRE: Bayerisches Staatsballett Dresden SemperOper Ballet Copyright: Staatsoper Hamburg
HAMBURG | Hamburgische Staatsoper - Großes Haus
Sa 01.06.24Ticket
19:30 Uhr -
Ballett - Illusionen - Wie Schwanensee
Für mich als einen Choreografen, der nicht unbedingt revolutionär sein will, ist es unsinnig, das, was bisher geschaffen wurde und sich erhalten hat, zu verneinen. Andererseits erscheint es mir ebenso sinnlos, es manieristisch nachzuahmen, ohne den Geist der Choreografie und der sie prägenden Tanzkunst zu erfassen. Um das zu bewahren, müssen wir, glaube ich, in einer modernen Compagnie wie der unseren nach einer Alternative suchen, die den historischen Hintergrund und den zeitlichen Abstand in die Interpretation mit einbezieht. Eine Schwanensee & Konzeption für unsere Compagnie kann sich nicht auf die naive Nacherzählung eines Märchens mit den uns fremden Mitteln des vorigen Jahrhunderts beschränken. Sie findet ihren Sinn nur, wenn sie das überzeitliche Thema unverwirklichbare Liebe und seine Interpretation, die es durch das 19. Jahrhundert erfahren hat, mit heutigen Mitteln darstellt. Anzustreben ist dabei die ideale Vereinigung von möglichst originalgetreuer Wiedergabe der choreografisch oder thematisch wichtigen Teile und historisch distanzierter Sicht. Aus dieser Perspektive relativieren sich bestimmte Traditionen, ohne dass am zeitlos gültigen Kern des Werks gezweifelt würde. Aufgrund unserer klassischen Erziehung fühlen wir uns den rein tänzerisch durchkomponierten Passagen, vor allem dem II. Akt und dem Grand Pas de deux des III. Aktes verpflichtet, in denen Tanztechnik und choreografische Aussage identisch anmuten. Die pantomimisch-erzählenden Partien dagegen erscheinen an ihre Entstehungszeit gebunden, und ich habe sie deswegen bewusst verwendet, um diese Zeit zu charakterisieren. Bei der Suche nach der Essenz des Balletts ist natürlich die Musik von wesentlicher Bedeutung. Als erster Komponist seines Jahrhunderts hat sich Tschaikowsky nicht damit begnügt, eine effektvoll begleitende Untermalung des Szenariums zu schreiben. Grundlegende Ideen und Motive sind musikalisch eigenständig neu formuliert: Die Suche nach wahrem Glück und Liebe als Ausweg aus verzweifeltem innerem Kampf. Und dieser Inhalt scheint mir verbindlicher als einzelne Details der Balletthandlung. Der Schritt vom Märchenmythos des Librettos zu einem anderen Schwanenmythos desselben Jahrhunderts, in dem sich die psychologische Struktur stärker offenbart als im ursprünglichen Ballettszenarium, liegt nahe, zumal von beiden Mythen bis heute die gleiche Zauberwirkung und eine ähnliche magische Aura ausgehen. Überraschender als die offensichtlichen Parallelen zu Ludwig II., dem bayrischen Märchenkönig, der sich in Neuschwanstein ein Schwanenritterschloss und eine mystische Scheinwelt erbaute, sind die inneren Analogien im Schicksal und in der psychischen Situation Tschaikowskys, Ludwigs II. und Siegfrieds, des Schwanensee & Prinzen - eine unerwartete Verwandtschaft. John Neumeier Musik: Peter I. Tschaikowsky Choreografie und Inszenierung: John Neumeier Choreografie der Zweite Erinnerung nach Lew Ivanow, rekonstruiert unter Beratung von Alexandra Danilova Choreografie des Grand Pas de deux in der Dritte Erinnerung nach Marius Petipa und Lew Ivanow Bühnenbild und Kostüme: Jürgen Rose 2 Stunden 50 Minuten | 1 Pause 1. Teil: 80 Minuten, 2. Teil: 55 Minuten URAUFFÜHRUNG: Hamburg Ballett, Hamburg, 2. Mai 1976 ORIGINALBESETZUNG: Der König: Max Midinet Prinzessin Natalia: Persephone Samaropoulo Der Mann im Schatten: Fred Howald Odette: Magali Messac Prinzessin Claire: Marianne Kruuse Graf Alexander: Truman Finney Prinz Siegfried: Eugen Ivanics Die Königinmutter: Beatrice Cordua Prinz Leopold: Victor Hughes GASTSPIELE: 1978 München 2000 Paris 1994 Nagoya, Osaka, Tokio, Yokohama IM REPERTOIRE: Bayerisches Staatsballett Dresden SemperOper Ballet Copyright: Staatsoper Hamburg
HAMBURG | Hamburgische Staatsoper - Großes Haus
Fr 07.06.24Ticket
19:30 Uhr -
Ballett - Romeo und Julia
Romeo und Julia war mein erstes abendfüllendes Handlungsballett in Hamburg. Doch schon in der Zeit, als ich in der Compagnie von John Cranko Tänzer war, hatte ich mir Gedanken über den Stoff gemacht. Ich wollte meine Inspiration nicht aus den bekannten Choreografien der Romeo und Julia Ballette beziehen, sondern direkt bei Shakespeare und den Quellen, aus denen er den Stoff entwickelte. Ich suchte ein quasi realistisches Motivationsschema: Wie die Figuren sein könnten, wie sie in einem bestimmten Moment sein müssten, warum und wieso sie so reagierten. Klarzumachen war dies durch sichtbare Situationen - ohne Worte. Ursprünglich waren für mich die Gegensätze von Aktivität und Passivität und von Unschuld und Erfahrung wichtig. Julia ist am Anfang naiv, unschuldig, Romeo dagegen erfahren. Als Liebende tauschen sie sich aus, und jeder von ihnen wird gleichsam der andere: Romeo wird entwaffnet durch die Liebe, Julia findet zur Aktivität aus sich heraus. Dies war mit den Mitteln des Tanzes zu erzählen. Am Anfang scheint es, als könne Julia nicht tanzen. Romeo beweist sich dagegen in seinem ersten Auftritt schon als gewandter Tänzer. Am Grabe Julias aber kann er nicht mehr tanzen, und am Ende, wenn Romeo nicht mehr lebt, tanzt auch Julia nicht mehr. So habe ich versucht, mich nicht durch Ballettklischees einengen zu lassen, sondern den reichen menschlichen Inhalt von Shakespeares Stück in Bewegung umzusetzen. John Neumeier Musik: Sergej Prokofjew Choreografie und Inszenierung: John Neumeier Bühnenbild und Kostüme: Jürgen Rose 3 Stunden | 2 Pausen 1. Teil: 60 Minuten, 2. Teil: 30 Minuten, 3. Teil: 45 Minuten Uraufführung: Frankfurter Ballett, Frankfurt, 14. Februar 1971 PREMIERE IN HAMBURG: Hamburg Ballett, 6. Januar 1974 PREMIERE NEUFASSUNG IN HAMBURG: Hamburg Ballett, 23. Dezember 1981 Originalbesetzung: Julia: Marianne Kruuse Romeo: Truman Finney Mercutio: Max Midinet Tybalt: Fred Howald Benvolio: Maximo Barra Gräfin Capulet: Beatrice Cordua Graf Capulet: Paul Herbinger Graf Paris: Ricardo Duse Bruder Lorenzo: Stephan Mettin Julias Amme: Gertrud Schmitz Gastspiele: 1990 Genua 2006 Cagliari 2016 Baden-Baden Im Repertoire: Königlich Dänisches Ballett The Tokyo Ballet Copyright: Staatsoper Hamburg
HAMBURG | Hamburgische Staatsoper - Großes Haus
Mi 03.07.24Ticket
19 Uhr