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Hania Rani - Ghosts
Hania Rani kündigt ihr neues Album »Ghosts« an, das ihr Songwriting und ihre Stimme in den Vordergrund stellt, und auf dem als Gäste Patrick Watson, Ólafur Arnalds und Duncan Bellamy (Portico Quartet) zu hören sind. Als Hania Rani sich im Frühjahr dieses Jahres mit »Hello«, dem Vorgeschmack auf ihr damals noch unangekündigtes neues Album »Ghosts« erneut vorstellte, war dies für nicht wenige, die ihre Arbeit schätzen, eine Überraschung. Die verschmitzte Melodie, das eloquente Rhodes-Piano, die funkelnden Synthesizer und die Rhythmen boten wenig Anhaltspunkte für den New-Classical-Stil, mit dem sie zuvor nicht selten in Verbindung gebracht wurde. Aber wer Rani in den letzten zwei Jahren live erlebt hat, kann bezeugen, dass sich ihre Arbeit stetig weiterentwickelt. Rani wechselt immer wieder leichtfüßig zwischen musikalischen Welten: als Komponistin, Sängerin, Songwriterin und Produzentin. »Ghosts« ist der Sound einer Künstlerin, die ihre eigene Stimme findet, die neue Geschichten zu erzählen hat und vielleicht zum ersten Mal ihre Musik so präsentiert, wie sie gemeint ist. Es knüpft an ihre früheren Erfolge »Esja« und »Home« an, erweitert allerdings ihr immer noch minimales Setup aus Klavier, Keyboards und Synthesizern (vor allem ihrem Prophet) - insbesondere um ihre betörenden Stimme. Entstanden ist so ein manchmal unheimlich, ja sogar gespenstisch wirkendes Album, dessen Sound von dem isländischen Arrangeur und Hjaltalín-Mitglied Viktor Orri Árnason (Jóhann Jóhannsson, Hildur Guðnadóttir, Hauschka) und dem Mischtechniker Greg Freeman (Peter Gabriel, Goldfrapp, Portico Quartet) unterstrichen wird. Doch bleibt die Stimmung warm und entfaltet sich in ein anspruchsvolles Doppelalbum, das insbesondere von ihren Live-Erfahrungen geprägt ist, nicht zuletzt an ihren Livestream aus dem prestigeträchtigen Pariser Les Invalides geprägt sei erinnert, der bis heute 3,7 Millionen Aufrufe verzeichnen konnte. »I love long albums,« erzählt Rani »and I would love people to listen to this as a concert because it´s actually shaped in this way.« »Ghosts« ist auch ein Album der Kooperation, gelegentlich ist Bassist und Moog-Spieler Ziemowit Klimek zu hören, der bereits auf »Home« zu hören war. Patrick Watson haucht dem ätherischen »Dancing with Ghosts« unheimliches Leben ein, und Duncan Bellamy vom Portico Quartet steuert wichtige Loops zu dem kunstvoll konstruierten »Don´t Break My Heart« und dem ruhigen »Thin Line« bei. »Whispering House« - geschrieben und aufgenommen mit ihrem Freund Ólafur Arnalds - übt einen friedlich-berückenden Zauber aus, ebenso das leicht barocke »Nostalgia«, während »The Boat« die Atmosphäre von Nils Frahms »Music For Animals« heraufbeschwört und »Komeda« ihre Liebe zu Pink Floyd offenbart. Die Lyrics sind nicht zuletzt inspiriert von einem zweimonatigen Aufenthalt in einem kleinen Studio in den Schweizer Bergen, wo Rani an dem Soundtrack für einen Dokumentarfilm über den Schweizer Künstler Alberto Giacometti arbeitete, der Anfang des Jahres unter dem Titel »On Giacometti« veröffentlicht wurde. »Where I stayed was once an old sanatorium in an area which used to be very popular, but now there are huge abandoned hotels where the locals say ghosts live. I mean, it´s kind of a local belief system - these ghosts even have names! - but once you´re deep into nature or some abandoned place, your imagination starts working on a different level. Things definitely happened that were maybe a little uncomfortable: glasses breaking and stuff like that,« erläutert sie. Rani wuchs in einem katholischen Land auf, in dem »a lot of rituals and traditions still go on in the countryside and some people believe that ghosts are people not ready to die.« Es ist diese Prägung, die sie ermutigte, jene Themen weiter zu erforschen, ihre eigene Lebenswelt außen vor zu lassen und sich dem Leben und den Gedankenwelten anderer Menschen zuzuwenden - und die schwer fassbaren Gestalten der Geister zur Illustration ihrer Konzepte zu verwenden. »Dancing with Ghosts« zum Beispiel handelt von der Abwesenheit in der eigenen Welt, »Hello« befasst sich mit dem Grenzzustand zwischen Wachen und Schlaf, »Utrata« wiederum mit der mystischen Entstehung von Musik selbst und »A Day in Never« mit der Natur der Zeit. »The edge of life and death«, fasst Rani zusammen, »and what actually happens in between: this was what really interested me. Even singing the word 'death' was quite a shock. It's such a weird word to say out loud, and people are afraid of it, which I found extremely interesting. Most of the songs probably still talk about love and things like that, but Ghosts is more me thinking about having to face some kind of end.«Ging es bei ihrem Debütalbum »Esja« darum, ihr Hauptinstrument zu erforschen, und bei »Home« darum, Schritte in Richtung eines umfassenderen Ausdrucks ihrer Kunst zu unternehmen, vereint sie auf »Ghosts« ihre vielfältigen Interessen auf einem Werk, das man in diesem Sinne vielleicht sogar als ihr erstes »richtiges« Album bezeichnen könnte. Zugleich ist es inspiriert von ihrer Bewunderung für so verschiedene Künstler*innen wie Enya, The Smile, James Blake - ganz zu schweigen von jener für ihre Gäste - und vereint Stina Nordenstams Zartheit, Keith Jarretts Flair, Kate Bushs Kunstfertigkeit und Pink Floyds forschenden Neigungen in einer wunderbaren, kosmischen Musikwelt. Begrüßen wir also etwas, das ganz anders klingt als alles, was wir jemals gehört haben. Den Klang von HANIA RANI.
Nürnberg | Z-Bau
Do 30.05.24Ticket
20 Uhr -
Hania Rani
Hania Rani, 1990 in Danzig zur Welt gekommen, pendelt zwischen Warschau, wo sie zuhause ist, und Berlin, wo sie studiert und arbeitet. Die Neoklassik-Pianistin, -Komponistin und Sängerin blickt bereits auf neun Alben zurück. Nun kündigt sie ihr neues Album »Ghosts« an, das ihr Songwriting und ihre Stimme in den Vordergrund stellt, und auf dem als Gäste Patrick Watson, Ólafur Arnalds und Duncan Bellamy (Portico Quartet) zu hören sind. Als Hania Rani sich im Frühjahr dieses Jahres mit "Hello", dem Vorgeschmack auf ihr damals noch unangekündigtes neues Album »Ghosts« erneut vorstellte, war dies für nicht wenige, die ihre Arbeit schätzen, eine Überraschung. Die verschmitzte Melodie, das eloquente Rhodes-Piano, die funkelnden Synthesizer und die Rhythmen boten wenig Anhaltspunkte für den New-Classical-Stil, mit dem sie zuvor nicht selten in Verbindung gebracht wurde. Aber wer Rani in den letzten zwei Jahren live erlebt hat, kann bezeugen, dass sich ihre Arbeit stetig weiterentwickelt. Rani wechselt immer wieder leichtfüßig zwischen musikalischen Welten: als Komponistin, Sängerin, Songwriterin und Produzentin. "Ghosts" ist der Sound einer Künstlerin, die ihre eigene Stimme findet, die neue Geschichten zu erzählen hat und vielleicht zum ersten Mal ihre Musik so präsentiert, wie sie gemeint ist. Es knüpft an ihre früheren Erfolge "Esja" und "Home" an, erweitert allerdings ihr immer noch minimales Setup aus Klavier, Keyboards und Synthesizern (vor allem ihrem Prophet) - insbesondere um ihre betörenden Stimme. Entstanden ist so ein manchmal unheimlich, ja sogar gespenstisch wirkendes Album, dessen Sound von dem isländischen Arrangeur und Hjaltalín-Mitglied Viktor Orri Árnason (Jóhann Jóhannsson, Hildur Guðnadóttir, Hauschka) und dem Mischtechniker Greg Freeman (Peter Gabriel, Goldfrapp, Portico Quartet) unterstrichen wird. Doch bleibt die Stimmung warm und entfaltet sich in ein anspruchsvolles Doppelalbum, das insbesondere von ihren Live-Erfahrungen geprägt ist, nicht zuletzt an ihren Livestream aus dem prestigeträchtigen Pariser Les Invalides geprägt sei erinnert, der bis heute 3,7 Millionen Aufrufe verzeichnen konnte. «I love long albums,» erzählt Rani «and I would love people to listen to this as a concert because it's actually shaped in this way.» "Ghosts" ist auch ein Album der Kooperation, gelegentlich ist Bassist und Moog-Spieler Ziemowit Klimek zu hören, der bereits auf "Home" zu hören war. Patrick Watson haucht dem ätherischen "Dancing with Ghosts" unheimliches Leben ein, und Duncan Bellamy vom Portico Quartet steuert wichtige Loops zu dem kunstvoll konstruierten "Don't Break My Heart" und dem ruhigen "Thin Line" bei. "Whispering House" - geschrieben und aufgenommen mit ihrem Freund Ólafur Arnalds - übt einen friedlich-berückenden Zauber aus, ebenso das leicht barocke "Nostalgia", während "The Boat" die Atmosphäre von Nils Frahms »Music For Animals« heraufbeschwört und "Komeda" ihre Liebe zu Pink Floyd offenbart. Die Lyrics sind nicht zuletzt inspiriert von einem zweimonatigen Aufenthalt in einem kleinen Studio in den Schweizer Bergen, wo Rani an dem Soundtrack für einen Dokumentarfilm über den Schweizer Künstler Alberto Giacometti arbeitete, der Anfang des Jahres unter dem Titel "On Giacometti" veröffentlicht wurde. «Where I stayed was once an old sanatorium in an area which used to be very popular, but now there are huge abandoned hotels where the locals say ghosts live. I mean, it's kind of a local belief system - these ghosts even have names! - but once you're deep into nature or some abandoned place, your imagination starts working on a different level. Things definitely happened that were maybe a little uncomfortable: glasses breaking and stuff like that," erläutert sie Rani wuchs in einem katholischen Land auf, in dem «a lot of rituals and traditions still go on in the countryside and some people believe that ghosts are people not ready to die.» Es ist diese Prägung, die sie ermutigte, jene Themen weiter zu erforschen, ihre eigene Lebenswelt außen vor zu lassen und sich dem Leben und den Gedankenwelten anderer Menschen zuzuwenden - und die schwer fassbaren Gestalten der Geister zur Illustration ihrer Konzepte zu verwenden. "Dancing with Ghosts" zum Beispiel handelt von der Abwesenheit in der eigenen Welt, "Hello" befasst sich mit dem Grenzzustand zwischen Wachen und Schlaf, "Utrata" wiederum mit der mystischen Entstehung von Musik selbst und "A Day in Never" mit der Natur der Zeit. «The edge of life and death», fasst Rani zusammen, «and what actually happens in between: this was what really interested me. Even singing the word 'death' was quite a shock. It's such a weird word to say out loud, and people are afraid of it, which I found extremely interesting. Most of the songs probably still talk about love and things like that, but Ghosts is more me thinking about having to face some kind of end.» Ging es bei ihrem Debütalbum "Esja" darum, ihr Hauptinstrument zu erforschen, und bei "Home" darum, Schritte in Richtung eines umfassenderen Ausdrucks ihrer Kunst zu unternehmen, vereint sie auf "Ghosts" ihre vielfältigen Interessen auf einem Werk, das man in diesem Sinne vielleicht sogar als ihr erstes "richtiges" Album bezeichnen könnte. Zugleich ist es inspiriert von ihrer Bewunderung für so verschiedene Künstler*innen wie Enya, The Smile, James Blake - ganz zu schweigen von jener für ihre Gäste - und vereint Stina Nordenstams Zartheit, Keith Jarretts Flair, Kate Bushs Kunstfertigkeit und Pink Floyds forschenden Neigungen in einer wunderbaren, kosmischen Musikwelt. Begrüßen wir also etwas, das ganz anders klingt als alles, was wir jemals gehört haben. Den Klang von HANIA RANI.
LEIPZIG | Täubchenthal
Fr 31.05.24Ticket
20 Uhr -
Hania Rani
Hania Rani Hania Rani präsentiert ihr neues Album »Ghosts«, dass ihr Songwriting und ihre Stimme in den Vordergrund stellt und auf dem Patrick Watson, Ólafur Arnalds und Duncan Bellamy (Portico Quartet) zu Gast sind. Rani wechselt leichtfüßig zwischen musikalischen Welten: als Komponistin, Sängerin, Songwriterin und Produzentin. »Ghosts« ist der Sound einer Künstlerin, die ihre eigene Stimme findet, die neue Geschichten erzählt und ihre Musik so präsentiert, wie sie gemeint ist. Es knüpft an Erfolge wie »Esja« und »Home« an, erweitert allerdings das minimale Setup aus Klavier, Keyboards und Synthesizern mit ihrer betörenden Stimme. Die Lyrics sind inspiriert von einem Aufenthalt in den Schweizer Bergen, wo Rani an dem Soundtrack für einen Dokumentarfilm über den Schweizer Künstler Alberto Giacometti arbeitete. Zugleich ist das Album inspiriert von ihrer Bewunderung für Künstler*innen wie Enya, The Smile, James Blake und vereint Stina Nordenstams Zartheit, Keith Jarretts Flair, Kate Bushs Kunstfertigkeit und Pink Floyds forschende Neigungen in einer wunderbaren, kosmischen Musikwelt. Rani wuchs in einem katholischen Land auf. Diese Prägung ermutigte sie, Themen zu erforschen, ihre eigene Lebenswelt außen vor zu lassen und sich dem Leben und den Gedankenwelten Anderer zuzuwenden und schwer fassbare Gestalten der Geister zur Illustration ihrer Konzepte zu verwenden. Begrüßen Sie also etwas, das ganz anders klingt als alles, was Sie jemals gehört haben. Den Klang von HANIA RANI. Foto: © Jakub Stoszek
Ostseebad Ahrenshoop | Strandhalle Ahrenshoop
Sa 15.06.24Ticket
20 Uhr -
Hania Rani
Hania Rani, 1990 in Danzig zur Welt gekommen, pendelt zwischen Warschau, wo sie zuhause ist, und Berlin, wo sie studiert und arbeitet. Die Neoklassik-Pianistin, -Komponistin und Sängerin blickt bereits auf neun Alben zurück. Nun kündigt sie ihr neues Album »Ghosts« an, das ihr Songwriting und ihre Stimme in den Vordergrund stellt, und auf dem als Gäste Patrick Watson, Ólafur Arnalds und Duncan Bellamy (Portico Quartet) zu hören sind. Als Hania Rani sich im Frühjahr dieses Jahres mit "Hello", dem Vorgeschmack auf ihr damals noch unangekündigtes neues Album »Ghosts« erneut vorstellte, war dies für nicht wenige, die ihre Arbeit schätzen, eine Überraschung. Die verschmitzte Melodie, das eloquente Rhodes-Piano, die funkelnden Synthesizer und die Rhythmen boten wenig Anhaltspunkte für den New-Classical-Stil, mit dem sie zuvor nicht selten in Verbindung gebracht wurde. Aber wer Rani in den letzten zwei Jahren live erlebt hat, kann bezeugen, dass sich ihre Arbeit stetig weiterentwickelt. Rani wechselt immer wieder leichtfüßig zwischen musikalischen Welten: als Komponistin, Sängerin, Songwriterin und Produzentin. "Ghosts" ist der Sound einer Künstlerin, die ihre eigene Stimme findet, die neue Geschichten zu erzählen hat und vielleicht zum ersten Mal ihre Musik so präsentiert, wie sie gemeint ist. Es knüpft an ihre früheren Erfolge "Esja" und "Home" an, erweitert allerdings ihr immer noch minimales Setup aus Klavier, Keyboards und Synthesizern (vor allem ihrem Prophet) - insbesondere um ihre betörenden Stimme. Entstanden ist so ein manchmal unheimlich, ja sogar gespenstisch wirkendes Album, dessen Sound von dem isländischen Arrangeur und Hjaltalín-Mitglied Viktor Orri Árnason (Jóhann Jóhannsson, Hildur Guðnadóttir, Hauschka) und dem Mischtechniker Greg Freeman (Peter Gabriel, Goldfrapp, Portico Quartet) unterstrichen wird. Doch bleibt die Stimmung warm und entfaltet sich in ein anspruchsvolles Doppelalbum, das insbesondere von ihren Live-Erfahrungen geprägt ist, nicht zuletzt an ihren Livestream aus dem prestigeträchtigen Pariser Les Invalides geprägt sei erinnert, der bis heute 3,7 Millionen Aufrufe verzeichnen konnte. «I love long albums,» erzählt Rani «and I would love people to listen to this as a concert because it's actually shaped in this way.» "Ghosts" ist auch ein Album der Kooperation, gelegentlich ist Bassist und Moog-Spieler Ziemowit Klimek zu hören, der bereits auf "Home" zu hören war. Patrick Watson haucht dem ätherischen "Dancing with Ghosts" unheimliches Leben ein, und Duncan Bellamy vom Portico Quartet steuert wichtige Loops zu dem kunstvoll konstruierten "Don't Break My Heart" und dem ruhigen "Thin Line" bei. "Whispering House" - geschrieben und aufgenommen mit ihrem Freund Ólafur Arnalds - übt einen friedlich-berückenden Zauber aus, ebenso das leicht barocke "Nostalgia", während "The Boat" die Atmosphäre von Nils Frahms »Music For Animals« heraufbeschwört und "Komeda" ihre Liebe zu Pink Floyd offenbart. Die Lyrics sind nicht zuletzt inspiriert von einem zweimonatigen Aufenthalt in einem kleinen Studio in den Schweizer Bergen, wo Rani an dem Soundtrack für einen Dokumentarfilm über den Schweizer Künstler Alberto Giacometti arbeitete, der Anfang des Jahres unter dem Titel "On Giacometti" veröffentlicht wurde. «Where I stayed was once an old sanatorium in an area which used to be very popular, but now there are huge abandoned hotels where the locals say ghosts live. I mean, it's kind of a local belief system - these ghosts even have names! - but once you're deep into nature or some abandoned place, your imagination starts working on a different level. Things definitely happened that were maybe a little uncomfortable: glasses breaking and stuff like that," erläutert sie Rani wuchs in einem katholischen Land auf, in dem «a lot of rituals and traditions still go on in the countryside and some people believe that ghosts are people not ready to die.» Es ist diese Prägung, die sie ermutigte, jene Themen weiter zu erforschen, ihre eigene Lebenswelt außen vor zu lassen und sich dem Leben und den Gedankenwelten anderer Menschen zuzuwenden - und die schwer fassbaren Gestalten der Geister zur Illustration ihrer Konzepte zu verwenden. "Dancing with Ghosts" zum Beispiel handelt von der Abwesenheit in der eigenen Welt, "Hello" befasst sich mit dem Grenzzustand zwischen Wachen und Schlaf, "Utrata" wiederum mit der mystischen Entstehung von Musik selbst und "A Day in Never" mit der Natur der Zeit. «The edge of life and death», fasst Rani zusammen, «and what actually happens in between: this was what really interested me. Even singing the word 'death' was quite a shock. It's such a weird word to say out loud, and people are afraid of it, which I found extremely interesting. Most of the songs probably still talk about love and things like that, but Ghosts is more me thinking about having to face some kind of end.» Ging es bei ihrem Debütalbum "Esja" darum, ihr Hauptinstrument zu erforschen, und bei "Home" darum, Schritte in Richtung eines umfassenderen Ausdrucks ihrer Kunst zu unternehmen, vereint sie auf "Ghosts" ihre vielfältigen Interessen auf einem Werk, das man in diesem Sinne vielleicht sogar als ihr erstes "richtiges" Album bezeichnen könnte. Zugleich ist es inspiriert von ihrer Bewunderung für so verschiedene Künstler*innen wie Enya, The Smile, James Blake - ganz zu schweigen von jener für ihre Gäste - und vereint Stina Nordenstams Zartheit, Keith Jarretts Flair, Kate Bushs Kunstfertigkeit und Pink Floyds forschenden Neigungen in einer wunderbaren, kosmischen Musikwelt. Begrüßen wir also etwas, das ganz anders klingt als alles, was wir jemals gehört haben. Den Klang von HANIA RANI.
HANNOVER | Pavillon am Raschplatz
So 23.06.24Ticket
20 Uhr -
Hania Rani
Als Hania Rani sich im Frühjahr letzten Jahres mit »Hello«, dem Vorgeschmack auf ihr damals noch unangekündigtes neues Album »Ghosts« wiedervorstellte, war dies für nicht wenige, die ihre Arbeit schätzen, eine Überraschung. Die verschmitzte Melodie, das eloquente Rhodes-Piano, die funkelnden Synthesizer und die Rhythmen boten wenig Anhaltspunkte für den Neo Klassik-Style, mit dem sie zuvor nicht selten in Verbindung gebracht wurde. Aber wer Rani in den letzten Jahren live erlebt hat, kann bezeugen, dass sich ihre Arbeit stetig weiterentwickelt. Rani wechselt immer wieder leichtfüßig zwischen musikalischen Welten: als Komponistin, Sängerin, Songwriterin und Produzentin. »Ghosts« jedenfalls ist der Sound einer Künstlerin, die ihre eigene Stimme findet, die neue Geschichten zu erzählen hat und vielleicht zum ersten Mal ihre Musik so präsentiert, wie sie gemeint ist. Es knüpft an ihre früheren Erfolge »Esja« und »Home« an, erweitert allerdings ihr immer noch minimales Setup aus Klavier, Keyboards und Synthesizern. »Ghosts« ist auch ein Album der Kooperation, gelegentlich ist Bassist und Moog-Spieler Ziemowit Klimek zu hören, der bereits auf »Home« zu hören war. Patrick Watson haucht dem ätherischen »Dancing with Ghosts« unheimliches Leben ein, und Duncan Bellamy vom Portico Quartet steuert Loops zu dem kunstvoll konstruierten »Don´t Break My Heart« und dem ruhigen »Thin Line« bei. »Whispering House« - geschrieben und aufgenommen mit ihrem Freund Ólafur Arnalds - übt einen friedlich-berückenden Zauber aus, ebenso das leicht barocke »Nostalgia«, während »The Boat« die Atmosphäre von Nils Frahms »Music For Animals« heraufbeschwört und »Komeda« ihre Liebe zu Pink Floyd offenbart. Und nicht zuletzt ist »Ghosts« auch im buchstäblichen Sinne das Album, mit dem Rani ihre Stimme findet, nämlich zu einem betörenden, manchmal spukhaften, immer jedoch zum Niederknien schönen Gesang.
Hannover | Kulturzentrum Pavillon
So 23.06.24Ticket
20 Uhr -
Lambert - Trio-Konzert
Lambert Trio-Konzert Lambert ist heutzutage ein rätselhafter Star der neoklassizistischen Szene Europas, der eine schelmische Mystik aufrechterhält, seit er seinen Vornamen in Vergessenheit geraten ließ und 2014 eine allgegenwärtige, gehörnte sardische Maske aufsetzte. Vor seinem gegenwärtigen, seltsamen Ruhm war er jedoch ein schneidiger melodischer Improvisator in der Tradition von Bill Evans, ein Jazzer durch und durch. Bei seinen aktuelleren Auftritten, als Lambert, bei denen vor allem Melodie und Minimalismus sein Klaivierstil prägten, wird das aufmerksame Publikum die Geister dieses alten Lebens in Passagen sicher ebenfalls erkannt haben. Der Jazzmusiker in ihm war ansonsten tief begraben. Mit seinem Album »All This Time«, ist Lamberts musikalische Maske abgenommen - die Improvisation unverschämt, die freilaufenden Melodien entfesselt. Zusammen mit dem Bassisten Felix Weigt und dem Schlagzeuger Luca Marini mischt das Trio Jazz, moderne Klassik und elektronische Elemente und findet einen zeitgenössischen Sound, der an Bands wie EST, Gogo Penguin und Portico Quartet erinnert. Während sein zart bluesiges Klavier durch »Cry Me A River« rollt und in seine rauchige Stimmung eintaucht, während elektronische Washes schimmern, und auf dem Titeltrack »All This Time«, einer bewegenden Klanglandschaft, die einen zarten, nachdenklichen Touch demonstriert, spielt Lambert im virtuellen Jazzclub seiner Träume. Diese neue Kreation, die Rock- und Popvorstellungen von Alter Egos und Mysterien in neoklassische Konzertsäle brachte, war ein sofortiger Erfolg. Lambert ließ den Jungen, der vom Jazz verletzt worden war, zu einem neuen Menschen werden. »Als ich anfing, Lambert zu sein, war mir mein Jazzhintergrund peinlich«, sagt er. »Das erste Album, Lambert [2014], wurde in der neoklassischen Welt beworben, ich habe einen eher klassischen Touch verwendet und wurde großartig aufgenommen. Ich habe geheim gehalten, dass ich mich immer noch als Jazzmusiker identifiziere.« Unter der Maske könnte Lambert jedoch jeder sein. Befreit begann er sich zwischen den Welten zu bewegen. False (2020) und die Stimming x Lambert-Kollaboration Positive (2021), die Improvisation mit elektronischer Produktion kombinierten, ließen immer größere Hinweise auf seine geheime musikalische Identität fallen. »Und jetzt«, sagt er, »fühle ich mich frei, ein Album zu machen, das tatsächlich nach Jazz klingt.« Lambert widmete sein frühes Leben dem Jazz, folgte pflichtbewusst den Pfaden anderer Leute und fand nur Straßensperren und Regeln, die ihm sagten, dass er falsch lag. Der maskierte Lambert baute seinen eigenen Weg, den er nach Belieben gehen konnte. Und jetzt ist er hier, ein Jazzmusiker. »Ich habe einen langen Weg gebraucht, um hierher zu kommen«, stimmt er zu. »Und wenn ich mit diesem Album auf Tour gehe, werde ich eine klassische Jazzband mit Schlagzeug und Kontrabass haben. Sobald die Leute das sehen, wird klar, was ich tue.« Das ersehnte romantische Jazz-Ideal, die geheime Welt des Wissens, der Kreativität und ein Trio im Stil von Bill Evans - Lambert lebt endlich alles.
Dresden | Jazzclub Tonne
Sa 30.11.24Ticket
20 Uhr