Kabarett

Sven Kemmer im Vorderhaus

Der Kabarettist Sven Kemmler zeigt im Freiburger Vorderhaus sein neues Soloprogramm.

Zuletzt trat Sven Kemmler mit dem Programm "Englischstunde" auf deutschsprachigen Kabarettbühnen auf. Der BZ-Kritiker befand nach einem Besuch im Freiburger Vorderhaus: "Kemmler verstand es, die sprachlichen Gewohnheiten eines, zugegeben etwas klischeehaften, aber bildlich klar konturierten Engländers auszudeuten." In seinem neuen Programm wendet sich der gebürtige Münchner einer neuen Weltmacht zu: China.

"Die neue Mitte – China für Anfänger" heißt das Solokabarett, mit dem Kemmler am Samstag im Vorderhaus gastiert. Das Programm ist brandneu; er stellte es erstmals Ende Januar in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft vor. Der Kritiker der Süddeutschen Zeitung schrieb danach: "Als Premierenbesucher […] sträubt man sich fast, das noch Kabarett zu nennen. Eher einen sehr witzigen, durch aufwendige Recherche erweiterten Reisebericht, eine zwischen Essay, Groteske, Vortrag und Comedy pendelnde Länder-Show und ein gewaltiges Stück Aufklärung."

Kemmler geht davon aus, dass die USA nicht mehr sind, was sie einmal waren. Dass die EU damit beschäftigt ist, EU zu bleiben. "Gut, früher hieß es oft: Der Russe kommt! Aber der kam dann nur nach St. Moritz", konstatiert der 50-jährige Kabarettist. Seine Schlussfolgerung: Es lohnt, China endlich besser kennenzulernen. Kemmler unternimmt eine Reise durch 3000 Jahre Zivilisation. Dabei werden viele Themen angerissen: Kung Fu und Konfuzius, Laotse und Lapsang Souchong Tee, Peking die Stadt und Peking, die Ente. Auch die großen Kaiser kommen vor: "Der Vorsitzende Mao, der Vordenker Deng, die Vorkämpfer Bruce Lee und Jet Li bis hin zu Nachfolger Xi Jinping. Und das alles ohne staatliche Zensur!" Dafür mit der Idee, dass die Globalisierung die Welt nahe zusammenrücken lässt. Sehr nahe!
Termin: Vorderhaus, Freiburg, Sa, 27. April, 20 Uhr, BZ-Kartenservice Tel. 0761/4968888
von Hoss
am Fr, 26. April 2019

Badens beste Erlebnisse