Löwen, Wölfe, wilde Tiere

Tatzmania Löffingen

Raubkatzen, wilde Tiere und Fahrgeschäfte: im Löffinger Tatzmania-Park.

"Da! Da isser, der Löwe kommt!" Ein aufgeregtes Raunen geht durch die Menge, halb flüstern, halb überschlagen sich die Stimmen, als sich eine dichte, große Löwenmähne durch den Gang zum Schauraum schiebt. Der König der Tiere wirft den Kopf in den Nacken und brüllt ein tiefes Brüllen, das sogar noch durch die dicken Scheiben zu hören ist: Es ist Fütterungszeit im Löffinger Tierpark Tatzmania.

Die Löwendamen, die wegen des dominanten Gehabes des Männchens zuerst gefüttert wurden, fauchen zurück, ehe eine wilde Jagd beginnt. Der Löwe treibt die Weibchen hinaus und taucht alleine wieder auf, um sich über Knochen und Fleischstücke herzumachen. Fasziniert kleben die Publikumsblicke auf dem Tier – darunter auch diejenigen der drei zehn- bis zwölfjährigen Freunde, die sich heute zum Besuch des Raubtiergeheges aufgemacht haben.

"Guck mal, die riesigen Zähne" – "Krass, wie der das Fleisch rausreißt"; die Jungs sind fasziniert. Neben den vier afrikanischen Löwen beherbergt der Park künftig sieben sibirische Tiger, von denen momentan drei da sind, hatte Chefzootierpfleger Christian Wissler, im Vorfeld erklärt: "Die anderen werden erst kommen, wenn die Außenanlagen fertig sind, damit gewährleistet ist, dass alle Tiere nach Belieben rein und raus können." Schon jetzt seien den ganzen Tag über entweder Löwen (vormittags) oder Tiger (nachmittags) im Raubtierhaus zu sehen, die immer mal wieder durchwechseln.

Zwar wuseln in Freigehegen schon "Gangster-Erdmännchen" mit schwarzen Augenmasken und "Nadelkissen" (Stachelschweine). Aber im Tiger- und Löwenfreigehege, das von der in Pagodenstil gebauten Aussichtsplattform überblickt werden kann, sind im Moment nur zweibeinige Säugetiere, die Bauarbeiter, zugange.

Drei Hektar misst das gesamte Raubtierareal und "sieht bestimmt mal cool aus, wenn alles fertig und bewachsen ist", wie einer der Jungs vermutet. Neu dazukommen werden in der 2019er-Saison der Afrikastall samt Savannenlandschaft für Zebras, Watusirinder, Kudus und Strauße sowie zwei weitere Fahrgeschäfte.

Vom Quietschen und Schreien angezogen, stürmen die Jungs zu den bereits vorhandenen Bahnen. Das Fahrgeschäft Afrika-Spin sieht harmlos aus, "geht aber richtig ab", wie das Urteil der drei lautet. Immer wieder besteigen sie die Zweierkabinen, perfektionieren ihre Technik im Augen-zu-fahren und Arme-hochreißen. Dann kommt der Freefall-Tower an die Reihe, den die drei ebenfalls immer souveräner absolvieren. Das Kettenkarussell ist aber wie der Paddelboot-Fluss und das Dschungelland "eindeutig was für Kleine", so das Urteil der jungen Fahrgeschäfteprüfer.

Nach Affen, Lamas, Emus, Bergziegen und Rotwild gucken ist es Zeit für die Wolf-Fütterung. "Wie klein die sind. Und davor haben alle Angst?", fragt einer der Jungs versonnen, nachdem er eine Weile die kaum Schäferhund-großen Tiere beobachtet hat, die durch ihr Gehege streifen und schon das Futter zu riechen scheinen, mit dem Tierpfleger Christian Fink ankommt. Fink stellt die Gruppe samt Rangfolge vor, nach der auch gefuttert wird, als er Stück für Stück ins Gehege wirft. "Hat jemand von euch schon einmal das Glück gehabt und ist dem Wolf in freier Wildbahn begegnet?", fragt er. Kopfschütteln und skeptische Blicke sind die Antwort. Falls das doch einmal passiert, gibt Fink gleich die passenden Benimmtipps: Großmachen und laut rufen, dann sollte sich der Wolf trollen, denn der Mensch sei kein Beutetier und die Verletzungsgefahr zu groß, erklärt er. Noch auf dem Heimweg überlegen sich die Jungs die besten und wirkungsvollsten Geräusche. Vielleicht ein Löwenschrei? Denn den durften sie live hören: Gut gebrüllt, Löwe!

Weitere Infos: Tierpark Tatzmania, Wildpark 1,
Löffingen; Öffnungszeiten: 9.30 bis 17.30 Uhr; Tickets: 15 Euro, Kinder bis 4 Jahre frei, bis 12 Jahre 12 Euro; Infos unter http://www.tatzmania.com
von anita fertl
am Fr, 14. September 2018

Badens beste Erlebnisse