Thomas Atzmann legt im Club Schmitz Katze auf

"Abschied nehmen macht jetzt Spaß." Mit diesem Slogan bewarb der Discounter Lidl im Herbst 2015 seinen Einstieg in das Geschäft mit der Mobilfunktelefonie. Einige Abschiede brauchen jedoch mehr Trost als das Versprechen von günstigen Mobilfunktarifen. Sie sind mit einem schmerzlichen Gefühl verbunden, weil ihnen ein unausweichlicher Verlust zu Grunde liegt.

So macht es zum Beispiel überhaupt keinen Spaß, an das vorläufige Ende der Veranstaltungsreihe Bassblütentherapie zu denken. Seit mehr als fünf Jahren ist sie ein fester Bestandteil des Freiburger Nachtlebens. Doch Ende Dezember schließt der Club Schmitz Katze wegen Insolvenz, Fortführungsfragen sind ungelöst. Martin van Morgen und Don Kanalie, die Initiatoren und Resident-DJs der Bassblütentherapie-Nächte, stehen im neuen Jahr vor der Herausforderung, in einem Freiburg der schwindenden Freiräume für Subkultur eine Nische für ihre Veranstaltungen zu finden. Auf diesen spielten mit Dwig, Lake People und Sportbrigade Sparwasser namhafte Künstler der elektronischen Clubmusik. Ebenso bekannt ist der Gast der vorerst letzten Party am Samstag.

Mit dem Hamburger Thomas Atzmann reist der Mitgründer des Medienkunst-Festivals "Ganz weit draußen" an, das seit 2009 in der Nähe von Heidelberg stattfindet. Dort spielten im Sommer auch Martin van Morgen und Don Kanalie. So wird die Party quasi zur Familienfeier. Im Kreis der Liebsten macht der Abschied zwar immer noch keinen Spaß, tut aber weniger weh.

Termin: Freiburg, Thomas Atzmann,

Schmitz Katze, Sa, 10. Dez., 23 Uhr

von Bernhard Amelung