Trompetenmuseum in frischem Glanz

Eine neu konzipierte Ausstellung und moderne, filigrane Vitrinen sowie andere Wandfarben schaffen ein schöneres Ambiente.

BAD SÄCKINGEN. Frisch saniert, mit anderen Wandfarben und modernen, filigranen Vitrinen sowie mit einer neu konzipierten Ausstellung, die auch zwei Infoterminals einschließt, präsentieren sich drei der sieben Ausstellungsräume und das Foyer des Bad Säckinger Trompetenmuseums im ersten Obergeschoss des Schlosses Schönau. Mit der Neugestaltung möchte Museumsdirektor Johannes Brenke die Besucher anregen, aktiver zu werden und viel über die Welt der Blechblasinstrumente zu lernen.

Insgesamt kostete die Teilrenovierung rund 35 000 Euro. Brenke hatte dafür Mittel aus seinem Etat angespart, außerdem floss dem Museum ein namhafter Betrag aus einer Vereinsauflösung zu. Er dankte den Bauhof-Mitarbeitern, die die Renovierung in "hervorragender Weise" ausgeführt hätten. Die Erneuerung der übrigen vier Räume wird in diesem Jahr nicht mehr erfolgen, denn Brenke möchte im Oktober erneut (nach 2015) einen internationalen Trompetenwettbewerb veranstalten. Bürgermeister Alexander Guhl und Stefan Thomas, Leiter des Tourismus- und Kulturamtes, versicherten aber beim Pressegespräch, dass die Arbeiten am Schloss und dessen Sammlungen kontinuierlich weitergehen würden.

Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie vor allem dem Nicht-Fachmann interessante Anregungen bietet. Zwei Terminals mit interaktiven Bildschirmen informieren über die Funktion der Blechblasinstrumente, die Entwicklung der Ventile oder den Wandel der Spielpraxis und des Klangbildes im Laufe der Zeiten, außerdem kann sich der Gast anhand mehrerer Hörproben einen Eindruck davon verschaffen, wie sich Naturtrompeten, Klappenhörner oder Zugtrompeten anhör(t)en. Aber auch den Fachleuten bietet das Museum zahlreiche Attraktionen, denn Brenke stellte einige Instrumente, die bisher im Depot verborgen waren, neu aus. Durch den Ankauf der Sammlung Ernst W. Buser im Jahre 1985 verfügt Bad Säckingen über eine der bedeutendsten Trompetensammlungen Europas, deren Ausstellungsstücke oft als Vorlagen beim Nachbau historischer Instrumente dienen.

Was dem Besucher spontan am meisten auffällt, sind die neuen Wandfarben und Vitrinen: Der erste Raum wurde in einem dezenten Altrosa-Ton gestrichen, der zweite in einem zarten Grauton, während der dritte, mit einer besonders schönen Stuckdecke versehene Raum nun eine bläuliche Wandfarbe aufweist. Die älteren Vitrinen, die recht klobig wirkten und mit ihren Schiebetüren den Blick auf die Exponate erschwerten, wurden durch neue Vitrinen ersetzt, bei denen auf einem dunklen Sockel ein transparenter Glaskubus thront, in dem die Instrumente regelrecht zu schweben scheinen. Die erläuternden Zettel wurden durch Wandbeschriftungen ersetzt, und auch die Dokumente – wie etwa Notenbeispiele, Verträge oder Spielanweisungen – werden nun anschaulicher präsentiert. Wo konservatorische Gründe gegen eine Präsentation sprachen, ließ Brenke Reproduktionen anfertigen. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Diashow über die industrielle Herstellung von Instrumenten. Das Schloss zählte 2016 rund 3000 Besucher.
von Michael Gottstein
am Fr, 03. März 2017

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