Stifte fliegen durch den Raum, Schreien, Fäuste trommeln auf den Boden: Die Trotzphase von Kleinkindern treibt viele Eltern fast in den Wahnsinn. Wie können sie auf Wutanfälle und Frust richtig reagieren?
Die Kinderhand ballt sich um das Brokkoliröschen und pfeffert es auf den Küchenboden. "Das hebst du jetzt wieder auf", sagt der Vater. "Nein!", schreit das Kind und stapft über Reis und Brokkoli hinweg durch die Küche. Schon ist er wieder dahin – der Traum vom harmonischen Familienessen. Manchmal will man sich als Elternteil am liebsten selbst auf den Boden werfen und in Wutgeheul ausbrechen.
Stefanie Höhl versteht, dass kindliche Wutanfälle viele Eltern verunsichern. Als Leiterin der Entwicklungspsychologie an der Universität Wien forscht sie zu sozialem Lernen und Emotionsentwicklung. Sie sagt: "Es geht nicht darum, Wutanfälle zu vermeiden. Es geht darum, dem Kind ...