Vapor Club mit Iglew im Freiburger Slow Club

Das Londoner East End gilt als Taktgeber für musikalische Entwicklungen. Die vielkulturell strukturierten Stadtviertel sind Ausgangspunkt von Drum and Bass, Dubstep und Grime. Während sich beide erstgenannten Genre durchaus auch auf dem europäischen Festland ausgebreitet haben, ist Grime, eine düstere, rohe, rhythmisch und textlich hochfrequente Version von HipHop, weitestgehend ein Inselphänomen geblieben. Haben Musiker wie Wiley, Dizzie Rascal und Tinie Tempah mit ihren Veröffentlichungen Gold und Doppelplatin auf dem britischen Musikmarkt geholt, bleiben sie in Deutschland oft unter dem Wahrnehmungsradar. Das gilt erst recht für Iglew, der am Freitag nach Freiburg kommt und im Slow Club auflegt.

Nur wenig ist über den Discjockey und Produzenten bekannt, der die mittelenglische Industriestadt Leeds aktuell seine Heimat nennt. Er gibt kaum Interviews, im Internet gibt es nur wenige Podcasts von ihm. Im Mai dieses Jahres verriet er Jess Melia, Autorin des Onlinemagazins Truants, dass er gerne India Pale Ale mit fruchtig-frischen Grapefruit-Noten trinke. Zumindest ein persönliches Detail. Sonst spricht der Produzent und Discjockey ausschließlich durch beziehungsweise mit seiner Musik. Die baut mal auf finsteren Synthesizer-Klängen auf, die eine kalte, abweisende Klangwelt darstellen. Ein Kontrast zu seinen ekstatisch zuckenden Tracks, deren euphorischer Rhythmus unweigerlich auf die Tanzfläche zieht. Beide Welten stellt er am Freitag im Slow Club vor. Lokaler Support kommt von der Vapor Club-Veranstalterin Urte.

Termin: Freiburg, Vapor Club mit Iglew,

Slow Club, Fr, 9. Sept., 23 Uhr

von Bernhard Amelung