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Stellenspezial Gesundheit & Soziales

Viele Wege führen in den Pflegeberuf

  • dpa

  • Mo, 12. November 2018, 12:46 Uhr

Anzeige Ausbildung, Studium und Weiterbildungskurse, im Pflegebereich sind die Berufsperspektiven mittlerweile vielfältig.

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Foto: Verwendung weltweit, usage worldwide
Der Job einer Pflegefachkraft ist verantwortungsvoll und erfordert viel persönlichen Einsatz. Arbeitskräfte sind im Pflegebereich gefragter denn je. Wie gelingt der Einstieg in den Beruf?

Aktuell gibt es in Deutschland rund 2,9 Millionen Pflegebedürftige, Tendenz steigend. Diese Menschen sind im Alltag meist auf professionelle Hilfe angewiesen. Pflegefachkräfte gibt es derzeit jedoch zu wenig. Wer sich für eine Ausbildung im Pflegebereich entscheidet, hat beste Jobaussichten. Es gibt mehrere Wege, wie ein Einstieg in die Branche gelingt.

Derzeit gibt es drei bundesweit einheitlich geregelte Ausbildungen zum Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpfleger. In der Regel dauern sie jeweils drei Jahre. Angehende Altenpfleger absolvieren neben einem schulischen Teil viele Praxisphasen in Pflegeeinrichtungen. Künftige Kinder- und Krankenpfleger werden an Berufsfachschulen und in Bereichen der Krankenhäuser ausgebildet. Vereinzelt müssen Azubis im Bereich Altenpflege Schulgeld zahlen.

Auch eine akademische Ausbildung ist möglich. "In Deutschland bieten 78 Fachhochschulen und Universitäten insgesamt 149 Pflegestudiengänge an", sagt Claudia Böcker vom Bundesinstitut für Berufsbildung. Bei einem Teil der Hochschulen gibt es duale Studiengänge, die die Berufsausbildung mit einem Bachelorstudium verknüpfen. Andere Studiengänge befähigen Absolventen, später Managementposten in Pflegeeinrichtungen zu übernehmen. Die Bachelorstudiengänge dauern je nach Ausrichtung und Hochschule drei bis viereinhalb Jahre.

Einen schnelleren Einstieg ermöglicht eine Ausbildung als Hilfskraft. "Sie erfolgt an Berufsfachschulen und ist von Land zu Land unterschiedlich geregelt", erklärt Paul Ebsen von der Bundesagentur für Arbeit. In vielen Bundesländern können sich Interessierte innerhalb eines Jahres zu Gesundheits- und Krankenpflegehelfern qualifizieren. Auch eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer ist möglich. Sie dauert meist ein Jahr, in Hamburg auch zwei Jahre. Oft müssen die Azubis dann Schulgeld zahlen.

Auch private Anbieter haben kostenpflichtige Kurse und Lehrgänge im Programm. "Das reicht vom Sechs-Wochen-Crashkurs bis hin zu einem halbjährigen Lehrgang", erklärt Johanna Knüppel vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe. Wer daran teilgenommen hat, bekommt in der Regel vom Anbieter ein Zertifikat.

"Der Bedarf an Pflegefachkräften ist derzeit so hoch, dass Seiteneinsteiger wirklich gute Berufsaussichten haben", sagt Ebsen. Interessierte sollten sich an die zuständige Agentur für Arbeit wenden. Sie finanziert in vielen Fällen eine Umschulung.

Jeder, der im Pflegebereich beruflich tätig sein möchte, sollte dort zunächst ein Praktikum absolvieren, rät Ebsen. Denn die Arbeit sei körperlich wie psychisch anstrengend. Schicht- und Wochenenddienst sind an der Tagesordnung, die Bezahlung sei oft nicht gerade üppig.

Es gibt viele Weiterbildungsmöglichkeiten: Krankenpfleger können etwa Fachkrankenpfleger im Operationsdienst werden. Altenpfleger können sich zum Fachaltenpfleger für klinische Geriatrie und Rehabilitation weiterbilden. Oder: Man macht sich selbstständig mit einem ambulanten Pflegedienst. Nach entsprechender Weiterbildung auch denkbar: die Leitung einer Station im Krankenhaus oder in einer Pflegeeinrichtung.

Ab 2020 gehören die drei getrennten Ausbildungen zum Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpfleger der Vergangenheit an. Nach einer zweijährigen allgemeinen Ausbildung können sich Azubis im dritten Jahr auf die Pflege von Kindern oder alten Menschen spezialisieren oder die allgemeine Ausbildung fortsetzen. "Grund für diese Reform sind neue Anforderungen an die pflegerische Versorgung", erklärt Knüppel. Azubis müssen dann kein Schulgeld mehr zahlen. Sie bekommen eine Ausbildungsvergütung. Auch so soll der Beruf attraktiver werden.
  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 10. November 2018: PDF-Version herunterladen

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