Sonne tanken ist ein menschliches Bedürfnis? Von wegen. Im Vogelpark Steinen freuen sich nicht nur menschliche Zweibeiner über die ersten warmen Strahlen am Morgen, denn insbesondere Wintersturm Burglind hatte kräftig gewütet, erzählt Andrea Knoll, stellvertretende Parkleiterin. Kein Wunder

also, dass sich auch fellige Nasen, vor allem aber jede Menge frühlingshungrige Schnäbel der Sonne entgegenrecken, wie Besucher während einer Rundtour beobachten können.


Während die Berberaffen erst im Juli und August für neuen Nachwuchs sorgen, sind viele Vögel schon jetzt in Brutstimmung und in den nächsten Tagen schlüpfen bereits die ersten Weißstörche. Zu den Neulingen unter den momentan 798 Tieren zählen vier Trauerschwäne. Auch die Enten und Gänse haben Nachwuchs bekommen und bei den Kängurus spickeln drei Winzlinge neugierig aus Mamas Beutel.

Zugucken, wie frischgeschlüpfte Kükenknäuel ihren ersten Spaziergang unternehmen, können Besucher im Vogelkundehaus. "Täglich schlüpfen zwei bis drei Küken", erzählt Knoll. Aber Geduld brauche es dabei schon, denn so ein Kampf mit der Eierschale könne bis zu einem Tag dauern.

Hoffentlich nicht so lange braucht es, den Weg durch das neue Uhu-Labyrinth in der Parkmitte gegenüber dem Sittich-Freigehege zu finden. Gefragt sind dabei Augen wie die eines Raubvogels: Wie viele Uhu-Bilder sieht man auf dem kürzesten Weg nach draußen? Unter den richtigen Lösungen werden am Ende der Saison 50 Gratiseintritte verlost. Ebenfalls neu gestaltet ist der Nistkasten-Lehrpfad, der die heimischen Vögel im Blick hat.


Zu den beliebten Klassikern gehören die Shows. Für viele "Huuuchs" sorgt dort Weißrückengeier Onkel, wenn er während der Flugshow (täglich 11 und 15 Uhr) haarscharf, aber ohne ihnen Scheitel neu zu ziehen über die Köpfe der Zuschauer gleitet.

"Aber Publikumsliebling ist nach wie vor Sam, unser Weißkopfseeadler", hat Knoll beobachtet. Weitere besonders farbenprächtige Flugakrobaten gibt es in der Sittich-Freiflugvoliere, deren Bewohner nicht selten dank Vogelleckerlis auf Finger, Arm oder Schulter landen.

Beliebter Publikumsmagnet sind außerdem die Berberaffen. Wer zu den täglichen Fütterungszeiten um 12 und 16 Uhr im Freigehege vorbeischaut und etwas Fingerspitzengefühl mitbringt, dem fressen die Äffchen sogar aus der Hand.

Auf Tuchfühlung mit Tieren gehen und selbst einmal Tierpfleger sein, das können Kinder im Sommer während des Ferienprogramms. Auch für Möchtegernfalkner gibt es Angebote und zusätzlich können Schulklassen nach vorheriger Anmeldung bei Biologin Renate Spanke Ergänzungsangebote buchen. Fürs Päuschen gibt’s Spielplätze, eine Vesperstube, Grillplätze und Freiterrassen.

von anfe