Vier Kinder machen den Praxistest

Voll am Drücker in der Funny World

Wem’s zu langweilig wird zuhause, der könnte doch auch mal die Funny World besuchen – dort gibt’s immerhin 50 abgefahrene Attraktionen.

Sausen oder bummeln, Speedy Gonzales oder Hasenfuß: Welche der Attraktionen in der Funny World in Kappel-Grafenhausen spricht welche Altersgruppe und welches Gemüt an? Vier Kinder von sechs bis 14 Jahren samt Mutter haben den Praxistest gemacht.

Drücken & ziehen

Am Anfang gibt’s den Aha-Effekt: "Wir sind bestückt mit Attraktionen, die personalfrei funktionieren", erklärt Bernd Wolk von Funny-World. Neben den Fahrgeschäften stehen Schilder, die das Alter und Gewicht vorgeben. Dann sind die Kinder gleich selbst am Drücker – beim Desinfektionsständer, beim Einsteigen, Bügelschließen und beim Antippen des Startknopfs. An manchen Fahrgeschäften braucht’s dann noch jemanden zum Schließen der Tür. Auch sonst ist Bewegung angesagt: Ob Schaukel oder Karussell – wer drückt und an Seilen zieht, kommt hoch hinaus.

Abheben & Kopfstehen

Noch fehlt der neuen Attraktion, dem Adlerflug, ein Gesicht; mitten in die Gestaltungsphase fiel die Wiedereröffnung nach der Corona-Schließung: "Wir haben den Wagen umgehend in Betrieb genommen und werden ihn natürlich noch themengerecht choreographieren", sagt Wolk. Doch spaßtechnisch schießt die Bahn bereits den Vogel ab, finden der Zwölf- und der 14-Jährige, die sich ein ums andere Mal ganze 7,5 Meter erst in die eine, dann in die andere Richtung hoch in die Luft aufschwingen. Dass Kopfstehen und Durchdrehen auch positiv sein können, verrät das Gelächter und Gequietsche kurz darauf in Revolver Bill’s rollender Kanonenkugel. So nennt sich die Fahrt in einer runden Kabine, die in sich rotiert und so die Kinder einmal um die eigene Achse dreht wie Wäsche in der Waschmaschine.

Reiten & tuckern

"Kommt auch mal, das macht Spaß!", locken die Jungs die beiden sechs- und zehnjährigen Mädchen. "Bloß nicht", schütteln die den Kopf und – das Klischee lässt grüßen – stürmen lieber zur mexikanischen Pferdebahn, wo sie mechanisch davongaloppieren. Auch andere Pferdestärken stehen bei den Schwestern hoch im Kurs: Im Oldtimer Express drehen sie vergnügt ihre gemächlichen Runden.

Wirbeln & abfahren

Und die Jungs? Sind weiter auf Adrenalinkurs, lassen sich in der Überschlagbahn Flying Sombrero ordentlich durchwirbeln. Big Mountain Splash heißt die nächste Attraktion, die Fahrer samt Boot erst in die Höhe zieht, dann abfahren lässt und zum Johlen bringt, mit satten Schmatz küsst das Boot das Wasser, lässt Fontänen hochspritzen. Das lockt nun auch die Mutter, die bislang nur für die Kinder am Drücker war, in den Fahrersitz ihres heimlichen Favoriten.

Hopsen & planschen

Den gemeinsamen Nenner finden die Vier dann doch noch bei den Trampolins, Rutschen und Hüpfburgen, draußen wie drinnen. Und schließlich auch beim wilden Abschlussspritzen in der kleinen Wasserwelt im Eingangsbereich.

Und das Fazit: Der Park für alle Altersgruppen – inklusive Kleinkindern – bringt auch dem 14-Jährigen noch Spaß, der zwei Jahre über der Zielgruppe liegt. Weil Funny World statt 1000 Besuchern momentan höchstens 500 einlässt, ist der Ansturm überschaubar. Einzig in der Wasserwelt herrscht viel Getümmel, dann besser aussetzen und später spritzen.

Funny World, Kappel-Grafenhausen, Eintritt 12,50 Euro, für Kinder zwischen 2 und 3 Jahren 9,50 Euro, Familienkarte 46 Euro, Infos unter http://www.funny-world.de
von Anita Fertl
am Mo, 03. August 2020 um 16:26 Uhr

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