SCHOPFHEIM-EICHEN (stam).

Am Ostermontag findet wieder das Eierspringen in Eichen statt. Bevor die traditionsreiche Veranstaltung beginnen kann, gibt es für die "Butzimummel" – so werden die Eierspringer in ihrer typischen weißen Kleidung mit roten Bändern genannt – einiges vorzubereiten. Alle Informationen rund um’s Eierspringen:

Saubloodere machen: Gut zwei Wochen vor dem Eierspringen werden die "Saubloodere" hergestellt, mit denen während des Spiels die Eierdiebe verscheucht werden. Die echten Schweineblasen werden vom Metzger tiefgefroren in Eichen angeliefert. Zwei Tage müssen sie gewässert werden, damit sie schonend auftauen können und der ärgste Geruch verfliegt. Danach werden die Bloodere mit dem Kompressor prall aufgepumpt. An Bohnenstecken und Dachlatten trockenen sie dann in einem Schuppen, bis zu ihrem Einsatz am Ostermontag. Saubloodere sind übrigens Einwegprodukte und überleben nur ganz selten das Eierspringen.

Karfreitagswanderung: Am Karfreitag wandern ehemalige und aktuelle Butzimummel gemeinsam nach Kürnberg und machen Rast im Gasthaus Sternen. Genau von dort müssen die Läufer beim Eierspringen die Weinflaschen holen. Das Gasthaus ist eigentlich seit letztem Jahr geschlossen, aber für die traditionsreiche Veranstaltung wird natürlich eine Ausnahme gemacht. Nach einem Zwischenstopp im Hirsch-Stüble in Hasel geht’s für die Buzzimummel zurück nach Eichen. Als Eierspringer muss man natürlich aus Eichen stammen, männlich, mindestens konfirmiert und nicht verheiratet sein.

Eier einsammeln: Am Ostersonntag von 12 bis 17 Uhr sammeln das "Ankebäbi" und der "Ankebäberich" mit Regenschirm und Milchkanne ausgerüstet Eier und Butter ("Anke") im Dorf ein. Die Figuren sind in traditioneller Markgräfler Tracht gekleidet. Das Bäbi geht stilecht mit Hörnerkappe und gehäkeltem Umwurf und der Bäberich fein herausgeputzt mit Zylinder. Beide werden ebenfalls von jungen Männern aus dem Dorf verkörpert. Ihnen folgen die Butzimummel mit dem Korb für die Eierspenden. Gegen das eine oder andere gespendete Fläschchen Wein haben die Eierspringer selbstverständlich auch nichts einzuwenden. Wer Interesse hat, kann die Eierspringer mit dem Bäbi und Bäberich bei einem Osterspaziergang durch den Ort treffen.

Eier- und Ankeball: Die Eier werden nicht nur für’s Spiel gebraucht. Die heil gebliebenen Exemplare werden beim "Ankeball" nach dem Springen in der gesammelten Butter gebraten und als Rühr- und Spiegelei den Butzimummel serviert. Die Eier, die dann noch übriggeblieben sind, werden an den Tafelladen gespendet. Jeder Eierspringer muss zum Ball ein Mädchen einladen. Wer ohne weibliche Begleitung erscheint, muss einen Doppelliter Wein bezahlen.

von stam