Natur, Tiere und Lebenswelt Wasser

Wasserpfad Sulzbachtal bei Lahr

Scheuer Feuersalamander, junges Hochlandrind und nasse Kinderfüße: Unterwegs auf dem Wasserpfad Sulzbachtal.

"Ein Feuersalamander! Da unten sitzt ein Feuersalamander!" Die Kinder jubeln, versuchen ganz vorsichtig, sich dem Tierchen zu nähern. Bloß kein unüberlegter Schritt, bloß kein zu lautes Geräusch verursachen, das seltene Tier bloß nicht erschrecken! Die Eltern hatten vorher verraten, welch’ besondere Kreaturen im und am Bach leben: Steinkrebs, Eisvogel, Köcherfliegenlarve, Groppe und eben – der Feuersalamander. Da sitzt nun tatsächlich einer, direkt hinter der Infotafel, auf der er beschrieben wird. Kann das denn wahr sein?

Vom Naturbad Sulz haben wir uns auf den viereinhalb Kilometer langen Weg gemacht: Am Sulzbach entlang, durch ihn hindurch stapfen wir. Flapp, flapp machen die Schuhe auf dem wassergetränkten Waldboden: Am Tag zuvor ist ein kräftiger Regen niedergegangen. Gut, dass wir mit Wanderschuhen oder Trekkingsandalen unterwegs sind. Große Trittsteine führen uns durch das Bachbett, mal überqueren wir eine Brücke oder wandern auf Holzstegen am Bach entlang. Das ist so abwechslungsreich und spannend, dass auch unsere jüngsten Wanderer keine Ermüdungserscheinungen zeigen. Mael (4) und Emil (2) balancieren, klettern und nutzen jede Gelegenheit, Steinchen in den Bach zu werfen und dem Platschen zu lauschen. Betreten dürfen wir den Bach nur an ausgewählten Stellen, die besondere Tier- und Pflanzenwelt soll nicht von den Wanderern beeinträchtigt werden.

Im Wasser entdecken wir nicht nur die erwarteten Tiere. Plötzlich stehen da tatsächlich zwei schottische Hochlandrinder im Bachbett, senken die Mäuler, um einen ordentlichen Schluck zu nehmen und beobachten uns Wanderer genauso interessiert wie wir sie. Das Gehege der braunen Riesen liegt direkt oberhalb des Bachbettes, an einer Stelle erreichen sie den Bach, können ihren Durst stillen und Schatten suchen. Das genießen auch wir: Während die Luft im Laufe unseres Marsches wärmer wird, haben wir immer ein kühlendes Schattendach über uns.

Nicht nur im Wasser auch am Wegesrand gibt es viel zu entdecken. Marie (7) und Mascha (10) haben sich am Startpunkt des Pfades für einen Euro ein kleines Forscherset aus dem Automaten geholt. Nun müssen sie sechs Stationen finden und Aufgaben lösen. Immer wieder sieht man die beiden Mädchen hinter einem Baum verschwinden, Blattwerk zur Seite schieben, Stämme abtasten. Wer gut aufpasst, bekommt am Ende ein Lösungswort heraus und kann sich im Internet ein Sulzbachtal-Diplom erstellen lassen.

Zunächst aber tauchen wir weiter ein in das Biotop Bachbett. Können wir genauso gut mit einer Zange umgehen wie der Steinkrebs mit seinen Scheren? Sind wir genauso treffsicher wie der Eisvogel, der mit seinem Schnabel im Bach Fische erbeutet? Und wie sieht eigentlich eine Fliege? An den Stationen stehen die Antworten auf all’ diese Fragen. Ein Highlight ist die Wasserstation. "So viel Wasser verbraucht man beim Baden und Duschen, und so wenig zum Trinken und Kochen", staunt Emma. Ihr kleiner Bruder füllt unermüdlich Wasser von einem Blechbecher in den nächsten, die großen Cousins mischen sauberes Wasser mit Erde und beobachten, wie eine Schicht aus Kieselsteinen das Wasser wieder reinigt. So spannend ist es am Bach!

Weitere Infos: Wasserpfad Sulzbachtal: Start ist am Naturbad in Lahr-Sulz.
Länge: 4,5 Kilometer
Profil: mehrere Ausstiegsmöglichkeiten, mit interaktiven Stationen, begehbar bis Ende Oktober – nicht bei Gewitter oder Überflutung! Nicht kinderwagentauglich. Ausflügler sollten trittsicher sein und wasserfestes Schuhwerk tragen, außerdem sind Mücken- und Zeckenschutz ratsam.

Kontakt für Führungen: Ortsverwaltung Sulz, Tel. 07821/98 35 70 (8-12 Uhr) oder Kultourbüro Lahr,
Tel. 07821/950 210,
http://www.lahr.de/kultourbüro
von Silke Kohlmann
am Fr, 22. Juni 2018

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