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Welches Wissen uns wirklich wichtig wäre

  • Vincent Daiber

  • Sa, 25. Januar 2014
    Neues für Schüler

Der Lehrplan ist kein Wunschkonzert. Und wenn doch? Eine JuZ-Stoffsammlung von Themen, die uns wirklich interessieren.

Non scholae, sed vitae discimus – nicht für die Schule, für das Leben lernen wir: Früher waren diese Worte oft über dem Eingang von Gymnasien zu lesen. In der Praxis stellt sich die Frage: Wozu haben wir uns das eingetrichtert? Ein Überblick, was wir lieber gelernt hätten.

Wie man einen Reifen wechselt
Neben unglaublich nützlichen und alltagsrelevanten Dingen, die man in der Schule lernt, wie zum Beispiel dem Verketten von Funktionen, dem Berechnen der Unbestimmtheit des Ortes eines Fußballs oder den 1001 Fakten rund um Deutsch-Lektüren, die sonst niemand jemals lesen würde, gäbe es da noch das eine oder andere, das zu lernen wir uns gewünscht hätten: wie man eine Steuererklärung schreibt oder wie man einen Autoreifen wechselt stehen da ganz oben auf der Liste. Aber Hauptsache, wir wissen, dass die e-Funktion ihre eigene Ableitung ist...Kein Diesel statt Benzin
Natürlich ist es ganz interessant, wenn man herausfindet, wie man die Fläche der Sonne berechnet oder wie viele Äpfel Paul nun gegessen hat. Aber man könnte doch auch mal was lernen, das das Leben bequemer macht. Zum Beispiel, wann man einen Regenschirm einpacken muss (wenn’s nicht regnerisch aussieht) und wann nicht (wenn’s nach Regen aussieht) oder warum man manche Autos besser nicht mit Diesel betankt (das müsst ihr selbst herausfinden). Oder einen Störsender für den Nachbarfernsehapparat bauen, praktisch. Aber nein, lieber lernen wir, was passiert, wenn man Calcium in Wasser löst, toll.
Praktisches Handwerk
Manuelle Fertigkeiten wie Häkeln, Weben, Sticken, Basteln und Malen werden bereits in der Schule zu wenig bis gar nicht geübt. Das Zusammenspiel von linker und rechter Hand bewirkt die Vernetzung beider Hirnhälften. Logik und Kreativität – beides gehört zum gesunden Lernen.
Von fremden Völkern und Kulturen
Über die Französische Revolution und den Mauerfall wissen wir genauestens Bescheid, auch wie all das die europäische Geschichte prägte. Ich hätte es interessanter gefunden, über die Kulturen der indigenen Bevölkerung vor der Ankunft Columbus’ in Amerika zu sprechen oder etwas über die chinesische Diktatur unter Mao Zedong zu erfahren. Wir sollen doch global denken, wie können wir das, wenn wir nicht wissen, was sich früher auf anderen Kontinenten abgespielt hat?



Exotische Sportarten
Sport soll Kinder motivieren, sich zu bewegen und eine Sportart zu finden, die zu ihnen passt, sodass sie Sport auch gerne und freiwillig machen. Doch wie soll man eine Sportart entdecken, wenn im Sportunterricht immer nur Volleyball, Fußball und Bodenturnen auf dem Stundenplan stehen? Wie wäre es mal mit Exkursen zum Beispiel ins Skateboarden, in Squash oder ins Tauchen? Vielleicht würde ich dann heute ja auch gerne Sport treiben?


Von Rock und Pop
Unsere musikalische Bildung wäre äußerst lückenreich, wenn wir uns nur auf die Schule verließen. Denn abseits von klassischer Musik wird hier kaum etwas gelehrt. Während wir irgendwelche klassischen Musikstücke analysieren, bleiben Rock und Pop auf der Strecke. Gerade das jedoch wäre für Schüler interessant, weil es ihre Lebensrealität berührt. Warum nicht einmal einen Song von Pink Floyd behandeln statt einem Werk von Haydn? Etwas Öffnung hin zum Modernen würde hier sicher nicht schaden.

Ressort: Neues für Schüler

Dossier: Jugendredaktion Lahr

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 25. Januar 2014: PDF-Version herunterladen

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