Weihnachten im Europa-Park

Wintersaison im Europa-Park beginnt am 28. November

Am Samstag startet der Europa-Park in Rust in seine 15. Wintersaison, die bis zum 10. Januar dauert. Die Jahrtausendwende war der Antrieb für das – erfolgreiche – Projekt.

Der Anfang war im Grunde spontaner Aktionismus. Als alle Welt im Millennium-Fieber war, juckte es auch die Familie Mack, im Park den Wechsel ins nächste Jahrtausend irgendwie zu feiern. Sie tat es am 1. Januar 2001 – und der Park war auch nur diesen einen Tag geöffnet. Er wurde zum "Geburtstag" einer neuen Erfolgsgeschichte: Weihnachten im Europa-Park. Am Samstag startet der Park in die 15. Wintersaison (bis 10. Januar). Eine halbe Million Besucher werden erwartet.

Vor 15 Jahren waren es nur ein paar hundert Besucher, meist Hotelgäste und eine überschaubare Größe aus dem Ruster Umland, die durch den damals noch nicht weihnachtlich dekorierten Park flanierten. "Aber wir waren auf den Geschmack gekommen und überzeugt, dass eine Wintersaison möglich ist", erinnert sich Roland Mack. Zum Jahresende folgte dann logischerweise die erste richtige Wintersaison im Europa-Park 2001/2002, da präsentierte sich der Park schon weihnachtlich dekoriert und illuminiert.

Nicht alle Bereiche waren damals für Besucher zugänglich und viele attraktive Fahrgeschäfte hielten auch "Winterschlaf". Aber schon an die 150 000 Besucher strömten durch den Haupteingang und vorbei am Weihnachtsmarkt in der Deutschen Allee in den Park.

Zum allgemeinen Premierenfieber im Park-Management vor 15 Jahren (Roland Mack: "Manche fürchteten schon eine Schlagzeile wie ’Der Europa-Park fährt neues Projekt an die Wand’") habe noch eine Unbekannte für zusätzliche Spannung gesorgt. Die Umstellung in der Nacht zum 1. Januar 2002 auf Bargeldzahlung mit dem Euro. Die ganze Elektronik wurde über Nacht auf Euro umgestellt. Mack süffisant über das erste messbare Ergebnis: "Am Abend des 1. Januars war nur noch halb so viel Bares in den Kassen wie am Vortag."

Aus diesen Anfängen entwickelte sich ein "erfolgreiches Format" (Mack) mit inzwischen einer halbe Millionen Besuchern in der Wintersaison. "Wir sind der einzige Freizeitpark mit Ganzjahresöffnung. Und mit diesem Konzept auch sehr erfolgreich.

"Darauf sind wir schon ein wenig stolz" Mack
Der Europa-Park-Chef stellt auch fest, dass dieses Format ohne das große Engagement der Mitarbeiter nicht zu stemmen wäre. "In knapp drei Wochen schaffen wir es immer wieder, den Park von Halloween auf Weihnachten umzudekorieren. Das geht nur mit einer guten Mannschaft," lobt er – und gibt im nächsten Satz auch gerne zu, dass es sich von der Kostenseite her auch nur so rechnen ließe.

Mack: "Hier mit Fremdfirmen zu arbeiten, wäre finanziell nicht darstellbar." Aber auch die Mitarbeiter profitieren vom Projekt "Wintersaison". Den meisten der mehr als 3000 Mitarbeiter bietet der Park damit eine Anstellung übers ganze Jahr. Mack: "Ohne die Ganzjahresöffnung wäre es uns auch kaum möglich, 120 Ausbildungsplätze in verschiedenen Branchen anzubieten".

Trockenheit, Kälte aber wenig Schnee böten günstige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wintersaison, erklärt Mack. Für den Rest sorge der Europa-Park schon selbst mit seiner besonderen Atmosphäre für die Tage, in denen die Nächte länger werden und der weihnachtliche Lichterglanz neue Emotionen bei den Parkbesuchern wecke.

Dabei müssen sie auf den Rausch der Geschwindigkeit nicht verzichten, denn bis auf den Silver Star sind alle Fahrgeschäfte bereit, sofern vereiste Schienen oder verschneite Bahnen hier keinen Strich durch die Rechnung machen. Typisch für die Winterzeit: Die Shows, der Weihnachtszirkus und die Ausstellung in der Mercedes-Benz-Hall – diesmal Modern Art von James Rizzi – sind stärker im Fokus.

Unterdessen laufen im Park bereits die Vorbereitungen für die nächste Sommersaison. Für einen zweistelligen Millionen Euro Betrag wird das ehrwürdige Wikiland total umgestaltet. In einem neuen Themenbereich Irland werden an seiner statt neue In- und Outdoor-Fahrattraktionen speziell für Kinder entstehen.

Einen satten zweistelligen Millionen-Betrag steckt das Familienunternehmen auch in ein neues Logistikzentrum auf dem ehemaligen Mitarbeiterparkplatz, und schließlich entsteht an der Stelle, an der einst das Science House stand neben dem Haupteingang ein neues Eventcenter auf 3500 Quadratmetern Fläche. Roland Mack leicht genervt: "Wer behauptet, dass der Europa-Park wegen des Wasserparks mit Investitionen in den Europa-Park auf der Stelle trete, erzählt ziemlich großen Quatsch".

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von Klaus Fischer
am Do, 26. November 2015 um 15:26 Uhr

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