Rheinfelden

Zukunft der Tschamberhöhle ist gesichert

Jahrzehntelang hat sich der Schwarzwaldverein Karsau um die Tschamberhöhle gekümmert – jetzt übernimmt eine neu gegründete Interessengemeinschaft. Nicht die einzige Änderung.

Ab April übernimmt die neu gegründete Interessengemeinschaft Tschamberhöhle die Führungen durch die Erosionshöhle. 39 Öffnungstage sind geplant, die Eintrittspreise wurden leicht angehoben.

Seit 1964 hat die Karsauer Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins um Ewald Wehrle die Führungen gemacht und sich gleichzeitig um die Betriebssicherheit in der Höhle im Dinkelberg gekümmert. Wegen ihres Alters können die Mitglieder diese Aufgaben aber nicht mehr wahrnehmen. Tourismusleiterin Gabriele Zissel hat sich deshalb dafür eingesetzt, dass eine Interessengemeinschaft (IG) Tschamberhöhle aus freiwilligen Mitgliedern gegründet wird, die den Höhlendienst weiterführt. Vor etwa drei Wochen hat sich die Gemeinschaft gegründet.

Sie besteht aus zwölf Mitgliedern, laut Zissel "Frauen, Männer, Alt und Jung". Teilweise seien Fachpersonen wie Geologen dabei, aber auch Bürger, die ansonsten nichts mit dem Thema zu tun haben, denen die Höhle aber ans Herz gewachsen ist. Drei weitere Personen, darunter Vanessa Edmeier, Geschäftsführerin der Hochrheinkommission, kümmern sich zudem um organisatorische Angelegenheiten wie Wartung und Technik.

"Ich bin sehr froh, dass wir Leute gefunden haben, die sich für die Höhle einsetzen." Gabriele Zissel
"Ich bin sehr froh, dass wir Leute gefunden haben, die sich für die Höhle einsetzen", sagt Zissel, die selbst auch Höhlenführungen übernimmt. Dennoch könnte die IG noch mehr Menschen vertragen, sagt sie, da noch nicht alle der geplanten 39 Öffnungstermine besetzt seien. Die Freiwilligen bekommen eine Aufwandsentschädigung, die sich am Mindestlohn orientiert.

Anmeldungen nicht mehr über Schwarzwaldverein

Zur Sicherheit sind immer zwei Höhlenführer gleichzeitig vor Ort. Diese sind aber keine Führer im eigentlichen Sinne, denn die Besucher gehen in der Regel alleine durch die Höhle. Die Höhlenführer empfangen die Menschen, weisen sie ein, achten darauf, dass alle festes Schuhwerk und einen Helm tragen. Sie müssten aber dennoch Ahnung von der Höhle haben, da die Besucher natürlich Fragen stellten, so Zissel. "Der Vorteil daran, ohne Leiter durch die Höhle zu gehen, ist der, dass jeder sein eigenes Tempo gehen kann. Manche Besucher kommen ganz schnell wieder raus, andere brauchen viel länger", sagt Zissel.

Nach vorheriger Anmeldung gibt es aber nach wie vor richtige Führungen für Gruppen. Diese übernehmen im laufenden Jahr noch die erfahrenen Mitglieder des Schwarzwaldvereins Karsau. Zissel weist jedoch darauf hin, dass die Anmeldung für diese Touren künftig über die Touristinfo und nicht mehr über den Schwarzwaldverein läuft.

Um alle anfallenden Kosten zu stemmen, hat die IG beschlossen, die Eintrittspreise für die Höhle leicht anzuheben. Laut Zissel zahlen Erwachsene künftig vier statt bisher drei Euro, der Sondertarif für Erwachsene innerhalb einer Gruppe steigt von zwei auf drei Euro an. Der Mindestpreis für eine Gruppenführung ändert sich nicht und liegt weiterhin bei 30 Euro, Kinder zahlen wie gehabt zwei Euro. In den vergangenen Jahren haben laut Zissel etwa 2000 Menschen die Höhle pro Jahr besucht. Für 2017 wünsche sie sich ein bisschen mehr, etwa 3000 Besucher, so die Tourismusleiterin.


Termine: Die Besuchersaison der Tschamberhöhle beginnt am Sonntag, 2. April, 13 Uhr. Ab dann ist die Höhle jeden Sonn- und Feiertag, bis Ende Oktober, von 13 bis 17 Uhr geöffnet.

Anmeldung für Gruppenführungen: Touristinfo Rheinfelden, Karl-Fürstenberg-Straße 17,Tel. 07623 9668720

Treffen der IG Tschamberhöhle: Dienstag, 25. April. Interessierte können sich bei Gabriele Zissel melden, Tel. 07623/966 8712

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von Elena Bischoff
am Mo, 27. März 2017 um 18:02 Uhr

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