Brettspiele für die Ferienzeit

Geld und Gutscheine geschenkt bekommen? Dann lohnt ein Blick in diese Spieletipps.

Wer zu Weihnachten Geld oder Gutscheine geschenkt bekommen hat und noch auf der Suche nach neuen Brettspielen ist: Hier sind neun Spiele, die sich lohnen.

Für Knobler: "Cryptid"
Die Spielenden suchen eine Kreatur, die sich auf genau einem Feld des Spielplans befindet. Dabei hat jeder andere Informationen über den Aufenthaltsort und versucht, durch das Befragen der anderen die richtigen Schlüsse zu ziehen. "Cryptid" ist ein sehr interaktives Deduktionsspiel, das gerade zum Ende immer spannender wird. Dabei ist hohe Konzentration gefragt, denn ein falsch gesetzter Stein macht das Rätsel für alle unlösbar.

Cryptid: Hall Duncan, Ruth Veevers, Skellig Games, ab 10 Jahren, für 3-5 Spielende, Spieldauer ca. 60 Minuten, ca. 40 Euro

Für Zocker: "High Score"
Würfeln, zocken, überbieten! Wer mit jeweils sieben Würfeln in sieben Runden die meisten Punktechips sammelt, triumphiert in "High Score". Der Clou des sehr zugänglichen Spiels ist, dass jede Runde nach anderen Regeln gewürfelt wird. Dafür werden in jedem Spiel sieben von 21 sogenannten Challengekarten gezogen – so ist jede Partie unterschiedlich.

Das Spiel ist perfekt für den Urlaub oder den geselligen Abend, weil es schnell erklärt und schnell gespielt ist. Obwohl es auch auf der Packung steht, ist es jedoch weniger für zwei Spielende, sondern eher ab drei Personen zu empfehlen.

High Score: Reiner Knizia, Kosmos, ab 8 Jahren, für 2-5 Spielende, ca. 30 Minuten, ca. 15 Euro

Für Quiz-Liebhaber:
"Quiz Club"
In Quizspielen gewinnen immer die Klügsten mit der größten Allgemeinbildung? Auch bei "Quiz Club" hilft viel eigenes Wissen, doch genauso wichtig ist die richtige Einschätzung der anderen am Tisch. Es gibt kooperative Runden, in denen einem Mitspielenden am besten die Frage gestellt wird, die er oder sie voraussichtlich beantworten kann. In den kompetitiven Runden setzt man dagegen auf das Nicht-Wissen des Gegenübers.

Das Spiel beinhaltet knapp 1000 Fragen von durchweg guter Qualität und ist durch Packs zu bestimmten Themengebieten erweiterbar.

Quiz Club: Nils Hagemann, Funtails, ab 12 Jahren, 3-8 Spielende, ca. 30-60 Minuten, ca. 22 Euro

Für Taktiker: "Explorers"
Das Familienspiel spielt in einer fiktiven Welt und ist ein sogenanntes Flip&Write-Spiel: Alle am Tisch haben abwischbare Tableaus mit der gleichen Landkartenkombination vor sich. Dann werden über vier Runden nacheinander Plättchen mit insgesamt vier unterschiedlichen Landschaftstypen umgedreht und jeder Mitspielende macht auf seinem Tableau zwei oder drei Kreuze.

Dabei kann auf unterschiedliche Art gepunktet werden: durch das Einsammeln von Nahrung (Äpfel, Fische, Möhren) oder Edelsteinen, das Abkreuzen von Tempeln oder das Umbauen von Dörfern. Obwohl die Regeln recht einfach sind, bietet "Explorers" durchaus etwas Tiefe und einen hohen Wiederspielwert: Über eine Million Spielkombinationen sind möglich.

Explorers: Phil Walker-Harding, Ravensburger, ab 8 Jahren, für 1-4 Spielende, Spieldauer ca. 20 Minuten, Preis ca. 20 Euro

Für Familien: "28"
Wer Lissabon besucht, kommt nicht an einer Fahrt mit den charakteristischen gelben Straßenbahnen vorbei. In "28", namensgebend ist eine der berühmtesten Linien, steuern die Spielenden ihre Bahn mithilfe von Tickets durch die portugiesische Hauptstadt, sammeln Fahrgäste ein und bringen sie zu Sehenswürdigkeiten.

Wenn eine andere Bahn aus dem Weg geschubst werden soll, kann eine Klingel betätigt werden – ein nettes Gimmick ohne echte Relevanz. Das Spiel bietet einen schönen Einstieg in die Welt der strategischen Brettspiele für Familien.

28: Pedro Santos Silva, Mebo Games/Heidelbär Games, ab 8 Jahren, für 2-4 Spielende, ca. 60 Minuten, ca. 40 Euro

Für Kinder:
"Ungeheuer Hungrig"
Das Hybrid-Spiel vom kleinen deutschen Verlag HYBR Games vermischt eine App mit einem Brett-/Kartenspiel auf nette und niedliche Weise. Gemeinsam müssen Monster mit altem Krempel gefüttert werden, der auf den Handkarten aufgedruckt ist. Entscheidend sind hierbei die Farben der gespielten Karten. Diese sollen zusammen nämlich die Fellfarbe des jeweiligen Monsters ergeben.

Technisch werden QR-Codes auf den Kartenrückseiten mit dem Tablet oder Smartphone eingescannt. Aber Achtung: Nicht zu gesund füttern! Die Monster mögen keine Vitamine. Obst und Gemüse wollen nur die ab und zu auftauchenden Häschen. Das kooperative Spiel sorgt bei Jung und Alt für großen Spaß.

Ungeheuer Hungrig: Andreas Wilde, HYBR Games, ab 6 Jahren, 2-4 Spieler, 20 Min., 18 Euro

Für Film-Fans:
"Dune Imperium"
Spiele mit einer Lizenz zu Filmen oder Serien werden ihrem Vorbild nicht immer gerecht. "Dune Imperium" macht aber gleich mehrere Sachen richtig: Einerseits erkennen Fans des Romans oder der aktuellen Verfilmung von Regisseur Denis Villeneuve die Atmosphäre auf dem Wüstenplaneten wieder.

Andererseits ist durch die klare Symbolik auch ohne Vorwissen ein schneller Einstieg möglich. Dabei richtet sich "Dune Imperium" an erfahrene Spielende, die auch vor Konflikten nicht zurückschrecken. Spezielle Intrigenkarten, die man vor den Gegnern geheim hält und die noch eine überraschende Wende bringen können, sorgen für die entscheidende Würze.

Dune Imperium: Paul Dennen, Dire Wolf/Asmodee, ab 13 Jahren, 1-4 Spielende, ca. 60-120 Minuten, ca. 45 Euro


Für Experten:
"Arche Nova"
Beim Aufbau eines wissenschaftlich geführten Zoos geht es nicht nur darum, viele Attraktionen zu bieten, sondern auch möglichst viele Artenschutzprojekte zu unterstützen. Der Hype-Titel der diesjährigen Spielemesse in Essen ist ein echtes Schwergewicht. Zwar sind die Regeln für ein Expertenspiel nicht übermäßig kompliziert, doch strategisch verlangt es einiges ab. Die Aktionsauswahl wird dabei mit einem cleveren Kartenmechanismus getroffen. Achtung, Zeit einplanen: Das Erstlingswerk von Spieleautor Mathias Wigge kann durchaus länger dauern.

Arche Nova: Mathias Wigge, Feuerland, ab 14 Jahren, 1-4 Spielende, ca. 90-150 Min., ca. 60 Euro
Für Silvester:
"Fiesta de los Muertos"
Das kooperative Partyspiel für größere Gruppen dreht sich um den bekannten Tag der Toten, der in Mexiko jährlich am 2. November gefeiert wird. Spielerisch wandelt es das Stille-Post-Prinzip clever ab: Alle am Tisch erhalten zunächst eine Karte mit dem Namen einer bekannten verstorbenen Person.

Anschließend schreiben alle verdeckt jeweils einen zu dieser Persönlichkeit passenden Begriff auf aufklappbare Totenkopftafeln. Danach müssen wiederum zu diesen Begriffen Assoziationen gefunden werden und so weiter. Sehr lustig ist häufig das Ende, wo die transformierten Hinweise den Verstorbenen richtig zugeordnet werden sollen.

Fiesta de los Muertos: Antonin Boccara, Game Factory, ab 12 Jahren, für 4-8 Spielende, Dauer ca. 15 Minuten, ca. 22 Euro

von Benjamin Siebert und Florian Lütticke
am So, 26. Dezember 2021

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