Klassik

Das Sinfonieorchester Basel und der Pianist Ingolf Wunder im Burghof Lörrach

Das Sinfonieorchester Basel und der Pianist Ingolf Wunder im Burghof Lörrach.

Klassisch und romantisch geht es beim Lörracher Burghof-Konzert mit dem Sinfonieorchester Basel zu. Dennis Russell Davies dirigiert Werke von Beethoven und Brahms. Solist ist der Pianist Ingolf Wunder.

Man nehme des nebenstehende Foto in Augenschein: Nicht an, sondern justament auf seinem musikalischen Arbeitsgerät hat der Pianist Ingolf Wunder da kess Platz genommen. Der gebürtige Klagenfurter des Jahrgangs 1985 hatte sich zunächst der Geige gewidmet und fand erst vergleichsweise spät, mit 14 Jahren, zum Klavier.

In Lörrach ist Wunder, der 2010 beim Warschauer Chopin-Wettbewerb reüssierte, jetzt der Solist in Beethovens Klavierkonzert Nr. 5. In jenem in Es-Dur stehenden letzten Klavierkonzert des Wiener Klassikers also. In dem Werk überdies, bei welchem die heroische Tonart eingangs gleichsam erst einmal kadenzartig definiert wird. Der langsame H-Dur-Mittelsatz verbindet Kantabilität und Melancholie, ehe sich nach Kräften das Rondo-Finale Bahn bricht. Dieses Erzherzog Rudolph gewidmete sinfonische Klavierkonzert von 1808/09 weist in die Zukunft, will sagen: vor allem ins weitere 19. Jahrhundert.

Zum Klavierkonzert Beethovens gesellt sich diesmal die 1877 entstandene zweite Sinfonie von Brahms. Es spielt das Sinfonieorchester Basel (SOB) unter der Leitung seines noch bis Saisonende im Amt befindlichen Chefdirigenten Dennis Russell Davies. Quasi in Klammern: Als neuer Chef beim SOB wird sich der Brite Ivor Bolton in einem Konzert am 25. September vorstellen. Sein Vorgänger hat sich intensiv mit der neueren Tonkunst befasst. Ob das Auswirkungen auf seine Interpretation des klassisch-romantischen Repertoires hat – bei diesem Konzert im Burghof kann man das hörend verifizieren.

Termin: Lörrach, Sinfonieorchester Basel, Burghof, So, 3. April, 18 Uhr
von Johannes Adam
am Fr, 01. April 2016

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