Kreativ werden

Herbst ist die beste Bastelzeit – wir stellen Bücher und Blogs für Familien vor

Draußen wird es langsam ungemütlich? Kein Problem: Der Herbst eignet sich wunderbar für gemütliche Bastelnachmittage. Anregungen bieten Blogs und Bücher. Wir stellen unsere drei Favoriten vor.

Bastelnd durch das ganze Jahr

Herbstzeit ist Bastelzeit: In der Natur findet man jetzt die schönsten Materialien für fröhlich-bunte Werkeleien: leuchtend gelbe und rote Blätter, Kürbis in allen Formen und Farben, duftende Kräuter. Und so sind die herbstlichen Kreativtipps im "Großen Jahreszeiten-Bastelbuch" von Marlies Schiller auch besonders schön anzuschauen: Da entstehen duftende Lavendelkissen, Kränze aus getrockneten Blättern und Beeren oder gruselige Halloween-Deko aus Mullbinden. Und wer die Kunst des Fingerstrickens erlernen möchte, kann anhand der Bild-für-Bild-Beschreibung ruckzuck einen echt lässigen Schal stricken. Was man benötigt? Dicke weiche Wolle in der Lieblingsfarbe und … nichts sonst.

Denn hier fungieren die eigenen Finger als Stricknadeln – und zaubern im Handumdrehen einen Schlauchschal in beliebiger Länge. Und wenn es dann richtig kalt wird? Basteln wir uns bunte Stoppersocken für die kühlen Nachmittage im Haus und bereiten uns langsam auf die nahende Adventszeit vor.

Marlies Schiller: Das große Jahreszeiten-Bastelbuch. 52 Ideen für kreative Wochen, Christopherus Verlag 2021, 14,99 Euro, 128 Seiten, für Kinder von vier bis zwölf Jahren

Kreatives für eine bessere Welt

Das ist längst auch vielen Kindern klar: Wir Menschen verbrauchen zu viele Ressourcen, stoßen zu viel C02 aus und produzieren zu viel Müll. Susanne Pypkes Buch "#Basteln for Future" greift dieses Thema auf – und verwandelt große Probleme in kleine Lösungen. Lösungen, die schon Kinder zuhause umsetzen können. Entstanden in Kooperation mit der Naju (Naturschutzjugend im Nabu) enthält es neben allgemeinen Tipps, wie man Treibhausgase einsparen und Müll vermeiden kann, kleine Challenges für eine bessere Welt.

Das Schöne an den kreativen Tipps: Bei vielen Upcycling-Bastelbüchern benötigt man Kunststoff-Verpackungen, die man längst nicht mehr im Haus hat. Man müsste sie extra kaufen, um damit zu arbeiten – keine nachhaltige Art des Bastelns. In diesem Buch werden aber Dinge verwendet, die wirklich jeder zuhause hat: einsame Socken, Kerzenstummel, Korken.

Und damit lassen sich kinderleicht witzige Accessoires herstellen: einen Schutz für die Trinkflasche, Bienenwachstücher fürs Pausenbrot, eine Pinnwand für alle wichtigen Notizen. Unsere Lieblingsidee: die Stofftaschen aus alten T-Shirts. Das Lieblingsshirt hat Löcher im Ärmel, ist aber viel zu schade, um es wegzuwerfen? Dann fix einen Einkaufsbeutel daraus zaubern. Eine Schere als Hilfsmittel genügt. Einfach die Ärmel an der Naht entlang ab- und am Ausschnitt einen Halbkreis herausschneiden: So entstehen die Henkel. Anschließend trennt man den unteren Saum ab und schneidet mit der Schere fünf Zentimeter lange und 1,5 Zentimeter breite Streifen ein. Jetzt nur noch die gegenüberliegenden Stoffstreifen miteinander verknoten – und auf geht’s zum plastikfreien Einkaufen.

Wer die ganz große Herausforderung sucht, findet im Buch auch die Anleitung für eine Wurmkiste. Wozu? Hier werden Bioabfälle direkt zuhause in hervorragenden Dünger verwandelt. Der Kompostwurm ist nämlich ein echter Superheld in Sachen Klimarettung. Wenn er Pflanzenreste frisst, wird das darin gebundene CO2 nicht in die Atmosphäre freigesetzt, sondern dauerhaft im Humus gebunden. In vieler Hinsicht ein echter Gewinn, dieses Buch.

Susanne Pypke: #Basteln for Future. Das Bastelbuch für Klimaschützer und Naturhelden, Frechverlag 2020, 15,99 Euro, 136 Seiten, für Kinder ab 5 Jahren.

Bunt und familienerprobt

Noch mehr Bastelanleitungen gefällig? Auf ihrem Blog Baby, Kind & Meer versammelt Marisa Hart Tipps, mit denen schon ganz junge Kinder wunderbare Kunstwerke erschaffen können: Mit richtig dick Farbe leuchtende Herbstbäume tupfen oder herbstliche Dekosteine erschaffen – bunte Hingucker für Garten, Fensterbank oder Tisch. Bei der Bloggerin und vierfachen Mutter finden auch erfahrene Bastlerinnen und Bastler immer noch neue, nicht gesehene Ideen.

Unser Favorit: die Murmelketten aus Eichelhütchen. Man benötigt neben den Eichelhütchen bunte Murmeln, Wollreste, einen feinen Holzbohrer und eine Heißklebepistole. Hier müssen also auch die Großen helfen. Zunächst bohrt man zwei Löcher in jedes Eichelhütchen und lässt die kleinen Kinderhände einen Wollfaden hindurchfädeln. Nun werden Murmeln in der passenden Größe in die Eichelhütchen geklebt. Gut festdrücken – und ein einzigartiger Halsschmuck ist fertig.

Weitere Tipps: Auf dem Blog Baby, Kind und Meer von Marisa Hart: mehr.bz/bkm
von Silke Kohlmann
am So, 03. Oktober 2021 um 07:00 Uhr

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