Für Kinder

Spielmobil-Ferientage im Freiburger Eschholzpark haben begonnen

Weil das Spielmobil-Team coronakonforme Angebote ausgesucht hat, gibt’s bei den Ferientagen kaum Einschränkungen. Im weitläufigen Park ist Abstandhalten kein großes Problem.

Wie gut, dass der Eschholzpark so groß ist: Auf den 6000 Quadratmetern bei den Spielmobil-Ferientagen, die dort bis einschließlich Freitag stattfinden, ist Abstand halten kein großes Problem.

In den alten Zeiten vor Corona wären Shahd, Tesnin (beide 8), Mohamad (10) und Tristan (6) sicher längst aufs Gelände des Eschholzparks gestürmt. Überall leuchten und locken dort bunte Zeltdächer, unter denen Spielangebote stattfinden. Doch die vier Kinder müssen noch kurz warten. Sie stehen bei Torsten Willmann vom Spielmobil, der am Eingang sitzt und alle Namen und Adressen notiert. Dann bekommen sie Bändchen zum Umbinden ums Handgelenk, die zeigen, dass sie registriert sind.

Und jetzt rennen sie los: Mohamad und Tristan zieht es als Erstes zu einem Klettergerüst. Wer hochgestiegen ist, kann runterspringen, auf dicke, weiche Matten. Die Brüder Ilias (7) und Mattis (4) werkeln lieber vor sich hin: Sie treten mit dem Fuß auf ein Brett und drehen mit der Hand an einer Kurbel, so halten sie die Drechselmaschine in Gang. Ununterbrochen rieseln Späne von der Rinde der kleinen, dünnen Holzstämmen ab, die von den Jungs bearbeitet werden. Ilias wird von seiner Mutter unterstützt, bei Mattis steht die Spielmobil-Mitarbeiterin Carla Bosch. Nach einer Weile wechseln sie mit ihren Holzstücken zum Sägen: Dabei sitzen sie mit anderen Kindern im Kreis auf Kisten, die in genügend Abstand voneinander aufgestellt sind.

Ilias hat schon öfter geschnitzt, zuletzt zwei Schwerter, die mindestens einen Meter lang sind, erzählt er. Diesmal soll ein Messer entstehen, mit einer möglichst scharfen Spitze. Auch Mattis hat schon mal geschnitzt, aber nur ein bisschen. Seine Mutter hilft ihm. Bevor gleich alle zum Mittagessen gehen, zu den Tischen und Bänken, wo es Pizza gibt, sammelt Saber (8) bei der großen Murmelbahn schnell noch Holzkugeln in einem Eimer. Dann klettert er auf ein Gestell, von dem viele lange Plastikrohre abzweigen, und schickt seine Riesen-Murmeln auf die Reise – eines der Rohre entlang. Es klappert unermüdlich, als sie nach und nach angekullert kommen und in einer Kiste aufgefangen werden.

Nach dem Mittagessen geht’s weiter: Wer will, kann vor einer Leinwand stehen und malen, auf Rollen herumfahren oder bei dem Musiker Alex Bökelund in der "Musikfabrik" der Jazz- und Rockschule eine Zeitreise in die Steinzeit machen und dabei Trommeln lernen oder Bass, Gitarre oder Keyboard ausprobieren.

Am ersten Vormittag der Spielmobil-Ferientage sind rund 90 Kinder da gewesen. Platz wäre für bis zu 500, sagt Torsten Willmann. Doch so viele seien ohnehin nie gleichzeitig da, auch wenn die Nachmittage meist etwas belebter seien.

Als das Spielmobil-Team die Ferientage geplant hat, war klar, dass manches wegen Corona nicht in Frage kommt: zum Beispiel Werkstattangebote, bei denen man eng zusammenarbeitet, oder die Wasserspiele, bei denen alle im Becken herumtoben. Doch es standen genug Alternativen zur Auswahl. Klar war, dass es keine geschlossenen Zelte geben soll. Deshalb sind überall nur Zeltdächer, alles ist offen. Die Ferientage sind das größte Angebot des Spielmobils in den Ferien. Anders als sonst war das Spielmobil diesmal aber auch drei Wochen in einigen Stadtteilen unterwegs. Normalerweise gibt’s neben den Ferientagen, die alle zwei Jahre im Eschholzpark stattfinden, nur eine Woche Programm in Flüchtlingsunterkünften – dort aber darf wegen Corona derzeit nichts angeboten werden.
"Spielmobil-Ferientage": Bis Freitag, 4. September, täglich von 11 bis 17 Uhr im Eschholzpark (Mittagspause von 13 bis 14 Uhr). Für Kinder ab etwa fünf Jahren, kostenlos, ohne Anmeldung. Geld braucht man nur für Essen oder Trinken.
von Anja Bochtler
am Mi, 02. September 2020 um 12:42 Uhr

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