Wer Lust auf wohlklingendes Blech hat

Der Posaunenchor Staufen-Sulzburg startet Ende Mai seine dritte Jungbläser-Ausbildung / Altersspanne von 13 bis 80 Jahre.

SULZBURG. Lust auf Posaune, Horn, Trompete oder Tuba? Der Posaunenchor Staufen-Sulzburg startet die dritte Jungbläser-Ausbildung. Dazu kann man jung sein, muss es aber nicht. Jeder, der ein solches Instrument erlernen möchte, bekommt die Chance. In welchem Alter auch immer. Notenkenntnisse oder das Spielen eines Instrumentes machen die Sache leichter, sind aber nicht Voraussetzung. Instrumente können ausgeliehen werden. Der Unterricht erfolgt ehrenamtlich in Kleingruppen oder einzeln. Das ist kostenlos und findet im dynamischen Team statt.

Immer wieder montags um 20 Uhr treffen sich die 20 Bläserinnen und Bläser des Posaunenchores im evangelischen Gemeindehaus in Sulzburg. Ihr Alter reicht derzeit von 13 bis 80 Jahre. Sie bereiten sich darauf vor, lebendiger und hörbarer Teil der Kirchengemeinden Sulzburg, Laufen, St. Ilgen, Staufen und Münstertal zu sein. In Kirchen und bei Gottesdiensten im Grünen kommen sie zum Einsatz. Aber auch bei Kirchenkonzerten und in sozialen Einrichtungen erfreut ihre Musik. Das Repertoire legt sich längst nicht mehr nur auf kirchliche Choräle und klassische Werke fest. Es umfasst mittlerweile auch moderne christliche Songs und freie Stücke. In Deutschland gibt es rund 7000 Posaunenchöre mit 100 000 Aktiven. Entsprechend haben sich Verlage etabliert, die spezielle und auch anspruchsvolle Literatur auflegen. Swing, Pop und Jazz-Rhythmen sind ebenfalls nicht mehr tabu.

Posaunenchöre traten im kirchlichen Bereich um 1900 ihren Siegeszug an. Allerdings erlangten sie im Markgräflerland nicht die Popularität wie in Württemberg oder in der Pfalz. Der begeisterte Bläser Günther Wiese nahm 1970 eine Stelle als Religions- und Englischlehrer am Faust-Gymnasium Staufen an. Zwei Jahre später gründete er dort mit Schülern einen Bläserkreis. Mitte der 1990er Jahre stießen der heutige Obmann Andreas Ehring und Günter Breckle dazu. Sie brachten Erfahrung und ein paar tüchtige Bläser aus Sulzburg und Dottingen mit. Für Günther Wiese die Gelegenheit, gegen Ende seiner Dienstzeit die Leitung des Bläserkreises abzugeben und im Januar 1997 in die Hände von Günter Breckle zu legen.

Seit dem Jahr 2000 firmiert das Blechbläser-Ensemble unter dem Namen Posaunenchor Staufen-Sulzburg. Wobei der Name andere Blechblasinstrumente nicht ausschließt. Nachdem sich der passionierte Bläser Martin Baur 2007 dem Posaunenchor anschloss, übernahm er 2009 die Ausbildung der Jungbläser ab zehn Jahren. "Wer Freude am Musizieren hat, gutes Miteinander schätzt und eine gesunde Affinität zur Kirche mitbringt, der ist bei uns richtig", so Baur. Ihm liegt viel an einer lockeren Atmosphäre und an gut abgestimmter, niveauvoller Musik. Weil der Posaunenchor kein eingetragener Verein ist, übernimmt die Finanzierung der Noten die Kirchengemeinde.

Freizeitangebote und Fortbildungen stehen ebenfalls auf dem Programm. Legendär sind das jährliche verlängerte Wochenende im Elsass mit Kanufahrt sowie der Ausflug zum Weihnachtsmarkt in Kaysersberg mit anschließendem Essen. Ferienseminare für alle Alters- und Ausbildungsstufen werden ebenfalls angeboten. Kirchen- und Posaunentage sind immer wieder unvergessliche gemeinsame Erlebnisse. Wer mitmachen möchte, schaut einfach mal rein und erlebt, was Posaunenchöre so machen.

Der Posaunenchor Staufen-Sulzburg startet die Jungbläserausbildung am Montag, 30. Mai, um 18 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Sulzburg. Infos: Martin Baur, Telefon 0151/16566971, Günter Breckle, Telefon 07634/592187, und Andreas Ehring, Telefon 7634/8536.
von Sabine Model
am Sa, 14. Mai 2016

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