Tipps für den Wintersport

Worauf Wintersportfans im Südwesten achten müssen

Die Skilifte ruhen, Skigebiete bleiben für Touristen geschlossen. Trotzdem wollen sich viele Wintersportfans den Schnee nicht entgehen lassen. Damit das sicher klappt, sollte man einige Dinge beachten.

Der Schnee liegt, die Ski sind gewachst, der Schlitten steht parat: Viele Wintersportfans wollen sich bewegen und irgendwann nach dem Lockdown auch wieder das Draußensein genießen und Spaß haben. Adrian Probst, Landesvorsitzender der Bergwacht Schwarzwald, gibt Tipps, wie Sportlerinnen und Sportler sicher in den Winter starten können.

Die Ausrüstung macht’s

Schneeschuhe an und ab in den Schwarzwald? Nicht ganz. Damit der Schneeausflug nicht zu Enttäuschungen oder gar gefährlichen Situationen führt, empfiehlt Bergwacht-Landesvorsitzender Adrian Probst: "Wintersportfans sollten warme, wasserfeste Kleidung tragen." Außerdem sollte genügend zu trinken, Müsliriegel und ein voll aufgeladenes Handy mit eingepackt werden. Aber: "Auch nicht zu viel einpacken, sonst behindert das Gepäck."

Wetter und Lawinen

Ein plötzlicher Kälteeinbruch, Schneeverwehungen, Sturmfronten oder gar Lawinenabgänge können im freien Gelände zu einer echten Gefahr werden. Damit das nicht passiert, sollten Wintersportfans aufmerksam das Wetterradar verfolgen. Für den Schwarzwald selbst gibt es keine öffentliche Stelle, die vor Lawinen warnt. Probst empfiehlt, sich an den Lawinenwarnungen für das Schweizer Jura-Gebirge zu orientieren.

Markierte Routen nutzen

Egal, ob mit Schlitten, Tourenski, Schneeschuhen oder beim Langlaufen: Wintersportlerinnen und -sportler sollten ausgewiesene Routen möglichst nicht verlassen – besonders, wenn sie unerfahren sind. "Das hat mit der eigenen Sicherheit zu tun, dient aber auch dem Naturschutz", erläutert Adrian Probst. Verlassen Wintersportler vorgezeichnete Wege, dringen sie in den Rückzugsort heimischer Wildtiere ein. Auerhähne und Rotwild wissen somit nicht mehr, wohin sie sich geschützt zurückziehen können.

Sollte eine Tour doch einmal abseits der Wege geplant sein, muss laut Probst unbedingt eine Lawinenausrüstung mit. Diese besteht aus einer Schaufel, einer Sonde und einem LVS-Gerät. Dieses Lawinenverschüttetensuchgerät hat dabei zwei Funktionen: Sende- und Suchbetrieb. Im eingeschalteten Zustand sendet es Signale, die mit einem weiteren LVS-Gerät geortet werden können. So soll die Befreiung Verschütteter möglichst ohne Zeitverzug vonstattengehen.

Andere informieren

Für jede Tour – egal, wie groß, egal, wie erfahren – gilt: Familie oder Freunde vorab informieren. "So können diese die Bergwacht informieren, sollte man abends nicht von einer Tour heimkehren", sagt Probst. Auch erleichtert das die Arbeit der Bergwacht: Weiß jemand Bescheid, in welchem Gebiet sich eine vermisste Person befindet, kann der Rettungstrupp gezielter suchen und somit wichtige Zeit wettmachen.

Nicht überschätzen

Der Berg ruft, die Sonne scheint, der Schnee ist fluffig: Bei solchen Voraussetzungen ziehen die Höhenlagen Menschen fast magisch an. Dabei wird das eigene Können aber leicht überschätzt. Adrian Probst appelliert: "Wichtig ist, in sich reinzuhören: Wie fühle ich mich heute? Bin ich fit?", sagt Probst. "Jeder kann mal einen schlechten Tag haben." Das eigene Können, die persönliche Tagesform und äußere Umstände sollten jederzeit bedacht werden, so der Experte. Er empfiehlt, sich die geplante Tour vorher genau auf der Karte anzusehen und nach den eigenen Kräften einzuschätzen.

Generell gilt für den Saisonstart: Es langsam angehen lassen. Anfangs lieber ein paar Kilometer weniger langlaufen oder eine weniger steile Route wählen. Auch wichtig: Aufwärmen vor dem Sport. "Gerade beim Langlaufen werden wir immer wieder zu internistischen Notfällen wie Herzinfarkte gerufen", sagt Probst. Er empfiehlt sanfte Aufwärmübungen und einen langsamen Start, besonders wenn die Ski zuvor lange geruht hatten.
Links für Winterwanderungen: Rodeln:
  • bz-ticket.de/rodeln
Schneeschuhwandern:
von Elena Stenzel
am So, 20. Dezember 2020 um 07:00 Uhr

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