Vorträge und Lesungen
Absurde Architektursatire: eine Lesung in Schwabbruck
- Wann
- So, 12. Oktober 2025, 19:30 Uhr
- Wo oder WAS
-
Schwabbruck
kuhstall - Vorverkauf
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- Tickets zu vielen Veranstaltungen können auch in den BZ-Geschäftsstellen erworben werden.
- Veranstalter
- schaeferwirt - kultur im kuhstall | Inh. Stephan Kögl
»Missratene Häuser und andere Abgründe«
Absurde Architektursatiren von und mit Gottfried Müller
Eine unterhaltsame »Lichtbild-Lesung« mit Autor Gottfried Müller und Schauspielerin Daniela Voss.
Seit vielen Jahren beschäftigt sich Gottfried Müller (Zeichner, Autor und Professor für Architekturdarstellung, TU Dortmund) bevorzugt mit den Abgründen der Architektur. In seiner satirischen Serie »missratene Häuser« zeigt er in Grundrissen, Schnitten und Ansichten, wie jede Epoche ihre ganz eigenen architektonischen Schauerlichkeiten zustande bringt. Die fiktiven Häuser beleuchten exemplarisch sowohl gestalterische Missgriffe als auch funktionale Mängel. Flankiert durch ebenso fiktive »Interviews«, in denen Erbauer und Bewohner zu Wort kommen, reflektieren die missratenen Häuser auf höchst unterhaltsame Weise die tragikomischen Aspekte unserer architektonischen Alltagswirklichkeit.
»Wie finden Geisteskinder, die nicht im Mainstream-Sandkasten mitspielen wollen, aber auch dem windschnittigen Anti-Mainstream-Mainstream klobig-verträumt im Weg stehen, den Weg zu Spielkameraden, die mit ihnen glücklich würden? Ich will es versuchen, indem ich uns einen Sonderweg aufzeige. Er führt zu Gottfried Müller, einem Zeichner und Autor, für dessen akkuraten Anarchismus die Universität Dortmund (eigens, bilde ich mir ein, weil mir die Vorstellung gefällt) eine Professur für Architekturdarstellung erfunden hat.
Gottfried Müller ist ein Fälscher, ein Fälscher zur Kenntlichkeit. Seine Freude an handwerklicher Perfektion, Materialechtheit und Augentäuschung verstaut noch jeden Wahn in Berechnungsgrundlagen von vollendeter Normalität. Er verwandelt psychische Verknotungen in - Architektur. Ich weiss nicht, wie ich sein Genre nennen soll, weil es ja keinen sonst gibt, der es bespielt. Seinen Gestaltungen eingeschrieben ist das Sisyphoshafte aller menschlichen Traumverwirklichungen. Bedenkliche Aberrationen, deren Ausläufer wir täglich um uns sehen bilden das Nervengeflecht seiner Arbeiten: Pedantische Ausschweifungen, unschuldige Perversionen der Logik, unbeirrbares Angeschmiedetsein an eine subjektive Wahrheit, schliesslich die rudelfrohe Asozialität, der Sadismus, die sozusagen unschuldige seelische Kälte des Kleinbürgers und sein verheerender Schönheitssinn.
Es gibt ja, von den ganz und gar Niederträchtigen abgesehen, drei Arten von Menschen: die, die irgendwie sind, die, die irgendeine Überzeugung leitet, und die, die den bösen Märchen verfallen, ohne selber böse zu sein. Gottfried Müller verleugnet den eigenen Anteil am Gezeigten nicht. Nie führt er unbarmherzig vor, wonach sein Grausen sich sehnt, sondern schreibt sich - seinen psychischen Anteil - mit ein. Das gibt dem Müller'schen Kosmos jenes Mass an Wahrheit, Dämonie und Schönheit, das sein muss, damit Kunst wird.« Quelle: Veranstalter
Absurde Architektursatiren von und mit Gottfried Müller
Eine unterhaltsame »Lichtbild-Lesung« mit Autor Gottfried Müller und Schauspielerin Daniela Voss.
Seit vielen Jahren beschäftigt sich Gottfried Müller (Zeichner, Autor und Professor für Architekturdarstellung, TU Dortmund) bevorzugt mit den Abgründen der Architektur. In seiner satirischen Serie »missratene Häuser« zeigt er in Grundrissen, Schnitten und Ansichten, wie jede Epoche ihre ganz eigenen architektonischen Schauerlichkeiten zustande bringt. Die fiktiven Häuser beleuchten exemplarisch sowohl gestalterische Missgriffe als auch funktionale Mängel. Flankiert durch ebenso fiktive »Interviews«, in denen Erbauer und Bewohner zu Wort kommen, reflektieren die missratenen Häuser auf höchst unterhaltsame Weise die tragikomischen Aspekte unserer architektonischen Alltagswirklichkeit.
»Wie finden Geisteskinder, die nicht im Mainstream-Sandkasten mitspielen wollen, aber auch dem windschnittigen Anti-Mainstream-Mainstream klobig-verträumt im Weg stehen, den Weg zu Spielkameraden, die mit ihnen glücklich würden? Ich will es versuchen, indem ich uns einen Sonderweg aufzeige. Er führt zu Gottfried Müller, einem Zeichner und Autor, für dessen akkuraten Anarchismus die Universität Dortmund (eigens, bilde ich mir ein, weil mir die Vorstellung gefällt) eine Professur für Architekturdarstellung erfunden hat.
Gottfried Müller ist ein Fälscher, ein Fälscher zur Kenntlichkeit. Seine Freude an handwerklicher Perfektion, Materialechtheit und Augentäuschung verstaut noch jeden Wahn in Berechnungsgrundlagen von vollendeter Normalität. Er verwandelt psychische Verknotungen in - Architektur. Ich weiss nicht, wie ich sein Genre nennen soll, weil es ja keinen sonst gibt, der es bespielt. Seinen Gestaltungen eingeschrieben ist das Sisyphoshafte aller menschlichen Traumverwirklichungen. Bedenkliche Aberrationen, deren Ausläufer wir täglich um uns sehen bilden das Nervengeflecht seiner Arbeiten: Pedantische Ausschweifungen, unschuldige Perversionen der Logik, unbeirrbares Angeschmiedetsein an eine subjektive Wahrheit, schliesslich die rudelfrohe Asozialität, der Sadismus, die sozusagen unschuldige seelische Kälte des Kleinbürgers und sein verheerender Schönheitssinn.
Es gibt ja, von den ganz und gar Niederträchtigen abgesehen, drei Arten von Menschen: die, die irgendwie sind, die, die irgendeine Überzeugung leitet, und die, die den bösen Märchen verfallen, ohne selber böse zu sein. Gottfried Müller verleugnet den eigenen Anteil am Gezeigten nicht. Nie führt er unbarmherzig vor, wonach sein Grausen sich sehnt, sondern schreibt sich - seinen psychischen Anteil - mit ein. Das gibt dem Müller'schen Kosmos jenes Mass an Wahrheit, Dämonie und Schönheit, das sein muss, damit Kunst wird.« Quelle: Veranstalter
Veröffentlicht am Mi, 06. August 2025 um 11:01 Uhr
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