Interview
Arnold Schwarzenegger: „Ich fühle mich großartig“
Gestern war er noch der Gouvernator, heute ist er wieder der Terminator! Als Killermaschine mit Stahlskelett begann für Arnold Schwarzenegger 1984 der unvergleichliche Aufstieg in Hollywood. Nun kehrt er mit Teil V, "Terminator: Genisys", zurück auf die Leinwand. Markus Tschiedert traf Schwarzenegger zur Premiere in Berlin.
Ticket: Im fünften Teil kämpfen Sie gegen sich selbst – jedoch ist der computeranimierte Arnold 30 Jahren jünger als Sie...
Schwarzenegger: Ja, das ist sehr lustig! Beim Drehen der Kampfszene fragte ich mich aber schon, wie man es wohl anstellen würde, meinem Gegner das jüngere Gesicht von mir zu verpassen und ihn körperlich so aussehen zu lassen wie ich im Jahr 1984. Ein Jahr arbeitete das Team für visuelle Effekte daran, und als ich die Szene vor fünf Wochen das erste Mal sah, war ich wie weggeblasen.
Ticket: Warum hat man nicht gleich die Szene aus dem alten Film verarbeitet, anstatt den jungen Arnie am Computer neu zu entwerfen?
Schwarzenegger: Das war gar nicht möglich, weil die Rechte des ersten Films ganz woanders liegen. Es durfte daraus nicht ein Bildschnipsel verwendet werden, weshalb es gar keine andere Möglichkeit gab, als mein jüngeres Ich am Computer neu entstehen zu lassen. Ich finde, sie haben einen tollen Job gemacht.
Ticket: War Ihnen nicht etwas wehmütig zumute, dass Sie nun älter geworden sind und nie wieder so aussehen werden?
Schwarzenegger: Nein, das macht mir nichts aus. Zumindest jetzt noch nicht, ich weiß nicht, wie ich in zehn oder zwanzig Jahren darüber denken werde. Aber noch empfinde ich es nicht als unangenehm. Letztlich muss das Drehbuch auf das Alter abgestimmt sein, was hier der Fall war. Es führt zu nichts, wenn man so tun soll, als wäre man noch 40.
Ticket: Geht in Hollywood nicht jeder Star irgendwann zum Plastikchirurgen?
Schwarzenegger: Manche Frauen tun es, um jünger auszusehen, als sie wirklich sind. Eine gewisse Zeit kommen sie damit durch, aber dann kriegen die Leute es doch mit und machen sich lustig darüber. Da finde ich es viel besser, ehrlich zu sein: Ich bin 67 Jahre alt, fühle mich großartig und selbst in "Terminator: Genisys" darf ich wie 67 aussehen.
Ticket: Der Terminator ist eine Maschine, warum altert er überhaupt?
Schwarzenegger: Hier im Film sieht man ihn in verschiedenen Altersstufen. Es wird auch erklärt, dass seine Haut der eines Menschen entspricht – somit also auch altern kann. So etwas muss letztlich den Schreibern von Drehbüchern einfallen.
Ticket: Könnte es auch ein Wiedersehen mit der anderen Figur geben, durch die Sie populär wurden: "Conan, der Barbar"?
Schwarzenegger: Seit 20 Jahren sage ich schon, lass uns einen weiteren "Conan"-Film machen. In den letzten Monaten sind wir wieder in den Dialog gekommen, bestimmt weil Fortsetzungen und Remakes gerade sehr in sind. Jetzt ist das Interesse geweckt, Conan, der sich als König zurückgezogen hatte, wieder aus der Rente zu holen, damit er sein Reich rettet. So würde das auch hier wieder mit meinem echten Alter hinhauen, und für mich ist das gut. Während andere Helden wie Superman, Spider-Man und James Bond immer wieder durch neue Schauspieler ersetzt werden, kehre ich immer wieder in meine alten Rollen zurück, was mich sehr glücklich macht.
Ticket: Als Gouverneur waren Sie fast zehn Jahre aus dem Filmgeschäft raus. Wie sicher waren Sie sich, danach wieder zurückzukehren?
Schwarzenegger: Diese Frage habe ich mir nie gestellt, als ich mich 2002 dazu entschloss, mein Leben als Entertainer zu beenden, um Gouverneur zu werden. Da konnte ich noch gar nicht wissen, ob ich mich vier oder acht Jahre dazu verpflichten müsste. Aber ich wurde nach vier Jahren erneut ins Amt gewählt. Erst danach stellte sich mir die Frage, wie komme ich wieder ins Filmgeschäft. Es reicht nicht zu sagen "I’ll be back"! Auch das Publikum muss davon begeistert werden, und genau das versuche ich jetzt.
Ticket: Vermissen Sie nicht manchmal Ihre österreichische Heimat?
Schwarzenegger: Wenn ich sie vermisse, mache ich mich meist gleich auf den Weg dahin. Das passiert so zwei- bis dreimal im Jahr.
Ticket: Und wie fühlt es sich an, wieder mal in Berlin zu sein?
Schwarzenegger: Leider habe ich diesmal nicht viel sehen können, aber zumindest kann ich hier vom Adlon aufs Brandenburger Tor gucken. Und beim Herumgefahren sieht man aus dem Auto auch etwas von der Stadt. Leider bin ich viel zu selten hier, obwohl es so ein schöner Ort ist. Ich bin wirklich beeindruckt, was aus Berlin geworden ist.
von tsc
Schwarzenegger: Ja, das ist sehr lustig! Beim Drehen der Kampfszene fragte ich mich aber schon, wie man es wohl anstellen würde, meinem Gegner das jüngere Gesicht von mir zu verpassen und ihn körperlich so aussehen zu lassen wie ich im Jahr 1984. Ein Jahr arbeitete das Team für visuelle Effekte daran, und als ich die Szene vor fünf Wochen das erste Mal sah, war ich wie weggeblasen.
Ticket: Warum hat man nicht gleich die Szene aus dem alten Film verarbeitet, anstatt den jungen Arnie am Computer neu zu entwerfen?
Schwarzenegger: Das war gar nicht möglich, weil die Rechte des ersten Films ganz woanders liegen. Es durfte daraus nicht ein Bildschnipsel verwendet werden, weshalb es gar keine andere Möglichkeit gab, als mein jüngeres Ich am Computer neu entstehen zu lassen. Ich finde, sie haben einen tollen Job gemacht.
Ticket: War Ihnen nicht etwas wehmütig zumute, dass Sie nun älter geworden sind und nie wieder so aussehen werden?
Schwarzenegger: Nein, das macht mir nichts aus. Zumindest jetzt noch nicht, ich weiß nicht, wie ich in zehn oder zwanzig Jahren darüber denken werde. Aber noch empfinde ich es nicht als unangenehm. Letztlich muss das Drehbuch auf das Alter abgestimmt sein, was hier der Fall war. Es führt zu nichts, wenn man so tun soll, als wäre man noch 40.
Ticket: Geht in Hollywood nicht jeder Star irgendwann zum Plastikchirurgen?
Schwarzenegger: Manche Frauen tun es, um jünger auszusehen, als sie wirklich sind. Eine gewisse Zeit kommen sie damit durch, aber dann kriegen die Leute es doch mit und machen sich lustig darüber. Da finde ich es viel besser, ehrlich zu sein: Ich bin 67 Jahre alt, fühle mich großartig und selbst in "Terminator: Genisys" darf ich wie 67 aussehen.
Ticket: Der Terminator ist eine Maschine, warum altert er überhaupt?
Schwarzenegger: Hier im Film sieht man ihn in verschiedenen Altersstufen. Es wird auch erklärt, dass seine Haut der eines Menschen entspricht – somit also auch altern kann. So etwas muss letztlich den Schreibern von Drehbüchern einfallen.
Ticket: Könnte es auch ein Wiedersehen mit der anderen Figur geben, durch die Sie populär wurden: "Conan, der Barbar"?
Schwarzenegger: Seit 20 Jahren sage ich schon, lass uns einen weiteren "Conan"-Film machen. In den letzten Monaten sind wir wieder in den Dialog gekommen, bestimmt weil Fortsetzungen und Remakes gerade sehr in sind. Jetzt ist das Interesse geweckt, Conan, der sich als König zurückgezogen hatte, wieder aus der Rente zu holen, damit er sein Reich rettet. So würde das auch hier wieder mit meinem echten Alter hinhauen, und für mich ist das gut. Während andere Helden wie Superman, Spider-Man und James Bond immer wieder durch neue Schauspieler ersetzt werden, kehre ich immer wieder in meine alten Rollen zurück, was mich sehr glücklich macht.
Ticket: Als Gouverneur waren Sie fast zehn Jahre aus dem Filmgeschäft raus. Wie sicher waren Sie sich, danach wieder zurückzukehren?
Schwarzenegger: Diese Frage habe ich mir nie gestellt, als ich mich 2002 dazu entschloss, mein Leben als Entertainer zu beenden, um Gouverneur zu werden. Da konnte ich noch gar nicht wissen, ob ich mich vier oder acht Jahre dazu verpflichten müsste. Aber ich wurde nach vier Jahren erneut ins Amt gewählt. Erst danach stellte sich mir die Frage, wie komme ich wieder ins Filmgeschäft. Es reicht nicht zu sagen "I’ll be back"! Auch das Publikum muss davon begeistert werden, und genau das versuche ich jetzt.
Ticket: Vermissen Sie nicht manchmal Ihre österreichische Heimat?
Schwarzenegger: Wenn ich sie vermisse, mache ich mich meist gleich auf den Weg dahin. Das passiert so zwei- bis dreimal im Jahr.
Ticket: Und wie fühlt es sich an, wieder mal in Berlin zu sein?
Schwarzenegger: Leider habe ich diesmal nicht viel sehen können, aber zumindest kann ich hier vom Adlon aufs Brandenburger Tor gucken. Und beim Herumgefahren sieht man aus dem Auto auch etwas von der Stadt. Leider bin ich viel zu selten hier, obwohl es so ein schöner Ort ist. Ich bin wirklich beeindruckt, was aus Berlin geworden ist.
von tsc
am
Mi, 08. Juli 2015
TERMINATOR: GENISYS
Regie: Alan Taylor
Mit Arnold Schwarzenegger, Jason Clarke, Emilia Clarke, Jai Courtney, J. K. Simmons und anderen
126 Minuten, frei ab 12 Jahren
Die Story
2029 kämpft John Connor (Jason Clarke) gegen Maschinen, die sogar in die Zeit zurückreisen können. Ein Terminator (Arnold Schwarzenegger) soll 1984 Connors Mutter Sarah (Emilia Clarke) töten. Damit wäre John nie geboren. Um sie zu retten, schickt John seinen besten Mann, Kyle Reese (Jai Courtney), hinterher. Doch die Vergangenheit ist völlig verändert...
Autor: bz