Die Pfingstfestspiele am Festspielhaus Baden-Baden starten mit Arrigo Boitos Oper "Mefistofele". Jener einst 1868 an der Mailänder Scala aus der Taufe gehobenen Faust-Adaption. Im Januar hatte das insgesamt doch eher seltene das Werk, das die Tradition der italienischen Oper bedient und Einflüsse Verdis und Wagners verbindet, in Ludger Engels’ Regie am Theater Freiburg Premiere. Jetzt folgt Baden-Baden – wo die Titel- und Schaljapin-Partie vom Bassbariton-Star Erwin Schrott gesungen wird. Den Faust verkörpert in dieser Produktion der Tenor Charles Castronovo. Philipp Himmelmann inszeniert. Es spielen die Münchner Philharmoniker unter Leitung von Stefan Soltesz. Es singt der Philharmonia Chor Wien. Boito – das ist die Doppelbegabung: als Literat, der für den späten Verdi die Libretti zu "Otello" und "Falstaff" schrieb, und eben als Komponist. Der kann nun im Festspielhaus reüssieren. Man darf gespannt sein.

Auch bei den Konzerten gibt es Hochkarätiges. So widmet sich das Gewandhausorchester Leipzig mit John Eliot Gardiner der deutschen Romantik (14. Mai, 19 Uhr); Solisten in Mendelssohns Doppelkonzert sind Isabelle Faust (Violine) und Kristian Bezuidenhout (Klavier). Das Kammerorchester Basel und Geiger Daniel Hope bieten unter anderem Bach (17. Mai, 20 Uhr).
Termine: Baden-Baden, "Mefistofele", Festspielhaus, Premiere: Fr, 13. Mai, 19 Uhr; weitere Aufführungen: Mo, 16. Mai, 18 Uhr, sowie Do, 19. Mai, 19 Uhr;
Info: Tel. 07221/3013101

von J. A.

am Fr, 13. Mai 2016