Ausflugs-Tipp
Auf einer E-Bike-Tour am Tuniberg stellen sich Urlaubsgefühle ein
Das Glück ist ein flüchtiges Ding, unberechenbar dazu. Immer kommt es unangemeldet, lässt sich einfach nicht planen. Obwohl. Ein bisschen vielleicht schon: Man nehme sich etwas Zeit, einen lieben Menschen, frische Luft, Sonne, eine tolle Gegend mit spektakulärer Aussicht und – Zack, ist es da.
Wir, zwei Freundinnen, haben es uns geschnappt, unser kleines Glück. Haben uns mit ihm davongestohlen ganz auf die Schnelle für einen Vormittag, zu einer Genussrunde auf zwei Rädern. Alles, was wir dazu brauchen, ist eine schöne Rundtour und ein Rad mit Elektro-Antrieb, damit bei unserer Dreistundenauszeit die Entspannung nicht auf der Stecke bleibt.
Für einen solchen Kurztrip eignen sich Kaiserstuhl und Tuniberg perfekt, protzen mit langer Sonnenscheindauer und machen mit ihren hügligen, sanften Weinterrassen einen auf Italien. Dazu kommt, wie praktisch: Unsere Ausguckrunde hat Start- und Zielpunkt in Ihringen und E-Bikes zum Leihen gibt’s dort ebenfalls. Allerdings lassen wir heute den Kaiserstuhl links liegen und widmen uns seinem kleinen Bruder, dem Tuniberg, der sich mit seinem rund 312 Meter hohen Bergrücken zwischen Schwarzwald und Kaiserstuhl erhebt.
Wir kurbeln los, die Morgensonne kitzelt auf der Nase. Locker zum Einradeln sind diese ersten Kilometer, die nach Wasenweiler führen. Von dort geht’s weiter durch schmucke Weindörfer im Fachwerkkleid, Bötzingen und Gottenheim. Auf den Einstieg in den Tuniberg Höhenweg treffen wir in Gottenheim auf der – nomen est omen – Tunibergstraße. Ab jetzt werden sie uns begleiten, die grünen Höhenwegschilder, von denen erst im Juni 2020 gut 100 neue aufgestellt wurden. Zum Glück. Denn weil viele der Schilder aus den 1960ern umgestellt oder abmontiert wurden, wussten selbst die Einheimischen nicht mehr, wo sie genau standen – ganz zu schweigen von nur Hin-und-wieder-mal-Genussradlern wie wir.
Rechts vorbei am Waldspielplatz geht’s in Richtung Ruhe, Sonne und Wind. Der ist immer irgendwo, Jacke aus, Jacke an. Macht aber nix. Ein Grund mehr, anzuhalten, zu gucken (was eine Aussicht!), zu giggeln (weißt du noch, damals?), Bänke nach Sitz- und Aussichtsqualität durchzuprobieren. Dann: weiterkurbeln, aber gemütlich. Aus kurzen, giftigen Anstiegen werden wellige Hügelchen. Prima ist das.
Die 14 Höhenwegkilometer ganz ohne Karten zu düsen, ist Balsam für unsere To-do-Listen geplagten Seelen. Links liegen die Freiburger Bucht und die Schwarzwaldberge, rechts der Kaiserstuhl, dahinter die Vogesen. Dazwischen erstreckt sich der Höhenkamm, das wellige Radfahrsträßchen als Mittelscheitel, von dem strähnchenweise die Rebenreihen symmetrisch abgehen. Diese Weite, diese Farben, dann – huch, ein Kreuz. Riesig ragt es in den Himmel, steht dort seit 1992 und wurde von Unbekannten als Protestsymbol gegen eine geplante Restmülldeponie errichtet, ist zu lesen.
Weiter geht’s auf der Weinbergsonneninsel, im Schwarzwald regnet’s, sehen wir. Wir sausen bergab, bremsen, denn der Höhenweg überquert die Verbindungsstraße zwischen Waltershofen und Merdingen. Dann ein steiler Aufstieg, der Zeit gibt, tolle Lösswände des uralten Anbaugebiets zu bewundern – die älteste Urkunde über den Weinbau am Tuniberg stammt aus dem Jahr 888 nach Christus. Noch ganz andere Geheimnisse sollen unter dieser Weinbauerde ruhen, und so gab die Mär rund um den Hunnenkönig, der dort begraben liegen soll, einer sonnigen Großlage ihren Namen: dem "Attilafelsen".
Abfahrt, ausrollen, schade. Ein letzter Gruß noch an den großkopferten Attila, der in Niederrimsingen als Statue steht, dann ist die Runde voll. Und wir? Sind sonnengebadet und entspannt.
Länge: 35 Kilometer
Höhenmeter: 180
Tourdaten unter: http://mehr.bz/tbt (Naturgarten Kaiserstuhl)
GPX-Daten zum kostenlosen Download unter:
http://mehr.bz/tuberg
E-Radverleih: etwa in Ihringen, Fahrzeughaus Schneider, Am Krebsbach 1, in Ihringen, E-Bike 26 Euro pro Tag, 07668/655, fahrradverleih-ihringen.de oder [email protected]
von Anita Fertl
Genusstour für Schnellurlauber
Wir, zwei Freundinnen, haben es uns geschnappt, unser kleines Glück. Haben uns mit ihm davongestohlen ganz auf die Schnelle für einen Vormittag, zu einer Genussrunde auf zwei Rädern. Alles, was wir dazu brauchen, ist eine schöne Rundtour und ein Rad mit Elektro-Antrieb, damit bei unserer Dreistundenauszeit die Entspannung nicht auf der Stecke bleibt.
Für einen solchen Kurztrip eignen sich Kaiserstuhl und Tuniberg perfekt, protzen mit langer Sonnenscheindauer und machen mit ihren hügligen, sanften Weinterrassen einen auf Italien. Dazu kommt, wie praktisch: Unsere Ausguckrunde hat Start- und Zielpunkt in Ihringen und E-Bikes zum Leihen gibt’s dort ebenfalls. Allerdings lassen wir heute den Kaiserstuhl links liegen und widmen uns seinem kleinen Bruder, dem Tuniberg, der sich mit seinem rund 312 Meter hohen Bergrücken zwischen Schwarzwald und Kaiserstuhl erhebt.
Gut beschildert unterwegs
Wir kurbeln los, die Morgensonne kitzelt auf der Nase. Locker zum Einradeln sind diese ersten Kilometer, die nach Wasenweiler führen. Von dort geht’s weiter durch schmucke Weindörfer im Fachwerkkleid, Bötzingen und Gottenheim. Auf den Einstieg in den Tuniberg Höhenweg treffen wir in Gottenheim auf der – nomen est omen – Tunibergstraße. Ab jetzt werden sie uns begleiten, die grünen Höhenwegschilder, von denen erst im Juni 2020 gut 100 neue aufgestellt wurden. Zum Glück. Denn weil viele der Schilder aus den 1960ern umgestellt oder abmontiert wurden, wussten selbst die Einheimischen nicht mehr, wo sie genau standen – ganz zu schweigen von nur Hin-und-wieder-mal-Genussradlern wie wir.
Rechts vorbei am Waldspielplatz geht’s in Richtung Ruhe, Sonne und Wind. Der ist immer irgendwo, Jacke aus, Jacke an. Macht aber nix. Ein Grund mehr, anzuhalten, zu gucken (was eine Aussicht!), zu giggeln (weißt du noch, damals?), Bänke nach Sitz- und Aussichtsqualität durchzuprobieren. Dann: weiterkurbeln, aber gemütlich. Aus kurzen, giftigen Anstiegen werden wellige Hügelchen. Prima ist das.
Ausflugs-Tipp: Unterwegs auf dem Castellbergpfad bei Ballrechten-Dottingen
Die 14 Höhenwegkilometer ganz ohne Karten zu düsen, ist Balsam für unsere To-do-Listen geplagten Seelen. Links liegen die Freiburger Bucht und die Schwarzwaldberge, rechts der Kaiserstuhl, dahinter die Vogesen. Dazwischen erstreckt sich der Höhenkamm, das wellige Radfahrsträßchen als Mittelscheitel, von dem strähnchenweise die Rebenreihen symmetrisch abgehen. Diese Weite, diese Farben, dann – huch, ein Kreuz. Riesig ragt es in den Himmel, steht dort seit 1992 und wurde von Unbekannten als Protestsymbol gegen eine geplante Restmülldeponie errichtet, ist zu lesen.
Sonnig im Weinberg, wolkig im Schwarzwald
Weiter geht’s auf der Weinbergsonneninsel, im Schwarzwald regnet’s, sehen wir. Wir sausen bergab, bremsen, denn der Höhenweg überquert die Verbindungsstraße zwischen Waltershofen und Merdingen. Dann ein steiler Aufstieg, der Zeit gibt, tolle Lösswände des uralten Anbaugebiets zu bewundern – die älteste Urkunde über den Weinbau am Tuniberg stammt aus dem Jahr 888 nach Christus. Noch ganz andere Geheimnisse sollen unter dieser Weinbauerde ruhen, und so gab die Mär rund um den Hunnenkönig, der dort begraben liegen soll, einer sonnigen Großlage ihren Namen: dem "Attilafelsen".
Abfahrt, ausrollen, schade. Ein letzter Gruß noch an den großkopferten Attila, der in Niederrimsingen als Statue steht, dann ist die Runde voll. Und wir? Sind sonnengebadet und entspannt.
E-Bike-Tour
Länge: 35 Kilometer
Höhenmeter: 180
Tourdaten unter: http://mehr.bz/tbt (Naturgarten Kaiserstuhl)
GPX-Daten zum kostenlosen Download unter:
http://mehr.bz/tuberg
E-Radverleih: etwa in Ihringen, Fahrzeughaus Schneider, Am Krebsbach 1, in Ihringen, E-Bike 26 Euro pro Tag, 07668/655, fahrradverleih-ihringen.de oder [email protected]
am
Sa, 10. Juli 2021 um 14:30 Uhr