Kunst

Ausstellung "Reinhard Mucha - Gegenwart" im Kunstmuseum Basel

Ausstellung "Reinhard Mucha – Gegenwart" im Kunstmuseum Basel.

Das Werk des gebürtigen Düsseldorfers Reinhard Mucha wurde ab den 1980er Jahren durch eine Vielzahl beachteter Ausstellungen international bekannt. In Basel setzte er 1987 mit der Kunsthallen-Ausstellung "Nordausgang" Maßstäbe. Unter dem Titel "Reinhard Mucha – Gegenwart" ist nun erneut vom 19. März bis 16. Oktober eine Mucha-Ausstellung in Basel zu sehen, dieses Mal im Kunstmuseum. Vernissage ist am Freitag, 18. März um 18.30 Uhr.

Fast 30 Jahre nach der Kunsthallen-Ausstellung widmet das Kunstmuseum Basel dem Künstler nun eine Ausstellung, in deren Fokus der Frankfurter Block (Bild) steht, ein raumgreifendes Werkensemble, das größtenteils bereits 2012 in Muchas Ausstellung "Schaffnerlos – Werke ohne Arbeiten 1981–2012" in der Frankfurter Galerie Grässlin gezeigt wurde. 2014 kam dieser Werkkomplex in der Berliner Galerie Sprüth Magers erneut zur Ausstellung. Unter Hinzufügung einiger innenarchitektonischer Details, die für die Präsentation des zwischenzeitlich ausgelagerten Block "Beuys" im Hessischen Landesmuseum Darmstadt vormals charakteristisch waren, konzipierte Mucha für die Ausstellung in Berlin einen begehbaren Raum, der in Größe und Proportion dem Hauptraum der Galerie Grässlin entsprach und kurzerhand in den Hauptraum der Galerie Sprüth Magers hineingestellt wurde.

Muchas minutiös konstruierte Skulpturen – häufig aus Industriematerialien wie Aluminium, Floatglas, Filz, Lackfarbe, Stahl oder Tischlerplatte – erscheinen mal vitrinen- oder schaukastenartig, mal bühnenhaft und barock. Teilweise werden in den Werken auch museales und archivarisches Mobiliar oder Werkzeug verbaut. Eine Handschrift im klassischen Sinne gibt es nicht. Bei allen, teils auch spielerischen Details, wirken die Stücke eher wie aus industrieller Fertigung. Dies könnte auf Muchas frühe Auseinandersetzung mit der Technizität der minimalistischen Skulptur zurückgeführt werden, die den Künstler beeinflusst hat, mit deren regelhaftem Purismus er jedoch bricht.

So kommt in Muchas streng gegliederten Wandstücken zum Beispiel nicht nur Neugefertigtes zum Einsatz, sondern auch Gefundenes und Gebrauchtes wie Träger von Geschichte aus Werkstatt, Museum und Haushalt. Zudem wird biografisches Material eingesetzt, zum Beispiel die Kopie seines Meisterschülerbriefs der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf oder ein Foto des Künstlers als Student.

Ausstellung: Vom 19. März bis 16. Oktober im Kunstmuseum Basel (St. Alban-Rheinweg 60). Vernissage am Freitag, 18. März, 18.30 Uhr.

von bz
am Do, 17. März 2016

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