Bader ist nun bestens ausgestattet
WALDKIRCH. Der "Bader" und des "Torwächters Weib" konnten es kaum fassen: Hajo Wohlleben hat ihnen wahre "Schätze" überlassen. Aus dem 16. bis 18. Jahrhundert übergab der Arzt viele Blätter von Behandlungsanweisungen, damaligen Bildern und Instrumenten. Dazu hatte Wohlleben noch eine Menge praktischer Utensilien gesammelt, die ein Bader brauchen kann. Diese werden nun in die Führungen mit des Torwächters Weib eingebaut. Die nächste ist am 20. Mai.
Der Kollnauer Allgemeinmediziner hatte eine richtige Sammelleidenschaft entwickelt. Und man könnte sogar sagen, sie liegt ihm im Blut, denn sein Urururgroßvater Philipp Baldauf war wirklich Badermeister. Von diesem übergab Dr. Hajo Wohlleben schon im Sommer 2015 ein Lehrbuch mindestens aus dem 18. Jahrhundert an die Waldkircher Stadtführergruppe. Danach machte er sich weiter auf die Suche und wurde wieder fündig. An Ort und Stelle der früheren Badeanstalt, übergab er in der Schützenstraße auf der Brücke des Gewerbekanals wertvolle historische Quellen und Instrumente an Barbara Kern und Dirk Heß. Mitgebracht hatte er ein Büchlein über die Pest, Auszüge und Bilder aus einem Ständebuch "Der Bader" aus dem Jahre 1568, alte Arzneimuster, Medizininstrumente. Beschrieben auf den einzelnen Blättern sind Behandlungsmethoden gegen Zahnweh, Augenkrankheiten, Heiserkeit, gegen Tierbisse oder die Entfernung von Blasensteinen oder die Behandlung eines Schienbeinbruchs.
Hajo Wohlleben erzählt, dass die historischen Utensilien von ihm über mehrere Generationen bewahrt wurden. Er habe sie von seinem Vorgänger und von Kollegen bekommen oder mit wachem Auge auf Flohmärkten entdeckt. Als er nun letztes Jahr las, dass der "Bader", dessen Beruf ja einst sein Urururgroßvater ausübte, in Waldkirch neu belebt werde, war für ihn sein Ziel klar: die Übergabe an die Gruppe. Es sind Raritäten dabei, wie ein alter Reflexhammer, ein Nasenspreizer, verschiedene Flaschen für Salben, eine Urinwaage oder eine Maulsperre vom Zahnarzt. Auch ein uraltes Etui mit Sezierbesteck, mit verschiedenen Messern für anatomische Untersuchungen oder für den Aderlass, sind dabei. Von seinem einstigen Kollegen Karlfranz Koehler erhielt Wohlleben Schröpfköpfe, die warmgemacht schlechte Körpersäfte entzogen. Auch ein Hörgerät war dabei, worüber Dirk Heß schwärmte: "Ach, das haben die Hebammen heute noch".
Die Waldkircher Badeanstalt wurde im Jahre 1287 erstmals erwähnt und war bis um 1750 in Betrieb. In erster Linie diente das Schweißbad der Reinigung und Entspannung. Doch der für die Reinlichkeit verantwortliche Bader (Dirk Heß) war zugleich Wundarzt, versorgte Knochenbrüche, renkte Gelenke ein, kämpfte gegen Blutegel und vieles mehr.
Hajo Wohlleben erzählt, dass die historischen Utensilien von ihm über mehrere Generationen bewahrt wurden. Er habe sie von seinem Vorgänger und von Kollegen bekommen oder mit wachem Auge auf Flohmärkten entdeckt. Als er nun letztes Jahr las, dass der "Bader", dessen Beruf ja einst sein Urururgroßvater ausübte, in Waldkirch neu belebt werde, war für ihn sein Ziel klar: die Übergabe an die Gruppe. Es sind Raritäten dabei, wie ein alter Reflexhammer, ein Nasenspreizer, verschiedene Flaschen für Salben, eine Urinwaage oder eine Maulsperre vom Zahnarzt. Auch ein uraltes Etui mit Sezierbesteck, mit verschiedenen Messern für anatomische Untersuchungen oder für den Aderlass, sind dabei. Von seinem einstigen Kollegen Karlfranz Koehler erhielt Wohlleben Schröpfköpfe, die warmgemacht schlechte Körpersäfte entzogen. Auch ein Hörgerät war dabei, worüber Dirk Heß schwärmte: "Ach, das haben die Hebammen heute noch".
Die Waldkircher Badeanstalt wurde im Jahre 1287 erstmals erwähnt und war bis um 1750 in Betrieb. In erster Linie diente das Schweißbad der Reinigung und Entspannung. Doch der für die Reinlichkeit verantwortliche Bader (Dirk Heß) war zugleich Wundarzt, versorgte Knochenbrüche, renkte Gelenke ein, kämpfte gegen Blutegel und vieles mehr.
Info: Wer sich selbst ein Bild von den Gebrauchsstücken und Tätigkeiten eines Baders machen will, dem sei die nächste Führung mit des Torwächters Weib am Freitag, 20. Mai, um 19 Uhr empfohlen. Weitere Führungen sind am 15. Juli, 23. September und am 14. Oktober. Anmeldung bei der Tourist-Information Waldkirch, Kirchplatz 2,
Tel. 07681/19433 (E-Mail: waldkirch@zweitaelerland.de).
von Hubert Bleyer
Tel. 07681/19433 (E-Mail: waldkirch@zweitaelerland.de).
am
Fr, 13. Mai 2016