Die Farben einer Stadt

Ausstellung eines Projekts der Schule für Gestaltung in Basel

Ausstellungsprojekt der Schule für Gestaltung noch bis 13. März im Bau- und Verkehrsdepartement in Basel.

Im Sommer 2014 erstellten die Lernenden der Fachklasse für Grafik der Schule für Gestaltung (SFG) Basel im Rahmen des Projekts "Farben der Stadt" 60 Farbkarten, welche die Farbigkeit ausgewählter Häuser in exemplarischen Straßenzügen in Basel dokumentieren. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind in einer Ausstellung noch bis 13. März im Lichthof des Bau- und Verkehrsdepartements Basel-Stadt zu sehen.

Gibt es laute Farben? Wie verhält es sich mit dem Zusammenspiel verschiedener Farben? Ist erlaubt, was gefällt? Und wenn ja: wem? "Wie farbig ist unsere Stadt?" fragt die Ausstellung im Lichthof des Baudepartements. 60 Farbporträts ausgewählter Gebäude aus vier Straßen geben einen Eindruck, von der Farbstimmung des Straßenzuges und der übergeordneten Farbidentität der vier porträtierten Stadt-Orte. Begleitet wurde das Projekt vom Haus der Farbe Zürich und der Stadtbildkommission Basel-Stadt. 64 Lernende der Fachklasse für Grafik haben vier für Basel typische Straßenzüge ins Zentrum gestellt und deren Farbigkeit untersucht: die Rittergasse in der historischen Altstadt, vom Münsterplatz bis St.Alban-Vorstadt, die Angensteinerstraße im Gellert, ein Straßenzug mit repräsentativen Wohnhäusern aus der Zeit um 1900, der Voltaplatz als Beispiel moderner Urbanität und die Näfelserstraße im Iselinquartier, mit Mehrfamilien-Reihenhäusern und kleinen Wohnblöcken.

Die Farbkarten visualisieren den farblichen Gesamteindruck und zeigen das farbliche Zusammenspiel der einzelnen Bauelemente und deren mengenmäßige Verteilung. Die Farbdokumentationen der Ausstellung versammeln alle Erkenntnisse aus dem Arbeitsprozess sowie eine Reproduktion der Farbkarten auf einem je vierseitigen Steckbrief. Pro Straßenzug entstanden auf diese Art zwischen neun und achtzehn Farbporträts, die die übergeordnete Farbidentität des porträtierten Ortes wiedergeben. Die für Basel neue Art der Farbdokumentation soll Liegenschaftsbesitzern, Bauherrschaften, Architekten und Planern Diskussionsanstöße über die farbliche Gestaltung der Stadt bieten.

Die SFG hat eine mehr als 200-jährige Geschichte. Ihre Gründung geht auf die Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige (GGG) im 18. Jahrhundert zurück. Zunächst richtete die private, soziale und kulturell tätige Institution eine Näh- und Flickschule für Mädchen ein und unterstützte einzelne Schüler der Zeichenschule für junge Handwerker, die seit 1782 im Klingental besteht. 1796 gründete die GGG mit Unterstützung der Zünfte und des Staates selbst eine Zeichenschule, an der Zeichnen und Geometrie unterrichtet wird. Die Hochkonjunktur der Nachkriegszeit fördert in Basel Kunst und Gestaltung. Die öffentliche Kunstsammlung gehörte dank bedeutenden Leihgaben zu den ersten Adressen für moderne Malerei in Europa.

Der Aufstieg der Schweizer Mustermesse begründete die Bildung einer Gestalterszene in Basel. Zu den bestehenden Klassen der Allgemeinen Gewerbeschule sind unter anderem Fachklassen für Architektur, Grafik und Modezeichnen gekommen. 1944 wird die Schule in gewerbliche und kunstgewerbliche Abteilungen aufgeteilt. 1980 erhält die kunstgewerbliche Abteilung ihren heutigen Namen Schule für Gestaltung.
von bz
am Mo, 23. Februar 2015

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