Botero und das Boterosutra

Ausstellungseröffnung in Erstein.

ERSTEIN (BZ). Das Museum Würth in Erstein präsentiert eine reiche Auswahl aus dem Werk des kolumbianischen Malers und Bildhauers Fernando Botero. Die
hier gezeigten Arbeiten, die aus der Sammlung Würth und dem Atelier des Künstlers stammen, umfassen eine lange Schaffensperiode, die sich von den 1960 Jahren bis heute erstreckt. Am Sonntag, 20. September, 17 Uhr wird die Ausstellung eröffnet. Der Künstler ist anwesend.

Ende der 1940 Jahre brach der junge Fernando Botero eine Ausbildung in einer
kolumbianischen Stierkampfschule ab, um sich ganz dem Zeichnen und Malen zu
widmen. Das darauffolgende Jahrzehnt steht im Zeichen von Studienaufenthalten in Madrid, Paris und Florenz, wo Botero unablässig die großen Meister der spanischen Malerei und der italienischen Renaissance kopiert. 1956 kommt es dann zum entscheidenden Wendepunkt: In seinem Gemälde Stillleben mit Mandoline entdeckt Botero die zentrale Bedeutung des Volumens und zögert nicht, seinen Objekten monumentalen Charakter zu verleihen. So entsteht sein einzigartiger Stil: rundliche, massige Formen, Figuren, die barocke Sinneslust verkörpern oder Stillleben, die mit ihren überdimensionierten Früchten extravagante Üppigkeit ausstrahlen.

Die Ausstellung gibt einen Überblick über die Themen, mit denen sich der Künstler seit Jahren auseinandersetzt: Stierkampf, Zirkus, Lateinamerika, das Stillleben, Bezüge zur Kunstgeschichte. Dabei offenbart sich die Spannung zwischen dem bisweilen satirischen Humor seiner Werke und einer gewissen Traurigkeit. Der Ausstellungsteil mit dem Titel "Boterosutra" ist für Kinder nicht geeignet.

Das Musée Würth befindet sich in der rue Georges Besse im Industriegebiet des elsässischen Städtchens Erstein.
von bz
am Do, 17. September 2015

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