Fasnacht

Chienbäseumzug mit Feuerwagen im Schweizer Liestal

Liestaler Fasnacht mit Chienbäseumzug am Sonntag, 10. März, vor dem Basler Morgestraich.

Feuer ist ein elementarer Bestandteil vieler Riten und Bräuche. Kaum ein Element hat das menschliche Leben so sehr geprägt wie das Feuer. Deshalb ist die bunte Fülle der Volksbräuche, die sich auf das Feuer beziehen, so umfassend und prägend. Auch der moderne Mensch kann sich der Faszination Feuer in all ihren Erscheinungsformen kaum entziehen, zum Beispiel, wenn das schweizerische Liestal feiert – und zwar zünftig mit Feuerwagen und Chinebäse. Gleichzeitig mit der Basler Fasnacht sind auch in Liestal die Narren los, aber da der Ort etwas anders tickt, geht es hier bereits am Sonntag, 10. März, vor dem Basler Morgestraich los. Den unbestrittenen Höhepunkt der Liestaler Fasnacht bildet am Sonntagabend der Chienbäseumzug, dieses weltweit einzigartige Feuerspektakel, an dem jeweils Abertausende von Besuchern aus dem In- und Ausland beiwohnen. Um 19.15 Uhr startet der Chienbäse-Umzug durchs Stedtli (wie immer: falls es die meteorologischen Bedingungen zulassen).Die Route beginnt in der Burgstraße, führt über Rathausstraße, Rebgasse, Gerbergasse und endet im unteren Gestadeckplatz (Kreuzung Rosenmund). Rot-orange Flammen lodern zum Himmel und verwandeln die Liestaler Altstadt in einen Hexenkessel. Den Höhepunkt des Umzuges bilden zweifelsohne die Feuerwagen. Diese berühmt-berüchtigten Feuerspeier sind einer übermütigen, spontanen Idee entsprungen.

Anfang der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts füllten einige Burschen gegen den Willen des Leiters einen Eisenkessel mit Holz, stellten ihn auf eine eiserne Karre und zündeten das Holz an. Mit diesem improvisierten Feuerwagen rannten sie durch die Reihen der Zuschauer. Seitdem sorgen die Feuerwagen für ein flammendes Inferno in Liestal. Hoch bis zu den Giebeln und manchmal darüber hinaus lodern die Flammenzungen und tauchen die Häuserzeilen in ein gespenstisches Licht.

Die Chienbäse und Feuerwagen sind aber nicht nur schön anzusehen, sondern bergen auch Gefahren. Deshalb gilt es für die Besucher, einige Regeln einzuhalten, etwa genügend Abstand zu den Feuerwagen und Chinbäseträger zu halten. Familien mit Kindern empfehlen die Veranstalter, den Umzug nicht mitten im Stedtli zu besuchen, sondern eher im unteren Teil Richtung "Ausbrennplatz", wo sich die Zuschauerreihen schon etwas gelichtet haben.

Kinder unter sechs Jahren dürfen das Feuer bloß aus der Ferne – außerhalb der Umzugsstrecke – beobachten, Kinder unter zwölf Jahren müssen in Begleitung eines Elternteils sein.
Außerdem gehören Kinder nicht auf die Schultern von Erwachsenen. Die Hitze dort oben ist viel größer als unten.

Hinweis: Die Veranstalter raten, rechtzeitig und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Umzug zu kommen, denn es wird knapp mit Parkplätzen in den örtlichen Parkhäusern und der weiteren Umgebung. Die Extrazüge der SBB von Basel nach Liestal verlassen den Bahnhof Basel SBB um 17.45 Uhr, 18.10 Uhr (direkt) und 18.11 Uhr. Um 20.57 Uhr, 21.08 Uhr (direkt) und 21.29 Uhr fahren Extrazüge von Liestal zurück nach Basel SBB. Am Billettautomaten kann ein TNW-Spezialticket für eine Hin- und Rückfahrt nach Liestal gelöst werden.
von BZ/ Foto: dpa
am Do, 07. März 2019

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