Klassik
Collegium Vocale
- Wann
- So, 9. November 2025, 17:00 Uhr
- Wo oder WAS
-
Basel
Theodorskirche
Die Menschen trösten und stärken - das kann Musik. Das Collegium Vocale rückt dieses Anliegent mit Chormusik von Leo Janácek, Ernst Krenek, Burkhard Kinzler und Victor Ullmann in den Mittelpunkt.
Das Collegium Vocale zu Franziskanern feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. In den November-Konzerten stehen Werke des 20. und 21. Jahrhunderts auf dem Programm. Den Anfang macht Leos Janáceks "Otcenas", eine Vertonung des Vater unser in kirchenslawischer Sprache aus dem Jahre 1906, das meditative Versenkung und lebenspralle Bilder miteinander verbindet.
Der junge Ernst Krenek vertonte 1923 unter dem Titel "Tröstung" einen Text von Matthias Claudius: Bilder aus der Natur helfen, um den Verlust eines geliebten Menschen zu bewältigen. Dieser Gedanke liegt auch dem 2018 verfassten "Totengebet" des Schweizer Gegenwartskomponisten Burkhard Kinzler (*1963) zugrunde. Er schrieb dieses Werk für Chor a cappella auf Verse von Georg Kafka (1921-1944).
Viktor Ullmann schliesslich, einer der bedeutendsten jüdischen Komponisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, teilte mit Georg Kafka das Schicksal, im Ghetto Theresienstadt interniert gewesen und 1944 ermordet worden zu sein. Als sein letztes Werk schrieb Ullmann in Theresienstadt «Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke», ein Stück in zwölf Szenen aus Rilkes berühmter Erzählung für einen Sprecher und kleines Instrumentalensemble oder Klavier. Eigens zum 20-jährigen Jubiläum schuf der Frankfurter Komponist Gerhard Müller-Hornbach eine Fassung für Sprecherin, Sopran, Chor und Instrumentalensemble. So gelangt das Werk von einer individuellen zu einer kollektiven Aussage. Zugleich wird es in den räumlichen Kontext der Franziskanerkirche eingebettet: An den Wänden des Kirchenschiffs sind zahlreiche historische Fahnen aufgemalt, die aus frühen Kriegen der Eidgenossenschaft stammen. Auch Ullmanns Hauptfigur, der Cornet, war ein Fahnenträger.
Zwischen den einzelnen Werken des Programms bestehen zahlreiche Verbindungen. Wie Ullmanns Cornet die Fahnenbilder in der Franziskanerkirche in den Blick rückt, hatte Janácek bei seinem "Otcenas" einen polnischen Bilderzyklus vor Augen. Der tröstliche Grundtenor in Kreneks und Kinzlers Werken wurde bereits angesprochen, und sowohl Janáceks wie auch Ullmanns Stücke führen wir in neuen Arrangements auf. Alle vier Werke schliesslich verbindet die jüdisch-deutsch-böhmisch-mährische Welt, in der sie auf die eine oder andere Weise verwurzelt sind.
Mit diesem Programm wird das Collegium Vocale einmal mehr seinem doppelten Anspruch gerecht: bedeutende Werke der Chormusik auf hohem Niveau aufzuführen und dabei auch Studierenden und jungen Profis die Gelegenheit zu geben, sich dem Publikum vorzustellen.
Anne-Catherine Knöchelmann, Sprecherin
Instrumentalensemble
Collegium Vocale zu Franziskanern
Ulrike Grosch, Leitung
Weitere Infos: https://www.collegiumvocale.ch/ Quelle: Veranstalter
Das Collegium Vocale zu Franziskanern feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. In den November-Konzerten stehen Werke des 20. und 21. Jahrhunderts auf dem Programm. Den Anfang macht Leos Janáceks "Otcenas", eine Vertonung des Vater unser in kirchenslawischer Sprache aus dem Jahre 1906, das meditative Versenkung und lebenspralle Bilder miteinander verbindet.
Der junge Ernst Krenek vertonte 1923 unter dem Titel "Tröstung" einen Text von Matthias Claudius: Bilder aus der Natur helfen, um den Verlust eines geliebten Menschen zu bewältigen. Dieser Gedanke liegt auch dem 2018 verfassten "Totengebet" des Schweizer Gegenwartskomponisten Burkhard Kinzler (*1963) zugrunde. Er schrieb dieses Werk für Chor a cappella auf Verse von Georg Kafka (1921-1944).
Viktor Ullmann schliesslich, einer der bedeutendsten jüdischen Komponisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, teilte mit Georg Kafka das Schicksal, im Ghetto Theresienstadt interniert gewesen und 1944 ermordet worden zu sein. Als sein letztes Werk schrieb Ullmann in Theresienstadt «Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke», ein Stück in zwölf Szenen aus Rilkes berühmter Erzählung für einen Sprecher und kleines Instrumentalensemble oder Klavier. Eigens zum 20-jährigen Jubiläum schuf der Frankfurter Komponist Gerhard Müller-Hornbach eine Fassung für Sprecherin, Sopran, Chor und Instrumentalensemble. So gelangt das Werk von einer individuellen zu einer kollektiven Aussage. Zugleich wird es in den räumlichen Kontext der Franziskanerkirche eingebettet: An den Wänden des Kirchenschiffs sind zahlreiche historische Fahnen aufgemalt, die aus frühen Kriegen der Eidgenossenschaft stammen. Auch Ullmanns Hauptfigur, der Cornet, war ein Fahnenträger.
Zwischen den einzelnen Werken des Programms bestehen zahlreiche Verbindungen. Wie Ullmanns Cornet die Fahnenbilder in der Franziskanerkirche in den Blick rückt, hatte Janácek bei seinem "Otcenas" einen polnischen Bilderzyklus vor Augen. Der tröstliche Grundtenor in Kreneks und Kinzlers Werken wurde bereits angesprochen, und sowohl Janáceks wie auch Ullmanns Stücke führen wir in neuen Arrangements auf. Alle vier Werke schliesslich verbindet die jüdisch-deutsch-böhmisch-mährische Welt, in der sie auf die eine oder andere Weise verwurzelt sind.
Mit diesem Programm wird das Collegium Vocale einmal mehr seinem doppelten Anspruch gerecht: bedeutende Werke der Chormusik auf hohem Niveau aufzuführen und dabei auch Studierenden und jungen Profis die Gelegenheit zu geben, sich dem Publikum vorzustellen.
Anne-Catherine Knöchelmann, Sprecherin
Instrumentalensemble
Collegium Vocale zu Franziskanern
Ulrike Grosch, Leitung
Weitere Infos: https://www.collegiumvocale.ch/ Quelle: Veranstalter
Veröffentlicht am Mi, 10. September 2025 um 13:53 Uhr
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