Das Breisacher Weinfest beginnt – über 350 Tropfen stehen zur Auswahl

Es gibt immer mehr Weinfreunde, die es schätzen, an einem Abend mehrere gute Tropfen vergleichen zu können. Wer dies mag, der findet auf dem Breisacher Weinfest vom 26. bis 29. August fast himmlische Verhältnisse vor.

Denn die Genossenschaften, Weingüter und Sektkellereien bieten zusammen 362 verschiedene Tropfen an. Rechnet man die Weine dazu, die im Zirkelzelt, auf dem Gastronomischen Marktplatz und bei den Brysacher Hofnarren ausgeschenkt werden, dann dürften es insgesamt an die 400 sein.

16 Weinlauben
In insgesamt 16 meist hübsch geschmückten Weinlauben präsentieren alle Winzergenossenschaften von Kaiserstuhl und Tuniberg, der Badische Winzerkeller Breisach, die Gräflich von Kageneck’sche Sektkellerei, die Geldermann Privatsektkellerei sowie 9 Weingüter ihre Produkte.

Nach Angaben von Waldemar Isele, Geschäftsführer der Kaiserstühler Wein-Marketing GmbH, die das Weinfest für die beiden Weinbaubereiche Kaiserstuhl und Tuniberg veranstaltet, gibt es in den Weinlauben 362 verschiedene Tropfen. Davon sind 181 (56 Prozent) trocken ausgebaut und 133 (40 Prozent) mild oder lieblich. Außerdem gibt es 13 Perlweine und 34 Sekte.

Nach Qualitätsstufen betrachtet, gliedert sich das Angebot in 143 Qualitätsweine, 103 Kabinettweine, 47 Spätlesen und 16 edelsüße Weine. Im kleinen Barrique-Fass wurden 9 Tropfen ausgebaut. So gut wie alle Betriebe schenken einfache Qualitätsweine aus, die sich für jeden Tag eignen, Weine des gehobenen Mittelsegments sowie Premiumweine.

1,40 Euro für ein Zehntele
Laut Isele ist das günstigste Zehntele für 1,40 Euro zu haben. Das Gros der Weine kostet zwischen 1,50 und 2,50 Euro. Seccos gibt es bereits ab 1,50 Euro. Die teuersten Weine, für die ein Besucher bis zu 7,50 Euro je Zehntele ausgeben muss, sind Beerenauslesen und Eisweine. Einige Betriebe haben in diesem Jahr die Preise für das Zehntele um 5 oder 10 Cent angehoben, sagt Isele, bei einigen sind die Preise aber auch stabil geblieben.

In den vergangenen Jahren gab es die Möglichkeit, sich mit der "Sürpfelkarte" eine individuelle Weinprobe zusammenzustellen. Dabei konnte der Gast mit 5 Abrisscoupons in den Weinlauben regionaltypische Spezialitäten als Qualitäts- oder Kabinettweine probieren. Die "Sürpfelkarte" war mit 8 Euro für den Besucher recht günstig. In diesem Jahr gibt es die "Sürpfelkarte" nicht mehr, jedoch können noch alte "Sürpfelkarten" eingelöst werden, wie Isele erklärt.

Die Weinwirtschaft werde sich demnächst zusammensetzen und darüber beraten, ob es 2017 eine Neuauflage der Aktion geben wird. "Wenn ja, dann wird die ‚Sürpfelkarte‘ aber sicherlich teurer", kündigte der Geschäftsführer an. Auch die Big Bottle-Party wird es 2016 nicht geben. Sie fand bislang unter dem Pavillon auf dem Weinfestgelände am Weinfest-Sonntag statt. Dort treten heuer jedoch Trachtenvereine nach dem großen Trachtenumzug auf.

Rund 350 000 Euro Ausgaben
Die Organisation eines so großen Weinfestes kostet viel Geld. In diesem Jahr liegt das Budget bei rund 350 000 Euro, wie Isele auf Nachfrage sagte. Ein Teil der Ausgaben wird über den Gläserverkauf gedeckt. Das DOC-Glas "Kaiserlich genießen" kostet 2 und das hohe Stielglas "Kaiserlich genießen" 5 Euro. Die Gläser sind an zwei Ständen im Weindorf erhältlich und werden von Mitgliedern der Niederrimsinger Trachtengruppe dort angeboten.

Weine im Wandel der Zeit
Rebecca Klein, ehemalige Badische Weinprinzessin und heute Geschäftsführerin der Kaiserstühler Wein-Marketing GmbH, bietet am Weinfestsamstag, 27. August, um 16 Uhr wieder eine Weinprobe im Zirkelzelt an. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto "Weine im Wandel der Zeit" und lädt die Gäste zu einer kleinen Zeitreise ein. In Anlehnung an das Jubiläum des Bereichsweinfestes, das in diesem Jahr zum 60. Mal gefeiert wird, wird es eine Retrospektive geben.

Verkostet werden dabei insgesamt sieben verschiedene Spezialitäten, die die stetigen Veränderungen im Geschmack der Weintrinker von 1950 bis heute dokumentieren sollen. So werden ein klassischer Müller-Thurgau und ein Sommer-Cuvée, ein Ruländer und ein Grauburgunder, Varianten vom Spätburgunder sowie ein Archivwein ausgeschenkt. Karten sind für 8 Euro am Infostand im Weindorf oder im Vorverkauf bei der Breisach Touristik erhältlich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Das Weindorf ist während des Weinfestes am Freitag ab 18 Uhr, am Samstag ab 12 Uhr, am Sonntag ab 11 Uhr und am Montag ab 14 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen gibt es unter http://www.weinfest-breisach.de

Unser Tipp

Graue Burgunder

Die Verkostungen des Internationalen Grauburgunderpreises 2016 haben es deutlich gezeigt: Die Grauburgunder des Jahrganges 2015 sind besonders fruchtig, mineralisch und bukettreich. Deshalb empfehlen wir Ihnen, bei einem Besuch des Weinfestes in diesem Jahr vor allem Grauburgunder von verschiedenen Kaiserstühler und Tuniberger Winzern zu verkosten. Sie werden sicherlich nicht enttäuscht sein. Zum Wohl!
von Gerold Zink
am Mi, 17. August 2016 um 15:18 Uhr

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