Klassik
Das Jahr 1905 - das junge orchester NRW & Ingo Ernst Reihl in Bochum
- Wann
- So, 11. Januar 2026, 18:00 Uhr
- Wo oder WAS
-
Bochum
Anneliese Brost Musikforum Ruhr - Vorverkauf
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- Veranstalter
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Programm:
Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)
Sinfonie Nr. 11 g-Moll, op. 103 »Das Jahr 1905«
Komponiert 1956-1957 | Uraufführung: 30. Oktober 1957, Leningrad
Dmitri Schostakowitschs 11. Symphonie, betitelt »Das Jahr 1905«, ist ein Werk von packender Dramatik, politischer Doppeldeutigkeit und musikalischer Tiefe. Sie gehört zu seinen politisch aufgeladensten Kompositionen und spiegelt nicht nur ein historisches Ereignis, sondern auch die Zerrissenheit und das Leiden des sowjetischen Volkes unter Repression und Gewalt wider - damals wie in Schostakowitschs eigener Gegenwart.
Der Titel verweist auf die revolutionären Unruhen von 1905 in Russland, insbesondere auf den sogenannten »Blutsonntag« vom 9. Januar jenes Jahres. Damals schossen zaristische Truppen auf eine friedliche Demonstration von Arbeitern, die mit Petitionen zum Winterpalast in Sankt Petersburg zogen.
Doch Schostakowitsch schrieb die Sinfonie über ein halbes Jahrhundert später - 1956/57, kurz nach dem Tod Stalins (1953) und mitten in der sogenannten »Tauwetter-Periode« unter Nikita Chruschtschow. Die Erinnerung an den sowjetischen Terror unter Stalin war noch frisch, insbesondere an die Unterdrückung des ungarischen Volksaufstands 1956, der während der Kompositionsphase niedergeschlagen wurde. Viele Interpreten sehen daher die Sinfonie nicht nur als musikalische Darstellung der Ereignisse von 1905, sondern auch als kritisches Spiegelbild zeitgenössischer Gewalt und Unterdrückung.
Schostakowitsch selbst äußerte sich kaum eindeutig zur politischen Aussage der Sinfonie, doch viele Interpreten lesen sie als verschleierte Kritik am Stalinismus - die Geschichte von 1905 als Metapher für die Unterdrückung in der Sowjetunion der 1950er Jahre. Der Komponist musste sein Leben lang mit dem Regime taktieren, um seine Kunstfreiheit zu wahren, und so ist auch diese Sinfonie ein Werk zwischen offiziellem Pathos und persönlicher Tragödie.
Die emotionale Wucht und politische Vielschichtigkeit des Werks machten es zu einem der meistdiskutierten Werke Schostakowitschs.
Unmittelbar vor dem Hauptwerk kommen die »Variationen für großes Orchester op. 2« von Schostakowitschs Lehrer Maximilian Steinberg (1883-1946) zur Aufführung, der wiederum Schüler von Ljadow, Glasunow und Rimski-Korsakow war. Sein Opus 2 komponierte der hierzulande fast vergessene russisch-jüdische Komponist im Jahr 1905.
Mitwirkende:
das junge orchester NRW
Ingo Ernst Reihl, Dirigent
Fotos: (c) Jennifer Motte, Gerrit Kramer Quelle: Veranstalter
Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)
Sinfonie Nr. 11 g-Moll, op. 103 »Das Jahr 1905«
Komponiert 1956-1957 | Uraufführung: 30. Oktober 1957, Leningrad
Dmitri Schostakowitschs 11. Symphonie, betitelt »Das Jahr 1905«, ist ein Werk von packender Dramatik, politischer Doppeldeutigkeit und musikalischer Tiefe. Sie gehört zu seinen politisch aufgeladensten Kompositionen und spiegelt nicht nur ein historisches Ereignis, sondern auch die Zerrissenheit und das Leiden des sowjetischen Volkes unter Repression und Gewalt wider - damals wie in Schostakowitschs eigener Gegenwart.
Der Titel verweist auf die revolutionären Unruhen von 1905 in Russland, insbesondere auf den sogenannten »Blutsonntag« vom 9. Januar jenes Jahres. Damals schossen zaristische Truppen auf eine friedliche Demonstration von Arbeitern, die mit Petitionen zum Winterpalast in Sankt Petersburg zogen.
Doch Schostakowitsch schrieb die Sinfonie über ein halbes Jahrhundert später - 1956/57, kurz nach dem Tod Stalins (1953) und mitten in der sogenannten »Tauwetter-Periode« unter Nikita Chruschtschow. Die Erinnerung an den sowjetischen Terror unter Stalin war noch frisch, insbesondere an die Unterdrückung des ungarischen Volksaufstands 1956, der während der Kompositionsphase niedergeschlagen wurde. Viele Interpreten sehen daher die Sinfonie nicht nur als musikalische Darstellung der Ereignisse von 1905, sondern auch als kritisches Spiegelbild zeitgenössischer Gewalt und Unterdrückung.
Schostakowitsch selbst äußerte sich kaum eindeutig zur politischen Aussage der Sinfonie, doch viele Interpreten lesen sie als verschleierte Kritik am Stalinismus - die Geschichte von 1905 als Metapher für die Unterdrückung in der Sowjetunion der 1950er Jahre. Der Komponist musste sein Leben lang mit dem Regime taktieren, um seine Kunstfreiheit zu wahren, und so ist auch diese Sinfonie ein Werk zwischen offiziellem Pathos und persönlicher Tragödie.
Die emotionale Wucht und politische Vielschichtigkeit des Werks machten es zu einem der meistdiskutierten Werke Schostakowitschs.
Unmittelbar vor dem Hauptwerk kommen die »Variationen für großes Orchester op. 2« von Schostakowitschs Lehrer Maximilian Steinberg (1883-1946) zur Aufführung, der wiederum Schüler von Ljadow, Glasunow und Rimski-Korsakow war. Sein Opus 2 komponierte der hierzulande fast vergessene russisch-jüdische Komponist im Jahr 1905.
Mitwirkende:
das junge orchester NRW
Ingo Ernst Reihl, Dirigent
Fotos: (c) Jennifer Motte, Gerrit Kramer Quelle: Veranstalter
Veröffentlicht am Di, 16. Dezember 2025 um 03:37 Uhr
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