Kunst
Das Kunsthaus Zürich zeigt in einer großen Retrospektive Francis Picabia
Landschaften und Uferszenen im Stil der Impressionisten und Postimpressionisten, die Kathedrale Notre-Dame in Paris à la Monet: Francis Picabia betrat die Bühne der Kunst nicht als Avantgardist. Immerhin hatte er mit seiner rückwärtsgewandten Malerei in den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts großen Erfolg. Erst später wandelte er sich zu dem kühnen Neuerer, der die Entwicklung der modernen Kunst maßgeblich beeinflusste. Mehrfach änderte er seinen Stil und begann Neues. "Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann" – das berühmte Diktum stammt von ihm.
Der Ausstellung im Kunsthaus Zürich gibt es jetzt den Titel. Die zeitliche Nähe der Retrospektive zum 100-jährigen Bestehen von Dada ist kein Zufall: In dem Franzosen hatte der Dadaismus eine seiner zentralen Gestalten. Geboten werden rund 200 Exponate; etwa die Hälfte davon sind Gemälde, vom impressionistischen Frühwerk über abstrakte Kompositionen und die neuerlich figürlichen klassizistischen "Transparences" bis hin zu späten Malereien wie "Égoisme", das sich in seiner reduzierten Formensprache wiederum der Abstraktion nähert. Hinzukommen auf dem weitgehend chronologisch strukturierten Parcours Arbeiten auf Papier sowie Exemplare einiger von Picabia edierter Avantgarde-Zeitschriften gleich "391", aber auch Beispiele seiner Tätigkeit auf dem Gebiet von Film, Theater und Ballett, nicht zuletzt Dokumente.
Erstmals nach langer Zeit führt die Schau wieder die beiden monumentalen, als Paar konzipierten Gemälde "Edtaonisl (ecclésiastique)" und "Udnie" zusammen; 1913 nach Picabias Rückkehr von der legendären Armory-Show in New York nach Paris entstanden, sind es nie zuvor gesehene Abstraktionen, deren Fremdartigkeit in den Titeln widerhallt. In den 20er Jahren, nachdem er sich infolge interner Querelen von Dada losgesagt hatte, malte Picabia aufs Neue gegenständlich in annähernd naturalistischer Manier. Gleichzeitig arbeitete er an Film- und Ballettproduktionen mit. Für die "Nudes" der 1930er und 1940er Jahre ließ er sich von Fotos aus Boulevardblättern und Reklamemotiven inspirieren. Sie gelten heute als frühe Vorläufer der Pop-Art.
Termine: Kunsthaus Zürich, Heimplatz 1.
3. Juni bis 25. Sept., Di bis So
10–18 Uhr, Mi, Do bis 20 Uhr
von Hans-Dieter Fronz
Der Ausstellung im Kunsthaus Zürich gibt es jetzt den Titel. Die zeitliche Nähe der Retrospektive zum 100-jährigen Bestehen von Dada ist kein Zufall: In dem Franzosen hatte der Dadaismus eine seiner zentralen Gestalten. Geboten werden rund 200 Exponate; etwa die Hälfte davon sind Gemälde, vom impressionistischen Frühwerk über abstrakte Kompositionen und die neuerlich figürlichen klassizistischen "Transparences" bis hin zu späten Malereien wie "Égoisme", das sich in seiner reduzierten Formensprache wiederum der Abstraktion nähert. Hinzukommen auf dem weitgehend chronologisch strukturierten Parcours Arbeiten auf Papier sowie Exemplare einiger von Picabia edierter Avantgarde-Zeitschriften gleich "391", aber auch Beispiele seiner Tätigkeit auf dem Gebiet von Film, Theater und Ballett, nicht zuletzt Dokumente.
Erstmals nach langer Zeit führt die Schau wieder die beiden monumentalen, als Paar konzipierten Gemälde "Edtaonisl (ecclésiastique)" und "Udnie" zusammen; 1913 nach Picabias Rückkehr von der legendären Armory-Show in New York nach Paris entstanden, sind es nie zuvor gesehene Abstraktionen, deren Fremdartigkeit in den Titeln widerhallt. In den 20er Jahren, nachdem er sich infolge interner Querelen von Dada losgesagt hatte, malte Picabia aufs Neue gegenständlich in annähernd naturalistischer Manier. Gleichzeitig arbeitete er an Film- und Ballettproduktionen mit. Für die "Nudes" der 1930er und 1940er Jahre ließ er sich von Fotos aus Boulevardblättern und Reklamemotiven inspirieren. Sie gelten heute als frühe Vorläufer der Pop-Art.
Termine: Kunsthaus Zürich, Heimplatz 1.
3. Juni bis 25. Sept., Di bis So
10–18 Uhr, Mi, Do bis 20 Uhr
von Hans-Dieter Fronz
am
Fr, 03. Juni 2016