Kunst
Das Kunstmuseum Stuttgart widmet sich dem Thema Kunst und Jazz
Diese Ausstellung hat Musik, und zwar buchstäblich. Mit Werken von gut 60 Künstlern von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart ist "I got rhythm. Kunst und Jazz seit 1920" die bislang umfangreichste Präsentation zum Thema in Deutschland.
Knapp 30 der 140 auf drei Ebenen des Kunst-Kubus am Schlossplatz präsentierten Kunstwerke spielen im Duett mit Jazz-Stücken; für die liegen an Hörstationen Kopfhörer bereit. Gleich eingangs tritt Louis Armstrongs Titel gebende Komposition "I Got Rhythm" von 1931 Ernie Barnes’ Mischtechnik "Study: History of Jazz" klingend zur Seite. An späterer Stelle begleitet Artie Shaws "Begin the Beguine" Max Beckmanns davon inspirierte gleichnamige Komposition.
Seitdem es Jazz gibt, existiert diese Liaison sentimentale zwischen Künstlern und Musikern. Jackson Pollock schuf seine Drip Paintings zu heißen Swing-Rhythmen vom Plattenteller. Spiegelbildlich erkannte der Jazz-Saxofonist Ornette Coleman Analogien zwischen seiner Musik und Jackson Pollocks Maltechnik. Sein Album "Free Jazz" schmückt ein Gemälde des Künstlers.
Ein ganzer Abschnitt ist Josephine Baker gewidmet. Die "Schwarze Venus", die mit Kurzhaarschnitt barbusig im Bananenröckchen in Revuen in Paris oder Berlin Charleston und Jazz hot tanzte, gab dem Jazz ein sexy Image und das Flair von Freizügigkeit; sie inspirierte Künstler wie Raoul Dufy und Henri Matisse. Jazz galt auch als politisch fortschrittlich. Als Jugendlicher saß der Swing-Boy K. R. H. Sonderborg im KZ. Otto Dix wie der als Künstler geometrisch steife Mondrian waren begeisterte Swing-Tänzer. Dix setzte in seinem "Großstadt"-Triptychon der Musikrichtung mit dem Motiv einer Jazzband und Jazztänzern im Mittelteil ein Denkmal.
Neben abstrakter Kunst avancierte Jazz nach dem Zweiten Weltkrieg zur paradigmatischen Kunstäußerung des freien Westens. Der Free Jazz der 60er Jahre fand nicht nur in Walter Stöhrer einen Fan. Und Albert Oehlen huldigte mit einer ganzen Serie von Tuschezeichnungen Jazzgrößen wie Miles Davis und John Coltrane.
Termin: Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1. Bis 6. März 2016, Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr,
Freitag bis 21 Uhr von Hans-Dieter Fronz
Knapp 30 der 140 auf drei Ebenen des Kunst-Kubus am Schlossplatz präsentierten Kunstwerke spielen im Duett mit Jazz-Stücken; für die liegen an Hörstationen Kopfhörer bereit. Gleich eingangs tritt Louis Armstrongs Titel gebende Komposition "I Got Rhythm" von 1931 Ernie Barnes’ Mischtechnik "Study: History of Jazz" klingend zur Seite. An späterer Stelle begleitet Artie Shaws "Begin the Beguine" Max Beckmanns davon inspirierte gleichnamige Komposition.
Seitdem es Jazz gibt, existiert diese Liaison sentimentale zwischen Künstlern und Musikern. Jackson Pollock schuf seine Drip Paintings zu heißen Swing-Rhythmen vom Plattenteller. Spiegelbildlich erkannte der Jazz-Saxofonist Ornette Coleman Analogien zwischen seiner Musik und Jackson Pollocks Maltechnik. Sein Album "Free Jazz" schmückt ein Gemälde des Künstlers.
Ein ganzer Abschnitt ist Josephine Baker gewidmet. Die "Schwarze Venus", die mit Kurzhaarschnitt barbusig im Bananenröckchen in Revuen in Paris oder Berlin Charleston und Jazz hot tanzte, gab dem Jazz ein sexy Image und das Flair von Freizügigkeit; sie inspirierte Künstler wie Raoul Dufy und Henri Matisse. Jazz galt auch als politisch fortschrittlich. Als Jugendlicher saß der Swing-Boy K. R. H. Sonderborg im KZ. Otto Dix wie der als Künstler geometrisch steife Mondrian waren begeisterte Swing-Tänzer. Dix setzte in seinem "Großstadt"-Triptychon der Musikrichtung mit dem Motiv einer Jazzband und Jazztänzern im Mittelteil ein Denkmal.
Neben abstrakter Kunst avancierte Jazz nach dem Zweiten Weltkrieg zur paradigmatischen Kunstäußerung des freien Westens. Der Free Jazz der 60er Jahre fand nicht nur in Walter Stöhrer einen Fan. Und Albert Oehlen huldigte mit einer ganzen Serie von Tuschezeichnungen Jazzgrößen wie Miles Davis und John Coltrane.
Termin: Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1. Bis 6. März 2016, Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr,
Freitag bis 21 Uhr von Hans-Dieter Fronz
am
Fr, 18. Dezember 2015