Kunst
Das Museum Rietberg in Zürich zeigt "Gärten der Welt"
Was ist ein Garten? Ein Ort und eine Idee: die feindliche Natur, gezähmt und kultiviert zu Menschenfreundlichkeit. Als rückwärtsgewandtes Sehnsuchtsbild ist der älteste Garten, das Paradies, in den diversen Kulturen und Religionen Schauplatz harmonischer und friedlicher menschlicher Existenz.
Gibt es ein schöneres Thema für eine Ausstellung? Das Museum Rietberg in Zürich hat aus den bedeutendsten Museen weltweit Gartendarstellungen an die Limmat geholt – für eine Ausstellung mit Bildern, Fotos, Filmen und Videos von Gärten des Orients und Okzidents. Die Schau ist ein faszinierender Streifzug durch Gärten und Parks der unterschiedlichsten Regionen und Zeiten: von England über Persien bis Japan und vom Alten Ägypten bis zur frühen Neuzeit und zur Gegenwart. Kulisse ist einer der schönsten Schweizer Landschaftsgärten: der Rieterpark rund um die Museumsvilla.
Paradiesische Welten, ohne Garten beinahe nicht vorstellbar, stehen am Beginn; integriert in diesen Anfang als modern reduzierte, andeutende Form eines Gartens eine Installation von Wolfgang Laib, ein strahlend gelbes Blütenstaubfeld. Es folgt ein weitgehend chronologischer Rundgang durch "Gärten der Welt" (dies der Ausstellungstitel) vom Alten Ägypten zum Islam, von japanischen sowie chinesischen Darstellungen zur europäischen Gartenkultur.
Zu den ältesten Exponaten zählen zwei altägyptische Kalksteinreliefs mit der Darstellung von Isis als nahrungsspendende Baumgöttin in Diesseits und Jenseits. Noch älter ist ein Gartenplan aus dem Grab des Sennefer. Natürlich darf Dürers Kupferstich "Adam und Eva" nicht fehlen. Geboten werden aber auch eine der schönsten Gartendarstellungen der persischen Malerei aus dem 15. sowie der chinesischen Malerei aus dem 17. Jahrhundert. In Europa regieren zu dieser Zeit mathematische Formeln und Formen; Laurent de la Hires Allegorie der Arithmetik hält den Plan eines Barockgartens in den Händen. Dazu Spitzweg-Idyllen oder Gartenbilder von Monet, Liebermann und Klee – auch Werke zeitgenössischer Künstler von Ai Weiwei bis Thomas Ruff. Nicht zu vergessen Gartenszenen aus Spielfilmen – oder eine App, die einen der ältesten Gartenpläne der Welt in 3D aus dem Dornröschenschlaf erweckt.
Termin: Museum Rietberg, Gablerstr. 15, Zürich. 14. Mai bis 9. Oktober, Di bis So 10–17, Mi bis 20 Uhr von Hans-Dieter Fronz
Gibt es ein schöneres Thema für eine Ausstellung? Das Museum Rietberg in Zürich hat aus den bedeutendsten Museen weltweit Gartendarstellungen an die Limmat geholt – für eine Ausstellung mit Bildern, Fotos, Filmen und Videos von Gärten des Orients und Okzidents. Die Schau ist ein faszinierender Streifzug durch Gärten und Parks der unterschiedlichsten Regionen und Zeiten: von England über Persien bis Japan und vom Alten Ägypten bis zur frühen Neuzeit und zur Gegenwart. Kulisse ist einer der schönsten Schweizer Landschaftsgärten: der Rieterpark rund um die Museumsvilla.
Paradiesische Welten, ohne Garten beinahe nicht vorstellbar, stehen am Beginn; integriert in diesen Anfang als modern reduzierte, andeutende Form eines Gartens eine Installation von Wolfgang Laib, ein strahlend gelbes Blütenstaubfeld. Es folgt ein weitgehend chronologischer Rundgang durch "Gärten der Welt" (dies der Ausstellungstitel) vom Alten Ägypten zum Islam, von japanischen sowie chinesischen Darstellungen zur europäischen Gartenkultur.
Zu den ältesten Exponaten zählen zwei altägyptische Kalksteinreliefs mit der Darstellung von Isis als nahrungsspendende Baumgöttin in Diesseits und Jenseits. Noch älter ist ein Gartenplan aus dem Grab des Sennefer. Natürlich darf Dürers Kupferstich "Adam und Eva" nicht fehlen. Geboten werden aber auch eine der schönsten Gartendarstellungen der persischen Malerei aus dem 15. sowie der chinesischen Malerei aus dem 17. Jahrhundert. In Europa regieren zu dieser Zeit mathematische Formeln und Formen; Laurent de la Hires Allegorie der Arithmetik hält den Plan eines Barockgartens in den Händen. Dazu Spitzweg-Idyllen oder Gartenbilder von Monet, Liebermann und Klee – auch Werke zeitgenössischer Künstler von Ai Weiwei bis Thomas Ruff. Nicht zu vergessen Gartenszenen aus Spielfilmen – oder eine App, die einen der ältesten Gartenpläne der Welt in 3D aus dem Dornröschenschlaf erweckt.
Termin: Museum Rietberg, Gablerstr. 15, Zürich. 14. Mai bis 9. Oktober, Di bis So 10–17, Mi bis 20 Uhr von Hans-Dieter Fronz
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Fr, 13. Mai 2016