Trendsport
Das Runde muss ins Runde: Fußballgolf in der Ortenau
Es braucht nicht viel, um einen Menschen an den Rand des Wahnsinns zu treiben. Beim Fußballgolf genügen dazu ein Ball, ein gullydeckelgroßes Loch und ein kegelförmiger Hügel. Auf dessen Spitze sitzt das Loch und in dieses Loch hinein soll der Ball mit dem Fuß gespielt werden. Beim ersten Versuch rollt die Kugel rechts, beim zweiten links am Ziel vorbei. Der dritte Schuss ist zu schwach, der vierte zu stark: Der Ball fliegt über das Loch hinweg.Fußballgolf kann Nerven kosten – und gleichzeitig richtig Spaß machen. Seit Ende Juli betreiben Yannick Harter und Manuel Armbruster den Soccerpark Ortenau bei Neuried-Dundenheim, eine von mittlerweile zwölf Fußballgolf-Anlagen in Deutschland. Auf zwei Fußballplätzen, die vom SV Dundenheim bereits seit vier Jahren nicht mehr genutzt werden, haben sie einen Parcours mit 18 Bahnen aufgebaut. Das Spielprinzip ist das Gleiche wie beim Minigolf. Der Ball muss Hindernisse überwinden und mit möglichst wenigen Berührungen ins Loch geschossen werden. Nur die Sportgeräte sind andere: Statt mit Minigolfschläger und -ball wird mit den eigenen Füßen und einem Fußball gespielt.
Mit Kraft oder gar Gewalt ist beim Fußballgolf nichts zu gewinnen. Diesen Rat gibt auch Yannick Harter den Spielern auf seinem Parcours mit. Er hat bereits einige Erfahrung mit Amateur-Fußballern gesammelt – vor allem mit solchen, die sich für richtig gute Kicker halten. "Die meisten wollen am ersten Loch gleich mal zeigen, was sie können, und schießen dann viel zu fest", warnt er. Früher hat Harter selbst im Verein Fußball gespielt, beim VfR Willstätt. Seit einigen Jahren hat ihn das Fußballgolf-Fieber gepackt. Gemeinsam mit Armbruster tritt er bei internationalen Turnieren an.
"Das Schöne an diesem Sport ist, dass ihn jeder betreiben kann. Bei uns spielen Großväter zusammen mit ihren Enkeln", sagt Harter. Besondere Ausrüstung ist fürs Fußballgolf nicht nötig, normale Turnschuhe reichen dafür aus. Die Bälle stellen Harter und Armbruster zur Verfügung. Vor dem Vereinsheim haben sie Sand aufschütten lassen und Liegestühle aufgestellt. Hier können Besucher nach ihrer Fußballgolf-Runde entspannen und über die beste Taktik fachsimpeln.
An einem Ferientag wie heute testen viele Kinder ihr Können auf dem weitläufig angelegten Parcours. Aber auch zwei Mittfünfzigerinnen treten ihre Bälle in Richtung der Fahne, die in Loch 13 steckt. Aus einer anderen Ecke des Platzes tönt immer wieder ein langgezogenes "Ooohhh!". Eine Gruppe Jugendlicher begleitet jeden Schuss mit Feixen und Gejohle.
Nach gut anderthalb Stunden sind wir an Loch 18 angekommen – das mit dem Loch auf dem kegelförmigen Hügel. Der aktuelle Platzrekord von 58 ist zu diesem Zeitpunkt bereits unerreichbar. Am letzten Loch kommen nochmal sieben Schüsse hinzu. Unser fußballerisches Talent schätzen wir jetzt womöglich etwas realistischer ein.
Offenburger Straße 68, Neuried-Dundenheim; Geöffnet: Dienstag bis Freitag ab 13 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertag ab 10 Uhr, bei Dauerregen geschlossen;
Eintritt: Erwachsene 9 Euro, Jugendliche/Studenten 7,50 Euro, Kinder 6 Euro;
Weitere Infos unter Tel. 07807/6421066 oder http://www.soccerpark-ortenau.de
Mehr zum Thema: von Matthias Maier
"Das Schöne an diesem Sport ist, dass ihn jeder betreiben kann. Bei uns spielen Großväter zusammen mit ihren Enkeln." Yannick Harter
Das hört sich einfacher an, als es ist. Ein Hole-in-one zum Beispiel ist an den meisten Löchern ein Ding der Unmöglichkeit. Auf einigen Bahnen müssen Baumstämme und Felsbrocken umkurvt werden, andere sind 100 Meter lang. Bei wieder anderen bringen Bodenwellen den Ball von seiner ursprünglichen Laufrichtung ab. Auch die Taktik will wohlüberlegt sein: Spieler können die sichere Variante wählen und den Ball Schritt für Schritt um die Hindernisse spielen. Oft locken aber das Risiko und die Herausforderung, mit einem Schuss so nah wie möglich ans Loch zu kommen – und fast genauso oft knallt der Ball gegen Steine, Bäume oder Zäune und bleibt fernab des Ziels liegen. "Ein Parcours für Ballstreichler", stellt ein junger Fußballgolf-Anfänger bereits nach dem dritten Loch fest.Normale Turnschuhe – mehr Ausrüstung braucht’s nicht
Mit Kraft oder gar Gewalt ist beim Fußballgolf nichts zu gewinnen. Diesen Rat gibt auch Yannick Harter den Spielern auf seinem Parcours mit. Er hat bereits einige Erfahrung mit Amateur-Fußballern gesammelt – vor allem mit solchen, die sich für richtig gute Kicker halten. "Die meisten wollen am ersten Loch gleich mal zeigen, was sie können, und schießen dann viel zu fest", warnt er. Früher hat Harter selbst im Verein Fußball gespielt, beim VfR Willstätt. Seit einigen Jahren hat ihn das Fußballgolf-Fieber gepackt. Gemeinsam mit Armbruster tritt er bei internationalen Turnieren an.
"Das Schöne an diesem Sport ist, dass ihn jeder betreiben kann. Bei uns spielen Großväter zusammen mit ihren Enkeln", sagt Harter. Besondere Ausrüstung ist fürs Fußballgolf nicht nötig, normale Turnschuhe reichen dafür aus. Die Bälle stellen Harter und Armbruster zur Verfügung. Vor dem Vereinsheim haben sie Sand aufschütten lassen und Liegestühle aufgestellt. Hier können Besucher nach ihrer Fußballgolf-Runde entspannen und über die beste Taktik fachsimpeln.
Anderthalb Stunden bis zum 18. Loch
An einem Ferientag wie heute testen viele Kinder ihr Können auf dem weitläufig angelegten Parcours. Aber auch zwei Mittfünfzigerinnen treten ihre Bälle in Richtung der Fahne, die in Loch 13 steckt. Aus einer anderen Ecke des Platzes tönt immer wieder ein langgezogenes "Ooohhh!". Eine Gruppe Jugendlicher begleitet jeden Schuss mit Feixen und Gejohle.
Nach gut anderthalb Stunden sind wir an Loch 18 angekommen – das mit dem Loch auf dem kegelförmigen Hügel. Der aktuelle Platzrekord von 58 ist zu diesem Zeitpunkt bereits unerreichbar. Am letzten Loch kommen nochmal sieben Schüsse hinzu. Unser fußballerisches Talent schätzen wir jetzt womöglich etwas realistischer ein.
Soccerpark-Ortenau
Offenburger Straße 68, Neuried-Dundenheim; Geöffnet: Dienstag bis Freitag ab 13 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertag ab 10 Uhr, bei Dauerregen geschlossen;
Eintritt: Erwachsene 9 Euro, Jugendliche/Studenten 7,50 Euro, Kinder 6 Euro;
Weitere Infos unter Tel. 07807/6421066 oder http://www.soccerpark-ortenau.de
Mehr zum Thema: von Matthias Maier
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Mi, 09. September 2015 um 18:30 Uhr