Der Film "96 Hours - Taken 3" bleibt hinter den Vorgängerfilmen zurück
Der französische Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Luc Besson gehört zu den wenigen Europäern, die sich am amerikanischen Markt fest etabliert haben. Sein Erfolgsrezept ist einfach: Er macht die Filme, für die Hollywood sich zu schade ist. Während die US-Studios ihr Geld in immer teurere Großproduktionen stecken, bedient Besson mit kleineren Budgets den Markt für billige Actionkost. Die B-Movies werden jeweils durch einen bewährten Star als Zugpferd aufgewertet: Jason Stratham für das "Transporter"-Franchise, Kevin Costner in "Three Days To Kill", John Travolta in "From Paris with Love". Die Rechnung geht mit mittelmäßigen Genrewerken und moderaten Gewinnspannen halbwegs auf.
Mit "96 Hours – Taken" landete Besson jedoch einen Überraschungshit, der bei einem Budget von 25 Millionen satte 145 Millionen Dollar einspielte. Liam Neeson agierte hier als ehemaliger CIA-Agent, der im Alleingang seine Tochter aus den Fängen eines albanischen Prostitutionsringes befreit. Das geradlinige Konzept des versierten Profikillers, der sich von väterlichen Instinkten getrieben durch europäische Mafiastrukturen mordet, fand beim amerikanischen Publikum großen Anklang. Ebenso erfolgreich war das Sequel, das in Istanbul angesiedelt war und die hölzernen Figurenzeichnungen des Pilotfilms ein wenig aufbrach.
Waren im ersten Teil die Tochter und im zweiten die immer noch geliebte Ex-Frau in höchster Lebensgefahr, gerät im Actionthriller "Taken 3", der wie der Vorgängerfilm vom Franzosen Olivier Megaton nach dem Drehbuch von Luc Besson und Robert Mark Kamen inszeniert wurde, nun der unverwüstliche Beschützer selbst ins Fadenkreuz einer mörderischen Verschwörung. Als Bryan Mills (Liam Neeson) eines Morgens mit warmen Bagels vom Bäcker kommt, liegt die ehemalige Lebensgefährtin Leonore (Famke Janssen) mit durchgeschnittener Kehle auf seinem Bett.
Die von Unbekannten alarmierte Polizei ist auch gleich zur Stelle, und er kann sich als Tatverdächtiger vor der erdrückenden Beweislage nur mit einem kühnen Sprung durchs geschlossene Fenster retten. Von da an ist Brian Mills wie einst Richard Kimble auf der Flucht und muss, von der Polizei sowie russischen Mafiakillern gleichermaßen gehetzt, den Beweis für seine Unschuld erbringen. So geht es dann im Galopp von einer Verfolgungsjagd zur nächsten kreuz und quer durch Los Angeles.
Erneut erweist sich Mills als echter Agenten-Profi, der im Downloaden brisanter Daten ebenso versiert ist wie im Nahkampf gegen feindliche Übermächte. Dabei schlägt in dem omnipotenten Kämpfer vor allem das Herz eines treusorgenden Vaters, der nicht nur die eigene Haut retten, sondern vor allem seine reizende (und schwangere) Tochter Kim (Maggie Grace) aus der Gefahrenzone bringen will. Auch in "96 Hours – Taken 3" bewährt sich Liam Neeson mit seiner stattlichen Physis als rechtschaffener Beschützer, der allen elterlichen Angstfantasien schlagkräftig entgegentritt. Forest Whitaker (siehe Ticket-Interview) als aufgeweckter Ermittler ist eine interessante Ergänzung in der insgesamt doch recht übersichtlich geratenen Geschichte, deren filmische Umsetzung allerdings enttäuschend ausfällt.
Der vorangegangene Teil hatte vor der illustren Hintergrund Istanbuls noch mit stilvollen Actioneinlagen gepunktet, die sich tapfer an die Vorlagen der Kollegen Bond und Bourne heranarbeiteten. In "Taken 3" hingegen verwandelt Regisseur Megaton Kampfsequenzen und Verfolgungsjagden in hektische, unübersichtliche Schnittorgien und findet keinen eigenen Zugang zur cineastisch doch recht abgenutzten L.A.-Kulisse.
– "96 Hours – Taken 3" von Olivier Megaton läuft flächendeckend, siehe "Ticket". (Ab zwölf Jahren) von Martin Schwickert
Mit "96 Hours – Taken" landete Besson jedoch einen Überraschungshit, der bei einem Budget von 25 Millionen satte 145 Millionen Dollar einspielte. Liam Neeson agierte hier als ehemaliger CIA-Agent, der im Alleingang seine Tochter aus den Fängen eines albanischen Prostitutionsringes befreit. Das geradlinige Konzept des versierten Profikillers, der sich von väterlichen Instinkten getrieben durch europäische Mafiastrukturen mordet, fand beim amerikanischen Publikum großen Anklang. Ebenso erfolgreich war das Sequel, das in Istanbul angesiedelt war und die hölzernen Figurenzeichnungen des Pilotfilms ein wenig aufbrach.
Waren im ersten Teil die Tochter und im zweiten die immer noch geliebte Ex-Frau in höchster Lebensgefahr, gerät im Actionthriller "Taken 3", der wie der Vorgängerfilm vom Franzosen Olivier Megaton nach dem Drehbuch von Luc Besson und Robert Mark Kamen inszeniert wurde, nun der unverwüstliche Beschützer selbst ins Fadenkreuz einer mörderischen Verschwörung. Als Bryan Mills (Liam Neeson) eines Morgens mit warmen Bagels vom Bäcker kommt, liegt die ehemalige Lebensgefährtin Leonore (Famke Janssen) mit durchgeschnittener Kehle auf seinem Bett.
Hier jagt ihn die Polizei, dort die Mafia
Die von Unbekannten alarmierte Polizei ist auch gleich zur Stelle, und er kann sich als Tatverdächtiger vor der erdrückenden Beweislage nur mit einem kühnen Sprung durchs geschlossene Fenster retten. Von da an ist Brian Mills wie einst Richard Kimble auf der Flucht und muss, von der Polizei sowie russischen Mafiakillern gleichermaßen gehetzt, den Beweis für seine Unschuld erbringen. So geht es dann im Galopp von einer Verfolgungsjagd zur nächsten kreuz und quer durch Los Angeles.
Erneut erweist sich Mills als echter Agenten-Profi, der im Downloaden brisanter Daten ebenso versiert ist wie im Nahkampf gegen feindliche Übermächte. Dabei schlägt in dem omnipotenten Kämpfer vor allem das Herz eines treusorgenden Vaters, der nicht nur die eigene Haut retten, sondern vor allem seine reizende (und schwangere) Tochter Kim (Maggie Grace) aus der Gefahrenzone bringen will. Auch in "96 Hours – Taken 3" bewährt sich Liam Neeson mit seiner stattlichen Physis als rechtschaffener Beschützer, der allen elterlichen Angstfantasien schlagkräftig entgegentritt. Forest Whitaker (siehe Ticket-Interview) als aufgeweckter Ermittler ist eine interessante Ergänzung in der insgesamt doch recht übersichtlich geratenen Geschichte, deren filmische Umsetzung allerdings enttäuschend ausfällt.
Der vorangegangene Teil hatte vor der illustren Hintergrund Istanbuls noch mit stilvollen Actioneinlagen gepunktet, die sich tapfer an die Vorlagen der Kollegen Bond und Bourne heranarbeiteten. In "Taken 3" hingegen verwandelt Regisseur Megaton Kampfsequenzen und Verfolgungsjagden in hektische, unübersichtliche Schnittorgien und findet keinen eigenen Zugang zur cineastisch doch recht abgenutzten L.A.-Kulisse.
– "96 Hours – Taken 3" von Olivier Megaton läuft flächendeckend, siehe "Ticket". (Ab zwölf Jahren) von Martin Schwickert
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Do, 08. Januar 2015