Kunst
Die Schau "Wilhelm Busch. Bilder und Geschichten" im Museum LA8 in Baden-Baden
Humorig, nett – und harmlos: Auf diesen Dreiklang ließe sich wohl die vorherrschende Meinung über Wilhelm Busch bringen. Als Comedian mit dem Zeichenstift und Vorläufer des Comics hat der große Humorist unbestreitbare Verdienste und jedenfalls herzhafte Lacher auf seiner Seite.
Den Eintritt in die heiligen Hallen der Kunst hat man Wilhelm Busch dennoch verwehrt. Dabei war er deutlich mehr als der allseits beliebte Schöpfer von Bildergeschichten. Der Zeichner mit dem Schalk im Nacken hat auch gemalt – ernsthaft, seriös und durchaus diskutabel; aus heutiger Perspektive sogar kühn und avantgardistisch. Man könnte sagen, dass er auch auf diesem Feld seiner Zeit einen Schritt voraus war.
Die Ausstellung "Wilhelm Busch. Bilder und Geschichten", die jetzt im Museum LA8 in Baden-Baden eröffnet wird, möchte unser einseitiges Bild korrigieren. Ungewöhnlich ist, im lapidaren Realismus wie im unspektakulären Motiv, schon das Ölbild "Mein Stubenplatz in Wiedensahl" (1853) des 21-Jährigen, die Ölskizze "Drei alte Weiden" in reduzierter Farbigkeit so zauberhaft wie "Heidelandschaft" (1880) in der Komposition und der eigenwilligen Bildsprache. Neben zahlreichen Landschaften malte Busch Figurenbilder mit bäuerlicher Besetzung.
Die Bildergeschichten verraten eine diabolische Freude am Anarchischen. Am Ende herrscht meist schönstes Chaos: Das Geschirr ist entzwei, das Essen liegt unter dem Tisch. Die Bösewichte erhalten ihre wohlverdiente Strafe. Auch die bösen Buben Max und Moritz landen, fein geschrotet, in den Mägen von "Meister Müllers Federvieh". Für Happy Ends fühlte sich Wilhelm Busch also sichtlich nicht zuständig.
Termine: Museum LA8, Lichtentaler Allee 8, Baden-Baden. 29. Sept. bis 3. März 2019, Di bis So 11–18 Uhr von Hans-Dieter Fronz
Den Eintritt in die heiligen Hallen der Kunst hat man Wilhelm Busch dennoch verwehrt. Dabei war er deutlich mehr als der allseits beliebte Schöpfer von Bildergeschichten. Der Zeichner mit dem Schalk im Nacken hat auch gemalt – ernsthaft, seriös und durchaus diskutabel; aus heutiger Perspektive sogar kühn und avantgardistisch. Man könnte sagen, dass er auch auf diesem Feld seiner Zeit einen Schritt voraus war.
Die Ausstellung "Wilhelm Busch. Bilder und Geschichten", die jetzt im Museum LA8 in Baden-Baden eröffnet wird, möchte unser einseitiges Bild korrigieren. Ungewöhnlich ist, im lapidaren Realismus wie im unspektakulären Motiv, schon das Ölbild "Mein Stubenplatz in Wiedensahl" (1853) des 21-Jährigen, die Ölskizze "Drei alte Weiden" in reduzierter Farbigkeit so zauberhaft wie "Heidelandschaft" (1880) in der Komposition und der eigenwilligen Bildsprache. Neben zahlreichen Landschaften malte Busch Figurenbilder mit bäuerlicher Besetzung.
Die Bildergeschichten verraten eine diabolische Freude am Anarchischen. Am Ende herrscht meist schönstes Chaos: Das Geschirr ist entzwei, das Essen liegt unter dem Tisch. Die Bösewichte erhalten ihre wohlverdiente Strafe. Auch die bösen Buben Max und Moritz landen, fein geschrotet, in den Mägen von "Meister Müllers Federvieh". Für Happy Ends fühlte sich Wilhelm Busch also sichtlich nicht zuständig.
Termine: Museum LA8, Lichtentaler Allee 8, Baden-Baden. 29. Sept. bis 3. März 2019, Di bis So 11–18 Uhr von Hans-Dieter Fronz
am
Fr, 28. September 2018