Die Schlagerfreunde ziehen vom Maisfeld an den Waldrand um
OFFENBURG. Die Schlagerfreunde Offenburg werden häuslich. Zumindest ein bisschen. Zur Kultlegende wurde dieser Männerbund durch seine heimlichen Maisfeldpartys. Doch nachdem der August 2014 mit Dauerregen die verzweifelte Frage im 70er-Jahre-Hit von Rudi Carrell "Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?" bittere Realität werden ließ, wollen die Schlagerfreunde ihre Kultparty auf sichereren Boden stellen. Am Samstag, 1. August, feiern sie unter dem Titel "Waldrandklang" beim Schützenhaus an der Wolfsgrube über Zell-Weierbach.
Es hätte so schön sein können. 2014 stand das zehnjährige Vereinsjubiläum der Schlagerfreunde ins Haus. Die acht gestandenen Männer aus dem Rebland, die in den späten 1960er, frühen 1970er Jahren geboren und seit ihren Kindertagen Schlagern wie "Du kannst nicht immer 17 sein" oder "Und es war Sommer" verfallen sind, pflegen ihre Schlagernostalgie zwar schon seit den späten 80ern. Doch vereinsmäßig organisiert haben sie sich erst 2004. Ein Geheimtipp waren damals schon ihre Maisfeldpartys. Alle zwei bis drei Jahre mieteten sie sich ein Feld im Irgendwo, auf dem das Welschkorn schon übermannshoch stand, mähten im Zentrum einen kreisrunden Festplatz frei, dekorierten alles liebevoll mit Pril-Blumen, servierten Afri-Cola (Werbespruch: "Sexy-mini-super-flower-pop-op-cola, alles ist in Afri-Cola") und Bluna und beschallten den Festplatz im Maisfeld mit Schlagern wie "Ein Bett im Kornfeld". Doch das Beste waren stets die Outfits der Festbesucher: Schlaghosen, ultrabreite Hemd- und Sakkokragen sowie Krawatten in Straßenkreuzerbreite, Riesenbrillen zum bunt bedruckten T-Shirt-Minikleid, Plateauschuhe und Glitzerpailletten. So sollte es auch 2014 sein. Doch der nasse August machte einen Strich durch die Rechnung. Sogar der zugesagte Starauftritt von Gottlieb Wendehals ("Polonaise Blankenese") fiel damit ins Wasser.
"Das mussten wir erst einmal verdauen", erklärt der Vereinsvorsitzende Roland Bau. Doch so sang- und klanglos sollte das Vereinsjubiläum nicht verstreichen. Mit einer neuen Formel gehen die Schlagerfreund nun 2015 an den Start. Eine Formel, die es erstmals nicht erfordert, dass eine ganze Festinfrastruktur inklusive Wasseranschluss und Toiletten auf der Grünen Wiese aus dem Boden gestampft werden muss. Mit der neuen Wirtin des Schützenhauses waren sich die Schlagerfreunde schnell handelseinig. Sie stellt ihre Gaststätte und das Außengelände mit der herrlichen Aussicht zur Verfügung, sorgt für die Speisen- und die Schlagerfreunde für die Getränkeversorgung. Möglicherweise gibt es Fanta Klassik in der braunen 70er-Jahre Retro-Flasche. Oder die teuflische Mischung des alkoholischen Wickie-Flip. Für das Fest haben die Schlagerfreunde eine Sperrzeitverkürzung bis 2 Uhr bekommen. Dennoch müsse sich niemand Sorge über zu viel Lärm machen, erklärt DJ Crazie Pee: "Wir haben keine große Anlage und richten die Lautsprecher Richtung Wald und nicht ins Tal." Was aus den Boxen klingt, ist nach den Todesfällen 2014/15 klar: Neben alten Schlagerhits gibt es eine Hommage an Udo Jürgens und James Last.
Es hätte so schön sein können. 2014 stand das zehnjährige Vereinsjubiläum der Schlagerfreunde ins Haus. Die acht gestandenen Männer aus dem Rebland, die in den späten 1960er, frühen 1970er Jahren geboren und seit ihren Kindertagen Schlagern wie "Du kannst nicht immer 17 sein" oder "Und es war Sommer" verfallen sind, pflegen ihre Schlagernostalgie zwar schon seit den späten 80ern. Doch vereinsmäßig organisiert haben sie sich erst 2004. Ein Geheimtipp waren damals schon ihre Maisfeldpartys. Alle zwei bis drei Jahre mieteten sie sich ein Feld im Irgendwo, auf dem das Welschkorn schon übermannshoch stand, mähten im Zentrum einen kreisrunden Festplatz frei, dekorierten alles liebevoll mit Pril-Blumen, servierten Afri-Cola (Werbespruch: "Sexy-mini-super-flower-pop-op-cola, alles ist in Afri-Cola") und Bluna und beschallten den Festplatz im Maisfeld mit Schlagern wie "Ein Bett im Kornfeld". Doch das Beste waren stets die Outfits der Festbesucher: Schlaghosen, ultrabreite Hemd- und Sakkokragen sowie Krawatten in Straßenkreuzerbreite, Riesenbrillen zum bunt bedruckten T-Shirt-Minikleid, Plateauschuhe und Glitzerpailletten. So sollte es auch 2014 sein. Doch der nasse August machte einen Strich durch die Rechnung. Sogar der zugesagte Starauftritt von Gottlieb Wendehals ("Polonaise Blankenese") fiel damit ins Wasser.
"Das mussten wir erst einmal verdauen", erklärt der Vereinsvorsitzende Roland Bau. Doch so sang- und klanglos sollte das Vereinsjubiläum nicht verstreichen. Mit einer neuen Formel gehen die Schlagerfreund nun 2015 an den Start. Eine Formel, die es erstmals nicht erfordert, dass eine ganze Festinfrastruktur inklusive Wasseranschluss und Toiletten auf der Grünen Wiese aus dem Boden gestampft werden muss. Mit der neuen Wirtin des Schützenhauses waren sich die Schlagerfreunde schnell handelseinig. Sie stellt ihre Gaststätte und das Außengelände mit der herrlichen Aussicht zur Verfügung, sorgt für die Speisen- und die Schlagerfreunde für die Getränkeversorgung. Möglicherweise gibt es Fanta Klassik in der braunen 70er-Jahre Retro-Flasche. Oder die teuflische Mischung des alkoholischen Wickie-Flip. Für das Fest haben die Schlagerfreunde eine Sperrzeitverkürzung bis 2 Uhr bekommen. Dennoch müsse sich niemand Sorge über zu viel Lärm machen, erklärt DJ Crazie Pee: "Wir haben keine große Anlage und richten die Lautsprecher Richtung Wald und nicht ins Tal." Was aus den Boxen klingt, ist nach den Todesfällen 2014/15 klar: Neben alten Schlagerhits gibt es eine Hommage an Udo Jürgens und James Last.
"Waldrandklang", Samstag 1. August, 18 Uhr, Schützenhaus an der Wolfsgrube in Offenburg-Zell-Weierbach. Weitere Infos: http://www.schlagerfreunde-offenburg.de
von Ralf Burgmaier
am
Sa, 04. Juli 2015