Elsass

Die schönsten Weihnachtsmärkte jenseits des Rheins

Besonderes in den sieben elsässischen Weihnachtsländern.

Weihnachten im Elsass ist eine ganz außergewöhnliche Zeit, in der Traditionen und Bräuche eine große Rolle spielen. Wohin man blickt sind Lichter, geschmückte Bäume, märchenhafte Häuserfassaden und weihnachtliche Figuren zu sehen. Die traditionellen Weihnachtsmärkte sind über die Ländergrenzen hinweg bekannt. Ein buntes Programm rund um Kultur und Musik, Küche und Tradition verbreitet zusätzlich weihnachtliche Stimmung unter den Besuchern. Vom 25. November, dem Tag der Heiligen Katharina, bis zum 6. Januar, dem Dreikönigstag, teilt sich das Elsass in sieben Weihnachtsländer auf. Jedes einzelne widmet sich einem bestimmten weihnachtlichen Thema und versucht die Menschen mit seinem ganz eigenen Charme zu verzaubern.

Die Reise durch die weihnachtlichen Länder startet im Südelsass, in der Region Mulhouse. Dort befindet sich das Land der Weihnachtslieder und -stoffe. Die Region gilt als Wiege der Textilherstellung, deren Ursprünge im 17. Jahrhundert liegen. Im Museum für Stoffdrucke können sich Interessierte über diese Zeit kundig machen. Die Buden des Weihnachtsmarktes und das Rathaus werden in der Adventszeit mit einem eigens hierfür kreierten Stoff geschmückt, um an die glanzvolle Vergangenheit zu erinnern. Ein Höhepunkt in diesem Weihnachtsland ist die Noël Bleu in Guebwiller. Ein Festival, bei dem sich Häuserfassaden mit Hilfe aufwändiger Licht- und Video-Mapping-Shows in weihnachtliche Märchenwelten verwandeln.

Zwischen Mulhouse und Colmar gelegen ist das Ecomusée d’Alsace – mit seinem Land der Weihnachtsabende. Das Freilichtmuseum wurde 1984 eröffnet und beherbergt ein traditionell elsässisches Dorf. Dieses Dorf besteht aus richtigen Bauernhäusern, die einst abgerissen und im Ecomusée wieder errichtet wurden. Zu Weihnachten zeigen die "Dorfbewohner", wie die Weihnachtszeit im 19. und 20. Jahrhundert gefeiert wurde – traditionelle Bräuche, weihnachtliche Figuren und Legenden werden zum Leben erweckt. Die Besucher bewegen sich auf erleuchteten Gassen, durch die magischen Wintergärten des Christkinds, von Hans Trapp und dem Nikolaus, basteln und backen in den angebotenen Workshops oder lauschen zu später Stunde den weihnachtlichen Geschichten, die in den Häusern des Dorfes vorgetragen werden.

Angrenzend an das Land der Weihnachtsabende liegt die Region rund um Colmar. Dort befindet sich das Land der Weihnachtssterne, wohl deshalb, weil die vielen kleinen Dörfer in den Tälern der Vogesen zur Weihnachtszeit wie Sterne in der Nacht leuchten. Ob in Kaysersberg, Munster, Riquewihr, Ribeauvillé, Neuf-Brisach, Eguisheim oder Colmar, gerade Feinschmecker kommen dort zur Weihnachtszeit voll auf ihre Kosten. Typisch elsässische Weinstuben bieten ein spezielles Programm zu Weihnachten an. Die märchenhaften Weihnachtsmärkte in den Gassen der Dörfer besitzen einen besonders heimeligen Charme.

Weiter geht es in Richtung Zentralelsass, in die Region Sélestat. Dort, im Land des Weihnachtsbaumes, soll sich die Wiege von eben diesem befinden. Als Beweis hierfür wird in der Humanistenbibliothek in Sélestat die erste schriftliche Erwähnung über den Verkauf von Weihnachtsbäumen im Jahre 1521 ausgestellt. Neben der Ausstellung zu der Geschichte des Weihnachtsbaumes gibt es noch mehr zu sehen: Konzerte von Klassik bis Rock, Ausstellungen oder auch ein mittelalterlicher Weihnachtsmarkt.

Eine große Rolle spielt der Weihnachtsbaum auch in Straßburg – dem Land der Weihnachtsaromen. Auf dem Place Kléber findet eine 30 Meter hohe Tanne ihren Platz, die festlich geschmückt und durch tausende energiesparende LED-Lämpchen zum Leuchten gebracht wird. Um den zentralen Platz herum verteilt sich in den Gassen und auf mehreren Plätzen der größte Weihnachtsmarkt Europas. Beleuchtete Buden, so weit das Auge reicht, und der Duft nach Glühwein, Gewürzen und gebrannten Mandeln betören die Besucher.

Nicht weniger leuchtend, aber weit beschaulicher geht es im Nordwesten des Elsass zu. In der Region um Saverne ist das Land der Weihnachtslichter. In den Gemeinden Bouxwiller, Ingwiller, La Petite Pierre, Lorentzen, Marmoutier, Pfaffenhoffen und Saverne gibt man sich besonders Mühe mit der farbenfrohen Lichtdekoration von Fassaden, Bäumen und Straßen. Sehenswert ist die Kristallfabrik Lalique in Wingen an der Moder. Der Schmuckdesigner und Künstler René Lalique eröffnete die Fabrik 1921. Im zugehörigen Museum können Besucher kristallenes Kunsthandwerk begutachten. Die Ausstellung "Happy Crystal" zeigt in der Adventszeit kreative Handwerksstücke.

Die Reise durch die sieben Weihnachtsländer endet am Rand des größten Waldes des Elsass – dem Wald von Haguenau. Zur Weihnachtszeit auch das Land der Legenden genannt. Von dort stammt der grauenvolle Hans Trapp, der ungemütliche Wegbegleiter des Nikolaus im Elsass. Einst lebte er auf der Burg Berwartstein. Neben Märchen und Sagen ist die Region auch für ihr Töpferhandwerk bekannt. Auf den Weihnachtsmärkten ist Steingut aus Soufflenheim und Betschdorf zu finden. Geschichten kanadischer Trapper in Bad Niderbronn oder eine Wanderung zu Hans Trapps Burg versprechen auch in dieser Region besondere Weihnachtserlebnisse.

Weitere Infos zu allen Veranstaltungen auf Deutsch im Internet unter:
http://noel.tourisme-alsace.com/de/


von Monique Reinbold
am Fr, 28. November 2014

Badens beste Erlebnisse