Vorträge und Lesungen
Die Vernichtung nach der Vernichtung
- Wann
- Mi, 28. Mai 2025, 19:30 Uhr
- Wo oder WAS
-
Freiburg
Gemeindezentrum St. Franziskus
Mittwoch, 28. Mai 2025 19.30 Uhr/ Franziskussaal, Prinz-Eugen-Str. 2
Prof. h.c. Dr. phil. Tessa Hofmann
(Freie Universität Berlin)
Die Vernichtung nach der Vernichtung: das armenische Kulturgut in der Türkei und in Aserbaidschan
Als letzte Stufe des Völkermords gilt, neben der Leugnung oder Verharm-losung der Verbrechen, die Zerstörung der Kulturgüter der vernichteten Gruppe. Am sakralen, aber auch weltlichen Kulturerbe der Armenier in der Republik Türkei lässt sich dies deutlich aufzeigen. Dabei kommen verschie-dene Formen zum Einsatz: Sprengung von Bauten, ihre Vernachlässigung in einer erdbebenintensiven Region, die Duldung von Steinraub, Zweckentfrem-dung als Nutzbau oder Umwandlung in Moscheen sowie kulturelle Aneig-nung. Die Referentin illustriert diese Bandbreite des postgenozidalen Kultur-mords nicht nur am Beispiel armenischer Sakralbauten, sondern auch grie-chisch-orthodoxer. Die kulturelle Aneignung stellt eine weitere Variante der Kulturgutvernichtung dar. Sie kommt gegenwärtig in Bergkarabach zum Einsatz, das Aserbaidschan seit 2020 militärisch zunehmend unter seine Kontrolle brachte: Die armenische Identität der Bauten wird bestritten. Statt-dessen werden sie dem angeblichen albanischen Vorgängervolk der Aser-baidschaner zugeschrieben. »Unpassende« armenische Bauinschriften wer-den entsprechend ausgemeißelt und damit auch wertvolle historische Infor-mationen. Wie das Vorgehen in der Region Nachitschewan belegt, kennt aber auch Aserbaidschan die direkte Zerstörung.
(T. Hofmann hat als Armenologin und Genozidwissenschaftlerin zahlreiche Publikationen zur Geschichte und Kultur Armeniens und seiner Diaspora vorgelegt.)
Quelle: Veranstalter
Prof. h.c. Dr. phil. Tessa Hofmann
(Freie Universität Berlin)
Die Vernichtung nach der Vernichtung: das armenische Kulturgut in der Türkei und in Aserbaidschan
Als letzte Stufe des Völkermords gilt, neben der Leugnung oder Verharm-losung der Verbrechen, die Zerstörung der Kulturgüter der vernichteten Gruppe. Am sakralen, aber auch weltlichen Kulturerbe der Armenier in der Republik Türkei lässt sich dies deutlich aufzeigen. Dabei kommen verschie-dene Formen zum Einsatz: Sprengung von Bauten, ihre Vernachlässigung in einer erdbebenintensiven Region, die Duldung von Steinraub, Zweckentfrem-dung als Nutzbau oder Umwandlung in Moscheen sowie kulturelle Aneig-nung. Die Referentin illustriert diese Bandbreite des postgenozidalen Kultur-mords nicht nur am Beispiel armenischer Sakralbauten, sondern auch grie-chisch-orthodoxer. Die kulturelle Aneignung stellt eine weitere Variante der Kulturgutvernichtung dar. Sie kommt gegenwärtig in Bergkarabach zum Einsatz, das Aserbaidschan seit 2020 militärisch zunehmend unter seine Kontrolle brachte: Die armenische Identität der Bauten wird bestritten. Statt-dessen werden sie dem angeblichen albanischen Vorgängervolk der Aser-baidschaner zugeschrieben. »Unpassende« armenische Bauinschriften wer-den entsprechend ausgemeißelt und damit auch wertvolle historische Infor-mationen. Wie das Vorgehen in der Region Nachitschewan belegt, kennt aber auch Aserbaidschan die direkte Zerstörung.
(T. Hofmann hat als Armenologin und Genozidwissenschaftlerin zahlreiche Publikationen zur Geschichte und Kultur Armeniens und seiner Diaspora vorgelegt.)
Quelle: Veranstalter
Veröffentlicht am Do, 03. April 2025 um 14:37 Uhr
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