Festival
Dreyland-Bluesfestival in Schopfheim, Wehr und Lörrach mit Chicago-Blues
Blues aus dem Mississippi-Delta nach Chicago? Diese Geschichte wird das dritte Dreyland-Blues-Festival des Vereins Exbluesive vom 23. bis 25. August musikalisch nacherzählen. Mit echten Protagonisten aus der Gründerzeit des Chicago Blues erleben die Zuschauer mit, wie sich diese Musik gemeinsam mit ihren Interpreten aus den armen US-Südstaaten in den von harter Arbeit in der Industrie geprägten Norden durchschlug.
Die Hauptbühnen stehen im Schopfheimer Stadtpark und in Wehr auf dem Talschulplatz. Der Blues-Experte Karl Deuss aus dem Vorstand des Vereins Exbluesive hat das Programm des dreitägigen Festivals maßgeblich bestimmt. Er kennt sich aus mit der Geschichte dieser Musik, auf die so viele weitere Genres, unter anderem Pop und Rock, zurückgehen. Im vergangenen Jahr stand das Festival unter dem Motto "Aus Afrika ins Delta", nun wird die Historie weitergesponnen.
Der einfache Delta-Blues entstand in den landwirtschaftlich geprägten Südstaaten der USA, wo aus Afrika stammende Arbeiter – Folge der Sklaverei – ihrem Seelenleben durch Musik Ausdruck verliehen. "Als sich dann ab den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts viele der bettelarmen Arbeiter aus dem Süden in den Norden aufgemacht haben, um dort zu arbeiten, haben sie ihre Musik mitgenommen", erzählt Klaus Deuss. Etwa zeitgleich wurde die E-Gitarre erfunden – der härtere, rauere und gleichzeitig komplexere Chicago-Blues war geboren.
Diese Entwicklung wird nun beim Blues-Festival mit echten Zeitzeugen nacherzählt und nachgespielt: Mit dem 79-jährigen James Yancey Jones – bekannt unter seinem Spitznamen Tail Dragger –und dem sogar 84-jährigen Willie Buck (Foto) sind zwei Protagonisten zu Gast, die diese Wanderung nach Chicago selbst mitgemacht und mitgestaltet haben. Beide sind Größen der Blues-Szene in Chicago. Tail Dragger – er tritt am 23. August im Stadtpark in Schopfheim auf – erhielt seinen Spitznamen vom legendären Chester Arthur Burnett, bekannt als Howlin" Wolf.
Und nach Willie Buck – er spielt am 24. August in Wehr – wurde in Chicago sogar eine Straße benannt. Um die Blues-Geschichte komplett zu machen, tritt auch ein – allerdings deutscher – Interpret des Delta-Blues auf: Ignaz Netzer, Gitarrist und Bluesharp-Virtuose aus dem Allgäu, eröffnet das Wehrer Konzert. Und einen Blick in die Moderne des Chicago-Blues wirft US-Gitarrist Toronzo Cannon als Support von Tail Dragger in Schopfheim.
Abgerundet wird das Festival von zwei besondere Programmpunkten: Einerseits gibt es im Alten Wasserwerk in Lörrach am 25. August ein Zusatzkonzert mit Chicago-Gitarrist Mike Wheeler und Band, andererseits in der Alten Schopfheimer Stadtkirche St. Michael am Sonntagmorgen einen Blues-Gottesdienst, bei dem Ignaz Netzer spielt, "und vielleicht auch der eine oder andere Überraschungsgast", wie Deuss verrät. von BZ/Foto: Veranstalter
Die Hauptbühnen stehen im Schopfheimer Stadtpark und in Wehr auf dem Talschulplatz. Der Blues-Experte Karl Deuss aus dem Vorstand des Vereins Exbluesive hat das Programm des dreitägigen Festivals maßgeblich bestimmt. Er kennt sich aus mit der Geschichte dieser Musik, auf die so viele weitere Genres, unter anderem Pop und Rock, zurückgehen. Im vergangenen Jahr stand das Festival unter dem Motto "Aus Afrika ins Delta", nun wird die Historie weitergesponnen.
Der einfache Delta-Blues entstand in den landwirtschaftlich geprägten Südstaaten der USA, wo aus Afrika stammende Arbeiter – Folge der Sklaverei – ihrem Seelenleben durch Musik Ausdruck verliehen. "Als sich dann ab den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts viele der bettelarmen Arbeiter aus dem Süden in den Norden aufgemacht haben, um dort zu arbeiten, haben sie ihre Musik mitgenommen", erzählt Klaus Deuss. Etwa zeitgleich wurde die E-Gitarre erfunden – der härtere, rauere und gleichzeitig komplexere Chicago-Blues war geboren.
Diese Entwicklung wird nun beim Blues-Festival mit echten Zeitzeugen nacherzählt und nachgespielt: Mit dem 79-jährigen James Yancey Jones – bekannt unter seinem Spitznamen Tail Dragger –und dem sogar 84-jährigen Willie Buck (Foto) sind zwei Protagonisten zu Gast, die diese Wanderung nach Chicago selbst mitgemacht und mitgestaltet haben. Beide sind Größen der Blues-Szene in Chicago. Tail Dragger – er tritt am 23. August im Stadtpark in Schopfheim auf – erhielt seinen Spitznamen vom legendären Chester Arthur Burnett, bekannt als Howlin" Wolf.
Und nach Willie Buck – er spielt am 24. August in Wehr – wurde in Chicago sogar eine Straße benannt. Um die Blues-Geschichte komplett zu machen, tritt auch ein – allerdings deutscher – Interpret des Delta-Blues auf: Ignaz Netzer, Gitarrist und Bluesharp-Virtuose aus dem Allgäu, eröffnet das Wehrer Konzert. Und einen Blick in die Moderne des Chicago-Blues wirft US-Gitarrist Toronzo Cannon als Support von Tail Dragger in Schopfheim.
Abgerundet wird das Festival von zwei besondere Programmpunkten: Einerseits gibt es im Alten Wasserwerk in Lörrach am 25. August ein Zusatzkonzert mit Chicago-Gitarrist Mike Wheeler und Band, andererseits in der Alten Schopfheimer Stadtkirche St. Michael am Sonntagmorgen einen Blues-Gottesdienst, bei dem Ignaz Netzer spielt, "und vielleicht auch der eine oder andere Überraschungsgast", wie Deuss verrät. von BZ/Foto: Veranstalter
am
Do, 22. August 2019
INFO
Programm
Freitag, 23. August:
Stadtpark Schopfheim: 20 Uhr Toronzo Cannon mit Band, 22 Uhr Tail Dragger & The Robert Fossen Band. Eintritt: 15 Euro
Samstag, 24. August:
Talschulplatz Wehr: 20 Uhr Ignaz Netzer und Mojo Kilian, 22 Uhr Willie Buck & The Muddy Waters Tribute Band. Eintritt: 15 Euro
Sonntag, 25. August:
Alte Stadtkirche St. Michael Schopfheim: 10 Uhr Blues-Gottesdienst mit Ignaz Netzer Eintritt frei; Altes Wasserwerk Lörrach: 20 Uhr Zusatzkonzert mit Mike Wheeler und Band feat. Kai Strauss. Eintritt: 15 Euro.
Vorverkauf: in Schopfheim in Sigrids Bastel-Lädele, bei der Tourist-Info in Wehr, für Lörrach im Alten Wasserwerk; Reservierungen unter 0151 -23282137. BZ
Autor: bz