Interview

Dwayne Johnson: „Ich bin jeden Tag im Fitnessstudio“

TICKET-INTERVIEW: Dwayne Johnson über Muskeln, Wrestling, sein Studium und Ruhe.

Als Wrestler hat er angefangen, doch heute gehört Dwayne Johnson (43) zu den populärsten Schauspielern Hollywoods. Seit dem Einstieg ins Filmgeschäft mit "Die Mumie kehrt zurück" sind seine Rollen immer größer geworden. Bei der erfolgreichen "Fast und Furious"-Reihe gehört der Kalifornier ebenso zur Truppe wie bei "G.I. Joe". Zuletzt ließ er als "Hercules" seinen Bizeps zucken. In seinem neuen Film "San Andreas" muss der Hüne nun sogar gegen Naturkatastrophen ankämpfen. Markus Tschiedert sprach mit ihm.

Ticket: Was hat gereizt, in "San Andreas" die Hauptrolle zu übernehmen?
Dwayne Johnson: Als ich das Drehbuch in den Händen hielt, konnte ich es nicht mehr weglegen und las es in einem Zug. Ich war sehr bewegt davon, wie ein Mann mit seiner Ex-Frau versucht, nach einem Erdbeben ihre gemeinsame Tochter wiederzufinden. In letzter Zeit spielte ich oft tolle Typen, um die Welt zu retten, aber diesmal bin ich ein ganz normaler Vater, der mit seiner Familie überleben will. In dem Film steckt eigentlich alles drin: Action, Liebe, Romantik, Unheil, Helden und auch Feiglinge.
Ticket: Aber auch diesmal sind Sie wieder physisch herausgefordert. Ist es nicht ermüdend, für eine Actionrolle immer fit sein zu müssen?
Johnson: Ich beginne jeden Tag im Fitnessstudio. Andere meditieren morgens, gehen laufen oder setzen sich aufs Fahrrad. Ich habe Spaß beim Trainieren. Ich bin ja nicht nur Schauspieler, sondern auch Athlet.
Ticket: Sie treten manchmal noch als Wrestler auf?
Johnson: Genau! Der Unterschied ist nur, dass man sich beim Wrestling auf eine Show vorbereitet, während du beim Film viele Drehtage versuchen musst, dass dein Körper immer gleich aussieht. Das kann manchmal sehr anstrengend sein wie bei "Hercules", für den ich härter als je zuvor trainiert hatte.
Ticket: War es wichtig für Sie, neben dem Körper auch den Geist zu fördern, indem Sie studiert haben?
Johnson: Ja, ich habe nach dem College Kriminologie studiert, weil es mein ursprüngliches Ziel war, zum FBI oder zur CIA zu gehen. Eine andere Option sah ich nicht, bis ich wie mein Vater zum Wrestling kam. Heute trainiere ich meinen Kopf, indem ich nach einem anstrengenden Tag herunterkomme und dann ein gutes Buch lese. Das brauche ich, besonders wenn ich unterwegs bin.
Ticket: Haben Sie dann nicht besonders viele Verpflichtungen?
Johnson: Nach einer Filmpremiere gibt es öfters ein großes Dinner, aber ich gehe nach dem roten Teppich sofort wieder nach Hause oder aufs Hotelzimmer. Ich nehme mir ein Buch, trinke Tee und höre Musik. Um 22.30 Uhr, wenn andere feiern, ist es bei mir also sehr langweilig und ruhig.
Ticket: Wie sind Sie schließlich vom Agenten-Wunsch über das Wrestling zur Schauspielerei gekommen?
Johnson: Mit acht Jahren, wir lebten damals im Norden von Kalifornien, sah ich Indiana Jones. Ich war so begeistert von Harrison Ford! Er war mein absoluter Lieblingsschauspieler und mein Held. Ich wollte werden wie er, ich wollte Indiana Jones sein – cool, charmant und auf der großen Leinwand! Allerdings hatte ich überhaupt keine Connections nach Hollywood, sodass der Wunsch erst mal wieder einschlief.
Ticket: Aber er war nicht weg...
Johnson: Er erwachte wieder, als ich in einer Wrestling-Fernsehshow auftrat. Da kam mir die Idee, nach Hollywood zu gehen und Schauspieler zu werden. Dort traf ich Stephen Summers, der mich für "Die Mumie kehrt zurück" verpflichtete – und so kam alles ins Rollen.
Ticket: Inzwischen sind Sie ein Star. Wie viel Ehrgeiz gehört dazu?
Johnson: Ja, ich wollte den Übergang ins Filmgeschäft unbedingt schaffen. Zu dieser Zeit wurde mir klar: Ich will in Hollywood Karriere machen und mich in den verschiedensten Genres ausprobieren.
Ticket: Ist es schon passiert, dass Sie eine Rolle nicht bekamen, weil Sie zu viele Muskeln haben?
Johnson: Nicht dass ich wüsste, aber wenn mir eine Rolle wie Matthew McConaughey in "Dallas Buyers Club" angeboten werden würde, für die ich abnehmen oder sogar Muskeln abbauen müsste, wäre ich sofort dabei. Denn ich finde, für einen Schauspieler gibt es keine bessere Herausforderung, als sich für eine Rolle transformieren zu müssen.
am Do, 28. Mai 2015

San Andreas

Regie:Brad Peyton
Mit Dwayne Johnson, Alexandra Daddario, Ioan Gruffudd, Carla Gugino, Colton Haynes und anderen
115 Minuten, frei ab 12 Jahren
Die Story
Die San-Andreas-Verwerfung in Kalifornien ist ein hoch erdbebengefährdetes Gebiet. Und eines Tages geschieht, was lange befürchtet war: Los Angeles wird von einem Beben der Stärke 9 auf der Richterskala heimgesucht. Die pure Zerstörung! Dennoch macht sich Rettungspilot Ray (Dwayne Johnson) mit seinem Hubschrauber sofort auf den Weg nach San Francisco, um seine Tochter zu retten...  

Autor: bz

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